FAZIT zu "Den Teufel im Leib"

Literaturhexle

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2. April 2017
19.438
49.858
49
Wie hat euch das Buch als Ganzes gefallen? Bitte schreibt ein spontanes Fazit in ein paar Sätzen.
 

Emswashed

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9. Mai 2020
2.732
9.764
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Oh, das ist schwer. Konnte ich anfangs noch mit einem verzeihenden Wohlwollen der Liebesgeschichte folgen, trieb es mir zusehends die Zornesröte ins Gesicht, um dann das schon fast verzweifelte Kind im Nachwort zu entdecken, dem man doch etwas mehr Zeit, vielleicht sogar ein paar gesellschaftliche Rückschläge, gegönnt hätte, um dem unreifen Autor die Möglichkeit für Gewissheiten und Grenzen aufzuzeigen.

Natürlich sollte in der Kunst alles möglich sein, doch ein halbfertiges Bild stellt man ja auch nur bedingt aus.
 

Christian1977

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8. Oktober 2021
2.629
12.850
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47
Tatsächlich finde auch ich es schwer, das Buch zu bewerten. Der Roman fängt sehr gut an, hat in der Folge aber dramaturgische Schwächen. Die Figuren sind eher unsympathisch, was aber gewollt ist.

Bedeutend finde ich hingegen die Einordnung im Hinblick auf die Entstehungszeit und das Alter des Autors, wie ich an anderer Stelle schon ausführte. Zudem hat Pendragon eine richtig schöne Ausgabe aus dem Hut gezaubert, mit Illustrationen und einem umfangreichen Anhang.

Ich komme insgesamt auch auf vier Sterne.
 
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pengulina

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22. November 2022
1.330
4.406
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68
Ich habe das Buch gern gelesen, auch unter Berücksichtigung des Alters und der Handlung im ersten Weltkrieg. Ich kann mir schon vorstellen, dass ein frühreifer, altkluger, überspannter und hochintelligenter Autor so fühlt und handelt. Bewertung und Rezension müssen noch etwas warten, da muss ich noch überlegen.
 
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luisa_loves-literature

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9. Januar 2022
845
3.392
44
Für mich war es eine eher durchschnittliche Leseerfahrung. Ich hatte wohl mehr "Geniestreich" erwartet ;). Im Mittelteil war ich recht zufrieden, stelle aber insgesamt fest, dass es mich nicht umgehauen hat - weder sprachlich noch inhaltlich.

Was die Radikalität angeht, bin ich auch noch unentschlossen. Es gibt doch einige Texte (vielleicht keine französischen?), die auch schon im Verlauf der 1920er die Glorie des Krieges hinterfragen (Lyrik sogar schon früher) und den Soldaten vom Podest holen, wenn auch nicht auf diese Weise.
 

Literaturhexle

Moderator
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2. April 2017
19.438
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Für mich war es eine schwierige Lektüre. Die maskulin geprägte Perspektive hat mich regelrecht innerlich aufgebracht ( eine Tatsache, die im Grunde auch für die Qualität spricht;)). Mir ist die Selbstverliebtheit und -überschätzung der Erzählstimme regelrecht auf die Nerven gegangen. Das macht es schwer, objektiv zu bleiben. Lachen konnte ich leider an keiner Stelle - Ironie hin oder her.
Man muss den Roman vor dem Hintergrund seiner Zeit rezipieren und den jugendlichen Schreiberling berücksichtigen. Mir hat Marthes Perspektive gefehlt. Sie bleibt schattenhaft. Vielleicht eher ein Buch für Männer?

Die Aufmachung des gesamten Romans, insbesondere auch die tolle Übersetzung (die sogar pengulinas Expertise standgehalten hat), finde ich sehr gelungen. Wie ich das final bewerte, weiß ich wirklich noch nicht.
 

Lesehorizont

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29. März 2022
2.570
9.713
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53
Mainz
Nachdem ich das Buch jetzt länger als geplant habe sacken lassen, ist nun meine Rezi fertig. 4 Sterne sind es geworden. Mir hat das Buch gut gefallen, gerade, wenn ich versuche, es durch die Brille der damaligen Zeit zu betrachten.
 
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