Wie hat euch das Buch als Ganzes gefallen? Bitte schreibt ein spontanes Fazit in ein paar Sätzen.
Genau, das meinte ich mit meinem Statement zum zweiten Abschnitt. "Brav" trifft es zu 100 Prozent, fiel mir nur nicht ein.dieses Buch bleibt mir im Bereich der Charakterstudie dann doch zu brav, vielleicht fast ein bisschen bieder.
An einer Stelle greift er auch verbal ein und zwar beim Schildern der Tat. Es gelingt Katharina nicht, das alleine zu erzählen. Auch das Druckblid zeigt, dass dort ein Dialog stattfindet bzw. dass der Psychologe ihr hilft. Ausgerechnet beim entscheidenden Gespräch darf er eingreifen. Das finde ich interessant und das lässt Deutungsmöglichkeiten offen.Dadurch dass die Figur des Zuhörers im zweiten Teil schriftlich in das Gespräch eingreifen darf,
Das habe ich anders verstanden. Eher als Zwiegespräch mit sich selbst. Der greift in meinen Augen nicht ein.Es gelingt Katharina nicht, das alleine zu erzählen.
Schau es dir noch einmal an, Christian. Ich finde es eindeutig. K. bittet auf Seite 92 um Hilfe. Der Psychologe soll etwas sagen, was er auch tut. Meines Erachtens findet der Dialog tatsächlich statt, nicht nur in Katharinas Kopf.Das habe ich anders verstanden. Eher als Zwiegespräch mit sich selbst. Der greift in meinen Augen nicht ein.
Ja, ihr habt recht! Das finde ich allerdings sehr merkwürdig, dass ausgerechnet bei der Schilderung der Straftat der Therapeut dies übernehmen soll, wenn Katharina sich dem doch eigentlich stellen müsste.Der Psychologe soll etwas sagen, was er auch tut. Meines Erachtens findet der Dialog tatsächlich statt, nicht nur in Katharinas Kopf.
Ich auch. Und dann ist es auch paralleles Sprechen vom Schriftbild her. Das „unterdrückt“ das Eingestehen für mich zusätzlich.Das finde ich allerdings sehr merkwürdig
Da hätte ich auch eine Frage zu: findet ihr es für die Handlung notwendig, dass es 1970 spielt? Abgesehen von der Möglichkeit, die Pflegetante zur Nationalsozialistin zu machen, habe ich nicht viel 70er gespürt. Es gab zwar viele Versuche mit der Zeitgeschichte zu spielen, aber die brauchte es für mich nicht.weil es ja 1970/71 spielt...
Genau die Frage habe ich mir auch gestellt. Die Bedingungen waren härter.Sowohl in der Erziehung als auch in der Psychiatrie. Den Hauptgrund würde ich aber auch im Bezug zum NS sehen und diesen weitgehend überflüssigen Einstreuungen zum Weltgeschehen.für die Handlung notwendig, dass es 1970 spielt?
Das kann ich (fast) so unterschreiben. Ich glaube aber, der Hauptgrund ist das erste: die Bedingungen und die Erziehung.Genau die Frage habe ich mir auch gestellt. Die Bedingungen waren härter.Sowohl in der Erziehung als auch in der Psychiatrie. Den Hauptgrund würde ich aber auch im Bezug zum NS sehen und diesen weitgehend überflüssigen Einstreuungen zum Weltgeschehen.
Nein. Eindeutig nein. Die Hintergrundsgeschichten der Angehörigen sind ja mehr als dürfig. Diese NSGeschichte wirkt für mich mehr so, als ob der Autorin nichts besseres eingefallen ist und gerade dieser Hintergrund ist in meinen Augen ein Minus.Da hätte ich auch eine Frage zu: findet ihr es für die Handlung notwendig, dass es 1970 spielt? Abgesehen von der Möglichkeit, die Pflegetante zur Nationalsozialistin zu machen,
Das meinte ich ja mit meiner Frage, ob sie wirklich die Tat bereut und dazu „steht“.Das „unterdrückt“ das Eingestehen für mich zusätzlich.
Das sehe ich auch so. Nicht jeder Roman ist für jeden gleich gut geeignet und muss es auch nicht sein. Aber ich stehe Literatur immer dann skeptisch gegenüber, wenn sie ohne Anmerkungen und Fußnoten nicht verständlich ist bzw. nur über zusätzliche Erklärungen ihr Wirkungspotenzial entfalten kann. Dann ist meines Erachtens beim Schreiben/Konzipieren schon etwas nicht so gut gelaufen (oder der Autor ist unfassbar viel schlauer als die Leser)Eigentlich muss kein:e Autor:in so schreiben, dass es jeder versteht. Nicht alles ist für die breite Masse. Aber so speziell? Mit als Psychotherapeutin würde dieses Buch gefallen
Das geht mir auch so. Aber hätte ich nur ein einziges Mal "Psychopathie" gegoogelt, wäre es mir wie Schuppen von den Augen gefallen.Aber ich stehe Literatur immer dann skeptisch gegenüber, wenn sie ohne Anmerkungen und Fußnoten nicht verständlich ist bzw. nur über zusätzliche Erklärungen ihr Wirkungspotenzial entfalten kann.
ja, genauso.Aber ich stehe Literatur immer dann skeptisch gegenüber, wenn sie ohne Anmerkungen und Fußnoten nicht verständlich ist bzw. nur über zusätzliche Erklärungen ihr Wirkungspotenzial entfalten kann. Dann ist meines Erachtens beim Schreiben/Konzipieren schon etwas nicht so gut gelaufen (oder der Autor ist unfassbar viel schlauer als die Leser)