Für mich war heute der letzte Schultag mit langer Gesamtlehrerkonferenz, aber jetzt konnte ich endlich das Buch beenden. Ich habe mich zu Beginn nicht ganz leicht mit dem Stil getan, bin dann aber immer besser hineingekommen und nehme viel aus der Lektüre mit. Vielleicht hätte ich gerne noch mehr geschichtlichen Hintergrund gehabt und etwas weniger Privatschicksal, aber Bolzano erklärt in seinem Nachwort ausdrücklich, dass zweiteres für ihn wichtiger war.
Hätte ich den Rückentext vorher gelesen, hätte ich mir unter einer "starken Frau" sicher auch etwas anderes vorgestellt. Trina ist für mich eher eine gebeutelte Frau, die vor allem nie über den Verlust der Tochter hinwegkommt. Sie sieht ihre Tochter in Maria, in ihren Schülerinnen, einfach überall. Ich empfand ihr Handeln nach dem Verlust der Tochter auch eher als ein Reagieren auf Situationen. Sie schafft es nie mehr, das Heft in die Hand zu bekommen. Ich mag sie als Romanfigur sehr gerne, auch wenn sie am Anfang sagt, dass sie keine liebenswerte Person mehr ist.