Ich kämpfe sehr mit der Rezension. Es ist einfach zu viel in diesem Buch, als dass man ein ein paar Sätzen einen Eindruck davon geben könnte, und auch wegen der Punkte hadere ich. Für die "sechs von möglichen fünf Punkten", die ich den Kuchenanwendungen gegeben hatte, reicht es nicht. Dafür hat mich der seltsam blumig-überschwängliche Ton im Zusammenhang mit Frauenbegegnungen (und damit meine ich keineswegs nur die sexuellen) zu sehr gestört. Wobei ich das nicht als Fehler ansehe, ich mag es nur einfach nicht. Mir ist das schon ganz am Anfang aufgestoßen, als Siga D. eingeführt wurde.
Wahrscheinlich gebe ich viereinhalb Punkte und runde auf fünf auf. Das kommt unterm Strich dann zwar auf dasselbe raus - aber es ist ein wichtiges Buch, das ein großes Publikum verdient. Mir war zum Beispiel gar nicht klar, wie spät der Senegal unabhängig geworden ist. Über solche Dinge sollte man doch Bescheid wissen.
Ein Satz, den ich mir angemerkt habe:
"Es war sein größter Wunsch, dass seine Kinder, zumindest eines von ihnen, dereinst die Schule der Toubabs besuchen, nicht um es den Weißen gleichzutun, sondern um sich zu verteidigen, wenn sie behaupten, ihre Art, die Dinge zu sehen, sei nicht nur die bessere, was fragwürdig ist, sondern die einzige, was schlicht falsch ist."
(Ein Ausspruch von Assanes Mutter, S. 142)