FAZIT zu "Ein Leben lang"

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Sehr gut ausgedrückt! Bei mir kam es auch so an, als wenn der Ausgang des Prozesses dem Angeklagten 'Wurscht' gewesen wäre: zu verlieren hatte er nichts mehr, sein Ruf war sowieso ruiniert, der Weg zu seinem Traumberuf (Schauspieler) versperrt durch zu wenig Talent. Ein Lebenstraum ist auch nicht erkennbar!
"Naja, dann gehe ich halt 'a weng' ins Gefängnis - da wird für mich gesorgt, ich muss mich um nix kümmern, bekomme neue Lebenserfahrungen, bleibe interessant für meine Freunde und das Image des Undurchschaubaren habe ich außerdem!"
Und hinterher schreibt er natürlich ein Buch! Das wäre auch eine Erklärung für seine Zugeknöpftheit. Er hebt sich sein abschließendes Statement für den eigenen Roman auf. "Was ich im Knast hinter dem Spiegel fand ..."
 
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Literaturhexle

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2. April 2017
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Naja, dann gehe ich halt 'a weng' ins Gefängnis - da wird für mich gesorgt, ich muss mich um nix kümmern,
Aber eben, weil er schuldig ist! Das wird für mich im Kontext des letzten LA mehr als deutlich.
Wäre er unschuldig, würde er kämpfen. Ist er - meiner Meinung nach - aber nicht. Eins kommt zum anderen, dann noch Dorian Gray. Die Sache ist glockenklar :p
 

otegami

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17. Dezember 2021
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Aber eben, weil er schuldig ist! Das wird für mich im Kontext des letzten LA mehr als deutlich.
Wäre er unschuldig, würde er kämpfen. Ist er - meiner Meinung nach - aber nicht. Eins kommt zum anderen, dann noch Dorian Gray. Die Sache ist glockenklar :p
Für mich ist das nicht glockenklar, nicht mal glasklar ;) ! (Aber das spielte für mich auch keine Rolle in diesem Roman!) Aber ich denke, damit können wir beide gut leben!
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Ich habe gerade meine Rezension fertiggestellt. Ich habe nun länger drüber nachgedacht und muss @Christian1977 zustimmen: Je mehr ich mich gedanklich damit beschäftige, desto unzufriedener werde ich mit diesem Roman. :D

Auch sonst kann ich ihm in fast allen Punkten beipflichten. Die Geschichte liest sich schnell weg und hat Unterhaltungswert. Auch diesen ungewöhnlichen Aufbau mit den Redeanteilen finde ich gut. Aber es ist ärgerlich, dass uns der Autor einen echten Fall nur so lauwarm vorsetzt. Alles bis ins Detail kopiert. Und die Frage, was die Freundschaft ausmacht, bleibt am Ende unbeantwortet - wie auch sonst alles, was den Fall betrifft.

Guter Ansatz, schwache Umsetzung. Mehr als drei Sterne sind bei mir nicht drin.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Aber es ist ärgerlich, dass uns der Autor einen echten Fall nur so lauwarm vorsetzt. Alles bis ins Detail kopiert.
Diese Kritik finde ich zu drastisch. Schließlich hat uns der Autor selbst auf den realen Fall aufmerksam gemacht. Das hätte er keinesfalls tun müssen. Ihm daraus einen Strick zu drehen - ich weiß nicht...

Zudem geht es primär um das Zwischenmenschliche, nicht so sehr um die Fakten des Falles. Autoren holen sich nun einmal ihre Inspiration um wahren Leben. Fast alle. Nur allein deshalb zwei Sterne abzuziehen, wo der Autor offen mit seiner Quelle umgeht, finde ich nicht fair. Aber natürlich muss das jeder für sich entscheiden;)
 
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milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Diese Kritik finde ich zu drastisch. Schließlich hat uns der Autor selbst auf den realen Fall aufmerksam gemacht. Das hätte er keinesfalls tun müssen. Ihm daraus einen Strick zu drehen - ich weiß nicht...

Zudem geht es primär um das Zwischenmenschliche, nicht so sehr um die Fakten des Falles. Autoren holen sich nun einmal ihre Inspiration um wahren Leben. Fast alle. Nur allein deshalb zwei Sterne abzuziehen, wo der Autor offen mit seiner Quelle umgeht, finde ich nicht fair. Aber natürlich muss das jeder für sich entscheiden;)

Ich denke, der Autor ist offen mit der Basis seines Romans umgegangen, weil es ohnehin nicht zu verheimlichen ist. Es wäre für ihn peinlich geworden, wenn er es versucht hätte zu verschleiern. Es handelt sich schließlich um einen prominenten deutschen Fall. Das wäre der Öffentlichkeit nicht entgangen.

Dafür alleine ziehe ich aber keine zwei Sterne ab, nur einen halben bis einen ganzen. Der zweite Sternabzug ist dem geschuldet, dass die Freundschaft zu dem Verurteilen für mich überhaupt nicht zu greifen war. Ich kann nicht nachvollziehen, was die sechs Menschen so innig verbindet, dass die fünf Freunde für ihn so viel Zeit, Geld und Prestige opfern. Das wird einfach nicht herausgearbeitet, obwohl der Autor die Freundschaft nach seinen Angaben in den Mittelpunkt stellen wollte.