Mögen es Hormonschwankungen oder das Wetter sein, ich mag diesen Roman von der ersten bis zur letzten Seite. Naylor hat mich fest im Griff gehabt, fast so wie die Luther Nedeeds ihr Revier, und wenn ich mit Gloria untergehe, dann aber mit der Gewissheit, dass es nicht immer in Schwarz und Weiß geschieht.
Gerade die nicht gelösten Fragen haben mich davon überzeugt, dass die Antworten besser nur in unseren Köpfen stehen und nicht laut ausgesprochen werden.
Ich glaube auch nicht, dass Naylor hier das Rassismusproblem, oder die Feminismusdebatte in den Vordergrund stellen wollte. Dass es ein bestimmender Teil ihres Romans ist, verdeutlicht nur das permanente Vorhandensein dieser Dinge. Vielmehr sehe ich hier Menschen, die sogar einen Pakt mit dem Teufel schließen, um ihren Traum von einem Leben voller Eitelkeiten leben zu können. Dabei haben alle Beteiligten Anwandlungen von schlechtem Gewissen, sogar Nedeed, doch können sich sich aus dem Bann der schillernden Versprechungen (das Baumschmücken war eine sehr schöne Metapher dafür) nicht befreien.
Das Feuer hat etwas von Erlösung, einem Ausweg, einer stummen Befreiung. Etwas, was keine der Nedeed Frauen, noch Laurel, noch Willie geschafft haben. Sie alle standen nur für den Blick in den Abgrund von Linden Hills.