FAZIT zu "Die leise Last der Dinge"

luisa_loves-literature

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9. Januar 2022
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Meine vorherrschende Emotion bleibt Ärger über diesen belehrenden "Küchentisch-Buddhismus" (ich hoffe, dieser ist sehr viel komplexer als Tidy Magic") und Trauer um die verschenkten Lesestunden mit einem Roman, der nur als Verpackung für die Message dient. Ich finde die Kritik am Kapitalismus und allen anderen Schattenseiten, die der Autorin so eingefallen sind, hanebüchen, wenn gleichzeitig die eigene Anschauung so völlig unkritisch und fröhlich an den Leser gebracht werden soll. Das ist mir tatsächlich didaktisch viel zu einfach und kann auch durch die versuchte Komplexität der Meta-Ebene und einsgestreute philosophische Ansätze nicht wettgemacht werden. Ich habe ein massives Problem mit den infantilen, vor Lebensweisheiten (ebenfalls fahrlässig stereotyp) nur so strotzenden, Figuren. Ich mag es nicht, dass ich mit meiner Bücherliebe geködert werden soll. Die Handlungsführung war viel zu ausladend, all die Wiederholungen und unglaubwürdigen Situationen unnötig.