FAZIT zu "Noah" von Takis Würger

claudi-1963

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29. November 2015
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Anbei darf ich euch meine Rezension senden. Nicht alle werden davon begeistert sein. Ich habe mit mir gerungen, ob ich überhaupt eine schreiben soll.

https://whatchareadin.de/community/...einem-der-ueberlebte-von-takis-wuerger.25133/
Finde ich gut warum solltest du keine Rezension schreiben, ich denke auch deine Meinung hat eine Berechtigung. Es kann nicht sein das dieses Buch nur immer 5 Sterne bekommt und die Leser nicht zu Wort kommen denen es nicht gefallen hat. Ich finde es gut und du hast es sehr gut zusammengefasst was dir nicht gefallen hat.
 
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milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Anbei darf ich euch meine Rezension senden. Nicht alle werden davon begeistert sein. Ich habe mit mir gerungen, ob ich überhaupt eine schreiben soll.

Hast du ein Rezensionsexemplar erhalten? Falls ja, hast du dich mit der Anmeldung zur Leserunde zu einer Rezension verpflichtet. Das heißt nicht, dass die Rezension positiv sein muss. Auch negative Stimmen sind willkommen, solange du deine Meinung begründest. ;)
 
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ThomasWien

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19. März 2021
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Wien
Hast du ein Rezensionsexemplar erhalten? Falls ja, hast du dich mit der Anmeldung zur Leserunde zu einer Rezension verpflichtet. Das heißt nicht, dass die Rezension positiv sein muss. Auch negative Stimmen sind willkommen, solange du deine Meinung begründest. ;)
Nein ich habe meine Buch gekauft. Ich habe aber auch schon eine geschrieben.
 
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milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Mich hat das Buch leider ziemlich enttäuscht. Und ohne das Nachwort Würgers hätte ich wohl nur zwei oder drei Sterne vergeben. Aber wenn man ihm glauben darf, wurde der Text genauso von Klieger abgenommen. Das muss man dem Autor zugutehalten, finde ich. Man muss sich natürlich die Frage stellen, ob das Ganze dann so noch Sinn ergibt oder ob man das Buch in dieser Form überhaupt braucht. Ich halte es alles in allem aber für eine wichtige Hinterlassenschaft eines Zeitzeugen. Und im Zweifel für den Angeklagten: Wir wissen einfach nicht genau, was Klieger dazu bewogen hat, das Buch so abzusegnen und der Leserschaft einiges vorzuenthalten. Vielleicht hatte er sehr gute Gründe. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich diese Entscheidung respektieren und akzeptieren kann.

https://whatchareadin.de/community/...berlebte-von-takis-wuerger.25162/#post-104664
 

KaratekaDD

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Das Buch ist um so vieles besser als STELLA
Wenn man sich die Filmbeiträge mit Noah Klieger im Netz ansieht, dann findet man genau diesen alten Erzähler Urin Taki Würgers Buch wieder. Das die Schreibweise eventuelle gewöhnungsbedürftig ist, kann ich verstehen.
 
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nellsche

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1. September 2018
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Mir tut es ehrlich leid, dass mich diese Geschichte nicht so berührt hat, wie sie es verdient hat. Im ersten Abschnitt, als Noah in Auschwitz war, fand ich es Erzählstil passend. Die grausame und trostlose Zeit wurde dadurch passend transportiert. Zudem habe ich bereits viel über die damaligen Geschehnisse gelesen, so dass Details n7cht ganz so wichtig waren.
Aber danach fehlten mir die Emotionen. Insbesondere bei dem Wiedersehen mit seinen Eltern kam nichts bei mir an, dabei muss das doch wahnsinnig gefühlvoll und tränenreich gewesen sein.
Schade fand ich auch, dass die Deutschen noch immer die Bösen schlechthin sind. Jeder, der sich mit der damaligen Zeit auseinandergesetzt hat, weiß, dass die Masse der Deutschen keine echte Ahnung hatten, was da ablief. Und auch andere Länder haben damals Schlimmes getan....

https://whatchareadin.de/community/...einem-der-ueberlebte-von-takis-wuerger.25205/
 

KaratekaDD

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Mir tut es ehrlich leid, dass mich diese Geschichte nicht so berührt hat... Aber danach fehlten mir die Emotionen. Insbesondere bei dem Wiedersehen mit seinen Eltern kam nichts bei mir an, dabei muss das doch wahnsinnig gefühlvoll und tränenreich gewesen sein.
Schade fand ich auch, dass die Deutschen noch immer die Bösen schlechthin sind. Jeder, der sich mit der damaligen Zeit auseinandergesetzt hat, weiß, dass die Masse der Deutschen keine echte Ahnung hatten, was da ablief. Und auch andere Länder haben damals Schlimmes getan....

Es muss einem ja nicht leid tun, wenn einen eine Geschichte nicht so anspricht. Ich finde, dass Emotionen durchaus vorhanden waren. -
„Mayn kind, dayn tate iz gegangen in koymen„ - Das hat mich sehr berührt. Dass das Wiedersehen mit den Eltern so kühl ausfiel, wunderte mich auch. Allerdings, das hab ich schon an anderer Stelle erwähnt, wissen wir nicht, was Klieger in diesem Zusammenhang alles erzählt hat.

Was ich allerdings ablehne, ist die Auffassung zu den „bösen Deutschen“. Erstens waren sie es und für jemanden, der dies durchleben musste, sowieso. Und was andere Länder, oder deren Völker im Laufe der Geschichte für Grausamkeiten verübt haben, darf nicht verschwiegen werden, wird aber dadurch in den Schatten gestellt, dass die Deutschen die Vernichtung einer ganzen Volksgruppe / Religionsgemeinschaft in Millionenhöhe nicht nur propagierten, sondern auch technokratisch umsetzten. Das Schlimme und Einmalige erkennt man daran, dass sie für die massenhafte Vernichtung nur wenige Jahre brauchten, denn diese fing erst in der zweiten Hälfte des Krieges richtig an.
Es stimmt sicher, das es Deutsche gab, die keine Ahnung davon hatten, auf dem Land zum Beispiel, aber in den Großstädten wie München, Berlin, Köln war die Verfolgung der Juden gegenwärtig.
Ja, ein Teil unserer Ur- und Großeltern waren in schlimme Dinge verstrickt.
 
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KaratekaDD

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Viele haben sich mit Klieger unterhalten und ihn befragt. Würger war gleich mal mehrere Wochen mit ihm zusammen. Sein Stil mag uns vielleicht sogar unangenehm sein, aber die Insassen ein Konzentrationslagers hatten einen Alltag, der vielleicht nur auszuhalten war, wenn man „kleine schlimme Dinge“ als das „Normale“ ansieht.
Das darzustellen ist den beiden, dem Erzähler und dem Autor hier genau gelungen.

Sucht man Interviews im Netz, schein der alte Mann genau so zu erzählen.
 
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RuLeka

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30. Januar 2018
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Was ich allerdings ablehne, ist die Auffassung zu den „bösen Deutschen“. Erstens waren sie es und für jemanden, der dies durchleben musste, sowieso. Und was andere Ländern, oder deren Völker im Laufe der Geschichte für Grausamkeiten verübt haben, darf nicht verschwiegen werden, wird aber dadurch in den Schatten gestellt, dass die Deutschen die Vernichtung einer ganzen Volksgruppe / Religionsgemeinschaft in Millionenhöhe nicht nur propagierten, sondern auch technokratisch umsetzten. Das Schlimme und Einmalige erkennt man daran, dass sie für die massenhafte Vernichtung nur wenige Jahre brauchten, denn diese fing erst in der zweiten Hälfte des Krieges richtig an.
Da bin ich ganz Deiner Meinung. Es war eine ganz spezielle systematische Ausrottung einer bestimmten Rasse. Nicht wie z.B. bei den amerikanischen indigenen Völkern. Da hat der „ weiße Mann“ auch äußerst brutal die Menschen niedergemetzelt, weil man das Land wollte. Die Judenvernichtung wurde einzig aus ideologischen Gründen betrieben, eigentlich wider jede Vernunft. Während Deutschland im Grunde alle Kräfte im Krieg brauchte, hat man enorme Ressourcen gebündelt, um die Vernichtung weiterzuverfolgen . Natürlich haben sich die Nazis am Vermögen der Juden bereichert, aber das war eher ein Nebeneffekt.
Und dass so wenig Deutsche davon wussten, halte ich für ein beschönigendes Märchen. Sicher hat nicht jeder von den Gasöfen gewusst, aber dass Juden seit 1933 beständig ausgegrenzt, schikaniert und vertrieben wurden, kann keinem entgangen sein. Die Pogrome 1938 , als man Geschäfte zerstört, Synagogen geschändet hat, fanden vor den Augen der Bevölkerung und mit deren Zutun statt.
 
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nellsche

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Das, was viele Deutschen damals getan haben, ist mit nichts zu entschuldigen, da gebe ich euch Recht. Dennoch kann man die heute lebenden Deutschen nicht weiterhin dafür verantwortlich machen, denn das waren die früheren Generationen. Das ist es, was mich stört, dass einem inmernoch diese Schuld auferlegt wird. Ich selbst habe zu der Zeit nicht gelebt, und meine Eltern waren noch klein bzw. erst nach Kriegsende geboren.

Aber dieses Thema ist einfach auch prädestiniert für Diskussionen etc. ...
 

Wandablue

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Das, was viele Deutschen damals getan haben, ist mit nichts zu entschuldigen, da gebe ich euch Recht. Dennoch kann man die heute lebenden Deutschen nicht weiterhin dafür verantwortlich machen, denn das waren die früheren Generationen. Das ist es, was mich stört, dass einem inmernoch diese Schuld auferlegt wird. Ich selbst habe zu der Zeit nicht gelebt, und meine Eltern waren noch klein bzw. erst nach Kriegsende geboren.

Aber dieses Thema ist einfach auch prädestiniert für Diskussionen etc. ...

Das ist die Frage nach der Erbschuld. Und N. hat ganz recht, sie muss gestellt werden.
 

KaratekaDD

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Das, was viele Deutschen damals getan haben, ist mit nichts zu entschuldigen, da gebe ich euch Recht. Dennoch kann man die heute lebenden Deutschen nicht weiterhin dafür verantwortlich machen, denn das waren die früheren Generationen. Das ist es, was mich stört, dass einem inmernoch diese Schuld auferlegt wird. Ich selbst habe zu der Zeit nicht gelebt, und meine Eltern waren noch klein bzw. erst nach Kriegsende geboren.

Also ich fühle mich überhaupt nicht schuldig und mir legt man auch keine Schuld auf. Daher gehe ich damit relativ sachlich um. Dass andere Länder auf Deutschland schauen, wenn sich da rechtsextreme Gruppen und Verbrechen zeigen, halte ich für zwangsläufig.
In unserem Fall hier besonders, wenn es um Antisemitismus geht.

Es stimmt auch nicht, dass „die meisten“ nichts gewusst haben sollen. Darum geht es mir gar nicht darum, dass du das thematisierst. Wir können durchaus und mit fug und Recht ablehnen, wenn politische Kräfte in Polen oder Griechenland Reparationen fordern. Das ist in alten und aktuellen Bündnissen erledigt wurden.
 

claudi-1963

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Ich habe lange mit mir hin- und hergerungen, was ich für eine Bewertung diesem Buch gebe. Aber bei alldem was mir in dem Buch gefehlt hat und was es mir mitgab kann ich nur zu demselben Urteil kommen wie ThomasWien. Leider kann ich so gar nicht verstehen, wie man diesem Buch 5 Sterne geben kann. Dafür habe ich zu viele weitaus bessere Zeitzeugen Bücher gelesen, als das ich hier Lobeshymnen austeilen kann.
Deshalb hier nun meine Rezension:

https://whatchareadin.de/community/...berlebte-von-takis-wuerger.25215/#post-104835
 

claudi-1963

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@ThomasWien : Wären mehr Details überhaupt verfügbar gewesen, deiner Meinung nach. (Ich verstehe es allmählich ;-).
Ja es wären definitiv mehr zur Verfügung gewesen. Zum einen gibt es ein gutes Interview von ihm auf youtube, das mir mehr gebracht hat als dieses Buch. Zum anderen schreibt der Autor ja, das er mehrere Wochen mit ihm verbracht hat. Da muss man doch mehr zusammentragen können, als dieser pragmatische Bericht. Ich denke der Autor wollte zu viel in dieses viel zu kurze Buch packen. Ob Noah dieses Buch in der Enfassung wirklich noch gesehen hat mag dahingestellt sein, den er ist ja kurz danach verstorben.
 
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claudi-1963

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Mich hat das Buch leider ziemlich enttäuscht. Und ohne das Nachwort Würgers hätte ich wohl nur zwei oder drei Sterne vergeben.
Was war in dem Nachwort so berauschend das du es nicht getan hast? Ich bin mir nicht so sicher, das Noah diese Buch wirklich so wollte. Den ich finde es wird seinem Leben nicht annähernd gerecht.
 

claudi-1963

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Mir tut es ehrlich leid, dass mich diese Geschichte nicht so berührt hat, wie sie es verdient hat. Im ersten Abschnitt, als Noah in Auschwitz war, fand ich es Erzählstil passend. Die grausame und trostlose Zeit wurde dadurch passend transportiert. Zudem habe ich bereits viel über die damaligen Geschehnisse gelesen, so dass Details n7cht ganz so wichtig waren.
Aber danach fehlten mir die Emotionen. Insbesondere bei dem Wiedersehen mit seinen Eltern kam nichts bei mir an, dabei muss das doch wahnsinnig gefühlvoll und tränenreich gewesen sein.
Schade fand ich auch, dass die Deutschen noch immer die Bösen schlechthin sind. Jeder, der sich mit der damaligen Zeit auseinandergesetzt hat, weiß, dass die Masse der Deutschen keine echte Ahnung hatten, was da ablief. Und auch andere Länder haben damals Schlimmes getan....

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Mir fehlte auch schon im ersten teil die Emotionen, sonst packten mich bisher alle Lebensberichte und rührten mich zu Tränen. Das kann ich hier von diesem leider gar nicht sagen.