Wie hat euch der Roman als Ganzes gefallen? Bitte gebt uns ein spontanes Fazit in ein paar Sätzen.
Hat er das? Woher weißt du das? Für mich ist das nicht ersichtlich.man erkennt aber nicht, dass er gleich die ganzen Beschreibungen aus anderen Romanen übernommen hat.
Ich habe zuvor noch nishts von Sulzer geleen
Ich sehe das auch etwas problematisch. Sulzer hat diese "Fakten" natürlich aus dem Roman entnommen; wir wissen aber, dass sie zum Teil Fiktion sind (weil, darüber sind wir uns ja einig, Dinge geschildert werden, die die Goncourts nicht gewusst haben können). Ist das überhaupt legitim in einem "historischen Roman"? Hätte er nicht eher erzählen müssen, was gesichert ist - bzw. (was ich überhaupt vermisse) den Schaffensprozess etwas näher erläutern und dafür Roses Geschichte auf die Tatsachen beschränken?Ich bin noch etwas hin- und hergerissen. Die Sprache und der Erzählstil von Sulzer ist top. Der Titel "Doppelleben" ist wirklich doppelt gemeint, einmal die beiden Brüder die ein gemeinsames Leben führen und alles zusammen (also gedoppelt) erleben, dann Rose mit ihrem zweiten geheimen Privatleben. Was mich störte, ist die Überzeichnung der Figur von Rose, da sehe ich doch auch eher die literarische Vorlage der Brüder als ein "echtes" Leben.
Insgesamt war es ein interessanter Ausflug in die Welt verschiedener Gesellschaftsschichten des 19. Jahrhunderts.
Danke für den Tipp. Ich werde es mir mal näher anschauen.Das würde ich Dir als nächstes Buch empfehlen, das ist völlig anders, kein historischer Stoff, viele verschiedene Protagonisten.
Naja, über die Goncourts weiß ich nicht eben viel. Aber ich kenne "Germinie" und sehe die Differenzen. Wie zum Beispiel seitenlang dabei verweilt wird, dass Germinie hoffnungslos hässlich ist, aber Wert darauf legt, sich gepflegt zu kleiden - mit einem weißen Kragen, der einen Widerschein auf das Gesicht wirft und "den ganzen Menschen sauber erscheinen lässt" (ich zitiere aus dem Gedächtnis, es ist eine sehr anrührende Passage). Oder auch, wie sie sich in einem verachtungsvollen Ausbruch weigert, für Gautruche "ihr Fräulein" zu verlassen (ihre Dienstgeberin). Und das Ende, als diese Dienstgeberin an Germinies Sterbebett sitzt und alle Gläubiger des Viertels ziehen vorbei, worauf sich die alte Dame überhaupt keinen Reim machen kann ...Außerdem: Wer von uns wüsste viel über die Goncourts und diesen längst vergessenen Roman?
Ich kann eure Vorbehalte nicht nachvollziehen.
Nicht unbedingt: qed.Aber ist schon okay, wir kommen da nicht zusammen - mir ist schon klar, dass Leserinnen, die Germinie nicht kennen, das anders sehen werden;