Also was das Politische anbelangt finde ich dieses Buch sehr interessant. Selbst wenn ich sagen muss, das ich nicht immer alles gleich verstanden habe was der Autor da geschrieben hat. Ist für uns, aus einem demokratischen Land sicher auch schwer alles nachzuvollziehen. Ich denke da können Leser die das diktatorische Regime Russlands besser kennen, sicherlich mehr nachempfinden. Trotzdem war ich über einige Szenen wirklich bestürzt, u.a. der Protest und seine Folgen, ebenso wie das was damals bei dem U-Bahn Unglück passiert ist. Das die Russen da nicht lange fackeln und wirklich hart durchgreifen war uns sicher allen klar. Doch das ganze hier wesentlich detaillierter zu lesen ist noch einmal etwas ganz anderes.
Ich hätte allerdings nicht gedacht, das dieses Buch so politisch werden würde.
Was mir so gar nicht gefallen hatte, war unter anderem der harte Ton der mitunter im Krankenhaus geherrscht hat. Besonders der Arzt und spätere Vater, den fand ich fast ein bisschen zu übertrieben dargestellt. Ich glaube nicht, das es wirklich so krass zugeht. Franzisk Großmutter dagegen hat mir sehr gut gefallen, besonders das sie so vehement sich gegen alle gestellt hat. Allerdings fand ich wie viele von euch den Tod von ihr viel zu früh. Mir hätte es besser gefallen, wenn sie noch miterlebt hätte wie Zisks aufwacht. Dann hätte sie ihm erzählen können was da alles los war. Doch ich glaube darum ging es dem Autor nicht. Ich denke das ihm die russische Politik und das Regime, das seine Heimat so verändert hat viel wichtiger war.
Leider hat mir auch das Ende nicht zugesagt. Nicht nur das es ein weiteres Unglück gab, lässt uns der Autor mit offenen Fragen zurück. Ich hasse solche offenen Enden, ich finde sie einfach unbefriedigend.
Und so werde ich mir noch ein klein wenig Zeit lassen um mir zu überlegen, was ich alles in die Rezension schreibe.
Trotz allem danke an den Diognes Verlag für das Buch.