Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, ich habe es gerne gelesen. Neben der Unterhaltung fand ich auch den ernsten Hintergrund sehr interessant. Und es ist ja schon so, wie die Protagonisten beklagen: Reden hilft einfach nicht, die Einsicht kann bei bestimmten Themen nur durch Handeln erfolgen - oder eben gar nicht. Geld regiert die Welt, alles lebt nur noch im 'Hier und Jetzt', was interessiert uns die Zukunft. Mit 'Augen zu' kommt man immer durch, die Verantwortung trägt niemand - und die Konsequenzen scheinen weit weg.
Das Buch führt einen zwangsläufig näher heran, zwingt einen hinzusehen. Mir persönlich bot das Buch nicht viel 'Neues' bezüglich des Hintergrundwissens (außer jetzt schifffahrttechnische Details...
- ich bin und bleibe eine Landratte, *gg*), aber so komprimiert und dazu unterhaltsam habe ich selten etwas dazu gelesen.
Dabei finde ich die Aussagen kein bisschen polemisch - hier wird einfach klar Stellung bezogen und verdeutlicht: es ist fünf vor zwölf, wenn nicht gar schon später. Das Meer ist ideal, um 'wegzusehen'. Alles verschwindet scheinbar im 'Nichts' - die Plastikmüllberge, die plutoniumverseuchten Wassermassen, die skrupellosen Fisch- und Walfänger, die Ölinseln, wenn wieder ein Tanker leckgeschlagen ist... Aber die Summe aller Dinge ist die Katastrophe, die auf uns zurollt, und vor der wir immer noch unsere Augen verschließen.
Für mich ist dieses Buch eindeutlig dem Genre der 'Jugendbücher' zuzuordnen, auch wenn der Autor dies nicht beabsichtigt hat...
Aber zu vieles spricht für mich dafür: klare Wertvorstellungen, gut-böse, schwarz-weiß, der Sieg der Moral über das Geld, Spannung gepaart mit Witz, keine nennenswerten Probleme beim Kampf 'gut gegen böse' (z.B. dass alle Eingeweihten tatsächlich nichts verraten...), Detailwissen in gut verträglichen Dosen präsentiert, letztlich einfache aber sympathische Charaktere...
Mich stört dieses Genre aber nicht, genauso wenig wie die Vorstellung, dass es Meerjungfrauen tatsächlich geben könnte. Wenn ich mir die seltenen Bilder aus großen Meerestiefen anschaue - was da so für Kreaturen entdeckt werden... Schon beeindruckend. Das hätte vorher auch niemand für möglich gehalten.
Mit der esoterischen Seite (den Schwingungen der Erde) konnte ich persönlich jetzt nicht so viel anfangen, aber da das nur gelegentlich auftauchte, hat es mich auch nicht so wirklich gestört...
Wie eine Fortsetzung aussehen könnte - dazu habe ich jetzt keine Idee. Aber interessant fände ich es allemal.
Und nun mache ich mir mal in Ruhe Gedanken über eine Rezension...