FAZIT zu "Frostmond"

Emswashed

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9. Mai 2020
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Das letzte Viertel des Buches hat nochmal ordentlich was rausgeholt. Zunächst dachte ich, der Plot verlöre sich im Geplänkel zwischen LeRoux und Garner.
Es wäre aber interessant zu erfahren, wie es mit Leon Maskisin weitergeht. Der scheint ja einiges auf dem Kasten zu haben.

https://whatchareadin.de/community/...mond-kriminalroman-von-frauke-buchholz.25281/

Ich hoffe, dass ich mein Urteil nicht zu schnell abgegeben habe. Bin gespannt, was ihr zum Buch sagt!
 

wal.li

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1. Mai 2014
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Mir hat das Buch sehr gut gefallen, besonders die Beschreibungen der indianischen Kultur und Lebensweise. Interessant fand ich zu erfahren, wie die Indigenen aus der Gesellschaft ausgegrenzt wurden. Kanada ist so ein Traumurlaubsland. Da holt einen so etwas ganz schön auf den Boden der Tatsachen zurück. Es passte auch sehr gut, wie das anhand eines Kriminalfalls erzählt wurde.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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50.100
49
Die erste Hälfte des Buches hat mich sehr überzeugt. Die unterschiedlichen Protagonisten werden ausführlich vorgestellt, ebenso Kanada mit seinen ethnischen Problemen. Die Beschreibungen von Land und Leuten wirken sehr authentisch.

In der zweiten Hälfte nimmt der eigentliche Krimi Fahrt auf. Hier gibt es für mich zuviel Alkohol, zu viele Joints und zuviel Übelkeit/Auswurf. An Gewalt besteht kein Mangel. Zudem wurde LeRoux immer mehr als Macho und Kotzbrocken skizziert. Der Mann hat wirklich so gar nichts Nettes.
Das Finale ist spannend. Der eigentliche Held darf ungeschoren davonkommen:)
Wie ich in den LA schon sagte, mancher Zufall ist mir zu zufällig...

Vielleicht bin ich zu kritisch. Wenn ihr alle das anders seht, passe ich mich gerne an, weil Krimis nicht mein Genre sind und mir das Gefühl dafür evtl. fehlt. Der Schreibstil an sich ist toll, ich habe das Buch gerne gelesen.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Mir hat es mal wieder Spaß gemacht, einen Krimi zu lesen. Und hier war das Setting der eigentliche Grund, warum ich zu dem Buch gegriffen habe. Dabei wurde ich nicht enttäuscht. Ich habe einiges erfahren über das Zusammenleben der verschiedenen Gesellschaftsgruppen in Kanada.
Für mich war das auch ein Roman über männliche Sexualität.
Gardner ist ein Mensch, der wenig Gefühle zulässt und erst hier so etwas wie Begehren spürt. Die Ehe mit seiner Frau erschien mir sehr leidenschaftslos.
LeRoux dagegen hat seine Sexualität nicht im Griff. Er liebt seine Frau, fühlt sich aber mehr zu Prostituierten hingezogen. Das zerstört nicht nur seine Ehe, sondern bringt ihn auch mit seinem Beruf in Konflikt.
Der Kriegsveteran wird in Afghanistan so schwer verwundet, dass er kein Sexualleben mehr haben kann. Das führt bei ihm zu einem Hass auf Frauen, die mit Sex ihr Geld verdienen.
Und in dem Club erleben wir männliche Sexualität in ihrer Perversion.
Frauen sind die Opfer !
 

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Vielleicht bin ich zu kritisch. Wenn ihr alle das anders seht, passe ich mich gerne an, weil Krimis nicht mein Genre sind und mir das Gefühl dafür evtl. fehlt. Der Schreibstil an sich ist toll, ich habe das Buch gerne gelesen.
Ich habe beim Lesen noch gedacht: Das wird der letzte Krimi sein, den du lesen wirst. :)

Ich lese gerne Krimis und gebe dir recht. Die Krimihandlung an sich ist auch eher mau und am Leben vorbei. Es ist okay für mich, wenn jemand Entscheidungen trifft, die für mich nicht nachvollziehbar sind. Aber dass der rekonvaleszente Ted sich in den Einsatz begibt, nein. Die Protagonisten sind Schablonen, vor allem LeRoux.

Was ich wirklich schade finde ist dass die Morde an den indigenen Frauen nur der Aufhänger sind und es größtenteils um die Befindlichkeiten (weißer) Männer geht. Leon mit seiner Sicht der Welt war die interessanteste Figur. Aber niemand spricht für die Opfer. Schade!
 

nellsche

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1. September 2018
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Mir hat das Buch insgesamt prima gefallen. Ich fand den Schreibstil klasse, weil ich schnell drin war und die Seiten nur so dahinflogen. Die Einblicke in Leons Kultur fand ich super. Und auf einen weiteren Fall für Garner würde ich mich freuen.
 

RuLeka

Bekanntes Mitglied
30. Januar 2018
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Was ich wirklich schade finde ist dass die Morde an den indigenen Frauen nur der Aufhänger sind
So krass habe ich das nicht empfunden. Im Gegenteil, ich habe einiges erfahren über die Lebenswelt der indigenen Gruppen, über ihre besch... Lebensverhältnisse usw, und das Schicksal dieses jungen Mordopfers hat mich sehr berührt. Dass es vorrangig männliche Ermittler sind und die nicht sehr viel Mitleid mit den indigenen Frauen haben, ist wahrscheinlich der Realität geschuldet.
 

RuLeka

Bekanntes Mitglied
30. Januar 2018
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Über meine Motivation, dieses Buch zu lesen, habe ich schon geschrieben. Und dabei wurde ich nicht enttäuscht. Ich habe einen Einblick in die kanadische Gesellschaft und in das Leben der indigenen Bevölkerung erhalten. Spannend und gut geschrieben war das Buch ebenfalls, ein paar unglaubwürdige Szenen und ein paar Klischees habe ich großzügig weggesehen. Große Literatur habe ich nicht erwartet, sondern gut gemachte Unterhaltung mit Mehrwert.
Danke für das Buch und den Austausch hier , auch mit der Autorin.
Hier meine Rezension:
https://whatchareadin.de/community/...mond-kriminalroman-von-frauke-buchholz.25317/
 
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Reaktionen: Emswashed

Xirxe

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19. Februar 2017
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In der zweiten Hälfte nimmt der eigentliche Krimi Fahrt auf. Hier gibt es für mich zuviel Alkohol, zu viele Joints und zuviel Übelkeit/Auswurf.
Liebes Hexchen, leider ist es nicht überall so schön wie in der schwäbischen Provinz ;):p
Für mich war das auch ein Roman über männliche Sexualität.
Na, die Hauptfiguren waren Männer, was erwartest Du da? Entweder Sex oder Fussball ;)
Wahrscheinlich nicht, da man ja nur für sein eigenes Geschlecht, seine eigene Rasse, seine eigene Gesellschaftsschicht sprechen kann, oder?
Dann frage ich mich aber, wieso die folgenden Bücher zu Klassikern wurdenEin Mann über Frauen
Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
Anonymer Autor (anscheinend der, von dem Bambi stammt)Alle aus Frauensicht von Männern geschrieben.

Meine Rezension habe ich nun auch geschrieben und bin nach wie vor in erster Linie vom Ende enttäuscht. Ich lese Krimis und bevorzuge es, wenn sich die Handlung schlüssig entwickelt. Je realistischer, desto eindringlicher empfinde ich das Buch. Aber es ist ja ein Erstling, da kann ja noch viel passieren ;):D
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
4.641
16.702
49
Rhönrand bei Fulda
Ich weiß nicht, ob es ins Fazit gehört, aber irgendwo möchte ich noch meine Kritik an der Titelillustration ablassen ...

Was stellt das eigentlich vor, eine Autotür? Ich hätte es schöner gefunden, einfach nur die Landschaft mit Straße zu zeigen. Oder, wenn denn ein Auto drauf muss, dann ein klar erkennbares Auto. Oder ist es doch ein Sturzhelm? Hilfe ...