Wie hat euch der Roman als Ganzes gefallen? Wo sehr ihr seine Stärken und Schwächen? Bitte gebt ein spontanes Fazit in ein paar Sätzen.
Genau! Provokation allein macht keine große Literatur aus.Vielmehr möchte er provozieren und zu einer Kontroversen anregen.
Hätte er es bei einem Drehbuch gelassen! Ich versuche ja immer, für die Rezension zu schauen, für welchen Personenkreis ein Roman geeignet wäre. Mit fällt hier niemand ein. Die "Literaten" (also wir) erkennen die unrealistische Handlung, die platten Dialoge und eindimensionalen Charaktere auf den ersten Blick. "Spannungslesern" geht wahrscheinlich der moralische Anspruch zu weit, von Samenspende, Abtreibung, Moral, Rassismus, Schuld und Sühne, Genderia,.... alles dabei.Genau! Provokation allein macht keine große Literatur aus.
Fernsehfilm - Niveau. Atmosphäre stimmt, der Rest ist Klischee.
Also mir schon: Genrelesern ohne Scheuklappen. Menschen, die im Genre Horror und Thriller nicht nur Fitzek, Tsokos und verkorkste Schweden-Ermittler lesen, sondern ein bisschen offener sind.Ich versuche ja immer, für die Rezension zu schauen, für welchen Personenkreis ein Roman geeignet wäre. Mit fällt hier niemand ein.
Aber im Grunde haben die vier Freunde sich doch nur ein bisschen überheblich aufgeführt und hatten eben einen PoC dabei... Ansonsten war die Gruppe harmlos. Wenn den Hirnis da so schnell die Jagdinstinkte sprießen, müsste es da doch vor toten Touristen nur so wimmeln...Ich finde, die dörflichen Vollidioten benehmen sich genau wie gewisse Politiker,
Du hast meine Bewunderung, dass du dich darauf hast fokussieren können. Für mich sind die ernsthaften, nachdenkenswerten Passagen in der Flut von einfachsten Dialogen und wenig nachvollziehbarem Verhalten der Protas verloren gegangen. Die stärksten Szenen lagen in Amelias Vergangenheit, als sie versuchte, den tragischen Unfalltod ihres Freundes zu rekapitulieren. Die Dialoge mit dem Offizier hatten Kraft, alle anderen nicht. Sehr schade, ich hätte das Buch wirklich mögen wollen und ich habe auch keine Scheu, gegen den Strom zu schwimmen, was mir hier leider unmöglich war.Hier standen für mich ganz klar die moralischen Fragen im Vordergrund; Schauplatz, Charaktere und Handlungen waren nebensächlich und bildeten lediglich den Rahmen für den ethischen Aspekt.
Ich kann Dir nur beipflichten. Diese Art der "Konfrontation" durch mangelhaft ausgeführte Puzzleteile einer über Jahre hinweg verlaufenden Geschichte, überreizt meinen Konfrontationswillem bei Weitem.Du hast meine Bewunderung, dass du dich darauf hast fokussieren können. Für mich sind die ernsthaften, nachdenkenswerten Passagen in der Flut von einfachsten Dialogen und wenig nachvollziehbarem Verhalten der Protas verloren gegangen. Die stärksten Szenen lagen in Amelias Vergangenheit, als sie versuchte, den tragischen Unfalltod ihres Freundes zu rekapitulieren. Die Dialoge mit dem Offizier hatten Kraft, alle anderen nicht. Sehr schade, ich hätte das Buch wirklich mögen wollen und ich habe auch keine Scheu, gegen den Strom zu schwimmen, was mir hier leider unmöglich war.
Hm. Ich möchte gerne verstehen. Parabel: Bildebene - Sachebene.Rückblickend habe ich keinen Thriller gelesen (was dieser Roman auch nicht ist), sondern einen Text, der in die Richtung einer Parabel geht. Hier standen für mich ganz klar die moralischen Fragen im Vordergrund;
Ich glaube schon, das dieses Sich- Befragen eine der Intentionen von Dirk Kurbjuweit war. Doch die Situation kam mir so unrealistisch vor, dass sich ein ernsthaftes Befragen erübrigt.Denn ich kann mich nicht davon freisprechen, dass ich mir nicht ständig die Frage gestellt habe, wie ich in Situationen gehandelt hätte, in die die Protagonisten geraten sind bzw. welchen Standpunkt ich innerhalb der Diskussionen eingenommen hätte.