Ich lese sehr gerne Krimis und Thriller. Da bin ich auch oft sehr milde, wenn es um völlig überzogene Handlungen geht, wenn es von der Spannung passt. Dieses Buch passt da nicht rein. Thriller Leser erreicht man aus meiner Sicht mit diesem Buch nicht, auch wenn es sich stellenweise wie ein billiger Thriller liest.Also mir schon: Genrelesern ohne Scheuklappen. Menschen, die im Genre Horror und Thriller nicht nur Fitzek, Tsokos und verkorkste Schweden-Ermittler lesen, sondern ein bisschen offener sind.
Ich fand noch zu Anfang die aufkommende unbehagliche Stimmung gut gemacht. Aber da war dann auch bald die Luft raus. Die Personen handeln alle, die "guten" wie die "bösen" völlig unrealistisch. Die Exkurse in Amalias Jugend waren todlangweilig. Das Intellektuellengetue rund um Goethe und den Bürgerkriegsheini (ich hab mir nicht mal den Namen gemerkt, sowenig hat mich der Strang interessiert) war nur aufgesetzt.
Wer wirklich etwas abgefahren Unbehagliches mit Booten und Gewalt lesen oder sehen will, lese Der Fluss
oder schaut sich Beim Sterben ist jeder der Erste an.
Und zur Rassismusdebatte kann ich das Buch auch nicht empfehlen.