Erster Teil: S.7-43

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Da ich sonst eher zu den letzten gehöre die ihren Senf dazu geben, dachte ich mir, ich nutze meine freie Zeit und fange schon mal an....

Die ersten 2-3 Seiten habe ich mich nicht ganz wohl gefühlt mit dem Buch. Kann nicht mal genau beschreiben warum.....
Doch nun wo mir die Zusammenhänge klar sind, mir die Personen geläufig sind, gefällt es mir sehr gut.
Es ist schwer vorstellbar wie es sein muss, sich verstecken zu müssen. Ab und an musste ich an Anne Frank denken, die Schilderungen der Enge im Versteck weisen einige Parallelen auf. Reinhold ist ein mutiger Mann, es gibt nicht viele Menschen die bereit sind so ein Risiko einzugehen und Juden zu verstecken. Er scheint aber auch große Angst zu haben, oder hat sein fehlender Austausch an persönlichen Details andere Ursachen?
Regina hat für damalige Masstäbe eine sehr freie Lebensgestaltung geführt vor dem Krieg. Sich bewusst für ein uneheliches Kind zu entscheiden, obwohl der Erzeuger zur Heirat bereit war, gab es damals bestimmt nicht oft. Bewundernswert eigentlich.
Die Szene mit Lucias Freundin war schrecklich. Dieses Bild schwebt mir während des Lesens noch lange vor Augen. Der Autor schafft es wirklich gut das ganze Szenario mit Worten wiederzugeben.
 

Anjuta

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8. Januar 2016
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@Querleserin. Nach dem Lesen von Teil 1 und 2 zeigt sich. Die Einteilung/der Schnitt auf Seite 43 war goldrichtig. Zwei sehr unterschiedliche Teile ergeben sich so mit unterschiedlichem Inhalt und unterschiedlichem Erzählstil. Sehr gut gesetzt!
Aber nun erstmal hier zu Teil 1. Wir lernen eine Gruppe von Freunden kennen, die sich im Wien der vornationalsozialistischen und Vorkriegs-Zeit zusammenfinden. Wir lesen danach, wie Nationalsozialismus und Krieg sie in ihren weiteren Schicksalen durcheinander und auseinander wirbeln und wir nähern uns immer mehr Regina (eine der Frauen aus der Gruppe) und ihrem jüdischen Schicksal, dem Entrinnen der Deportation (zur richtigen Zeit nicht am falschen Ort) und dem Finden eines Unterschlupfs bei Reinhold (einem der Männer aus der Gruppe).
Das alles erfahren wir nicht in einem Erzählfluß, sondern als Aneinanderreihung von einzelnen Szenen, die als Erinnerungsfetzen daherkommen und Mosaik-artig aneinandergesetzt werden, dabei aber mit großer erzählerischer Meisterschaft so zusammengefügt sind, dass sich dem Leser auch ein stimmiges Gesamtbild ergibt.
Ich genieße beim Lesen wirklich die beeindruckende Erzählkunst des Autoren.
 

parden

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13. April 2014
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Auch ich habe den ersten Abschnitt nun beendet und muss sagen, es ist schon eine besondere Erzählweise, derer sich Erich Hackl bedient. Mosaikartige Erinnerungsfetzen, wie @Anjuta es beschrieb, trifft es ganz gut. Es wirkt dadurch auch unglaublich distanziert, gleichzeitig aber auch eindringlich. Dass dies zusammengeht, verblüfft mich immer wieder. Ein wenig analytisch, wie da so die Ängste von Mutter und Tochter geschildert werden - die Angst vor der Entdeckung, aber auch das Angwiesensein auf die Anwesenheit Reinholds werden so gut komprimiert dargestellt und fassbar. Nicht nur Reinhold tut etwas für Lucia und ihre Mutter, auch Regina setzt sich dafür ein, dass ihr Retter nicht eingezogen wird und geht dafür einige Risiken ein.

Ein wenig irritiert war ich über den Wechsel der Perspektive, der hier immer wieder mal kurzzeitig vorgenommen wird. Meist erzählt Hackl nahezu nüchtern von 'das Kind', 'das Mädchen' usw. - plötzlich heißt es aber 'wir', an einer anderen Stelle 'ich', um gleich darauf wieder ins Nüchtern-Neutrale zu wechseln. Warum macht er das?

Ich denke, Regina hatte Glück, dieser Gruppe anzugehören, die aus eigenständig denkenden Individuen bestand: halb Pazifisten, halb Kommunisten. Alles potentielle Kandidaten fürs KZ. Zwar hat es die meisten der Gruppe irgendwohin verschlagen, aber Reinhold blieb in Wien und sah es wohl als selbstverständlich an, seine Hilfe anzubieten.

Wie @Sassenach123 kam mir auch der Vergleich mit Anne Frank, doch empfinde ich diese Unterkunft für Regina und ihre Tochter doch um einiges 'großzügiger'. Fast täglicher Kontakt zu Reinhold, 'nur' zwei Personen im Versteck - dazu noch Mutter und Tochter -, zumindest die Mutter verlässt zwischendurch das Versteck und hat Außenkontakte, besucht Bekannte und telefoniert, durch die schalldichten Wände und Decken besteht deutlich weniger Entdeckungsgefahr usw. Nein, schönreden will und kann ich die Situation nicht, und vier Jahre im Versteck sind für das Mädchen eine große Belastung, die o.g. Ängste tragen dazu natürlich bei. Aber es gibt jeden Tag etwas zu tun, sie werden 'gebraucht', haben Ablenkung und einen Anreiz, morgens überhaupt aufzustehen. Ich denke, das ist nicht zu unterschätzen. Dass Lucia sich nach anderen Kindern sehnt, nach Luft und Spiel, ist natürlich verständlich.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Es wirkt dadurch auch unglaublich distanziert, gleichzeitig aber auch eindringlich. Dass dies zusammengeht, verblüfft mich immer wieder.
Das ist das erste, was ich auch bemerkenswert finde! Diese Erinnerungsfetzen, schmerzhafte Begebenheiten sachlich geschildert, aber dennoch kommen die Emotionen beim Leser an. Eine vergleichbare Sprache kannte ich bislang nicht, sie gefällt mir extrem gut.

Die interessante Erzählperspektive habt ihr schon erwähnt. Erst auf S. 40 unten wurde mir klar, dass Lucia die Geschichte erzählen muss: "Meine Mutter war eine Plaudertasche...". Im nächsten Satz wird wieder von "Regina" in der 3. Person gesprochen...

Inhaltlich habt ihr die Handlung gut zusammengefasst. Die Repressalien den Juden gegenüber- darüber hat man schon oft gelesen. Hier berührt es mich besonders, ich glaube, gerade weil es so sachlich neutral berichtet wird. Durch die kurzen Fragmente wird einem die Tragweite des Gesagten besonders deutlich. Das empfinde ich als große Sprachkunst!
 

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Ein wenig irritiert war ich über den Wechsel der Perspektive, der hier immer wieder mal kurzzeitig vorgenommen wird. Meist erzählt Hackl nahezu nüchtern von 'das Kind', 'das Mädchen' usw. - plötzlich heißt es aber 'wir', an einer anderen Stelle 'ich', um gleich darauf wieder ins Nüchtern-Neutrale zu wechseln. Warum macht er das?
Inhaltlich gibt es zu dem, was ihr geschrieben habt, nichts mehr zu sagen. Der Wechsel in der Erzählperspektive verweist meines Erachtens darauf, was Lucia wirklich sicher gesagt bzw. erinnert hat. Dann ist von "ich" und "wir" die Rede. An manchen Stellen verweisten Hackl explizit darauf, dass sich das, was er erzählt, auf Spekulationen gründet:
"Damals, Mitte der zwanziger Jahre, müssen sie sich kennengelernt haben, Rudolf Kraus und Reinhold Duschka, zufällig nach einer Vorlesung im Palais Eschenbach oder auf einer Lagerwiese in der Lobau oder schon bei Duschkas erster Kletterpartie mit dem Alpenverein, Peilstein im südlichen Wienerwald, stelle ich mir vor" (7)
An der Stelle spricht der Erzähler selbst - seine Erzählung muss auch spekulieren, da Lucias Erinnerungen bruchstückhaft sind, wie sich im Satzbau (unvollständige Sätze) widerspiegelt.
Und dann gibt es konkrete Erinnerungen, Aussagen, die Lucia über Reinhold getroffen hat:

"Er hat es mir immer wieder gezeigt. Liebevoll, er hat nie geschimpft, nie die Geduld verloren." (37)

Ein interessanter Wechsel zwischen dieser sachlichen Sprache einerseits und den persönlichen Äußerungen andererseits.
Es gelingt ihm mit kurzen, knappen Sätzen das ganze Ausmaß des Schreckens zu verdeutlichen:

"Längst hat sich herumgesprochen, daß Judenhäuser geräumt, ihre Bewohner auf Lastwagen weggeschafft werden. Wohin, dorthin, von wo niemand zurückkommt." (25)
 

Leseglück

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7. Juni 2017
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Ich kann mich dem was ihr geschrieben habt nur anschließen.

plötzlich heißt es aber 'wir', an einer anderen Stelle 'ich', um gleich darauf wieder ins Nüchtern-Neutrale zu wechseln. Warum macht er das?

Es sind nur wenige Stellen, in denen die Perspektive gewechselt wird. Am Anfang dachte ich: da fehlen die Anführungszeichen. Der Roman wirkt zu großen Teilen wie eine Wiedergabe eines Gesprächs. das der Autor mit Lucia hatte. Die Stellen mit "ich" oder "mir" sind wie Zitate aus einem stattgefundenen Gespräch zwischen dem Autor und Lucia - nur ohne Anführungszeichen.
...ich denke dadurch wird betont, dass die Geschichte tatsächlich stattgefunden hat.
So habe ich es zumindest empfunden.

Ich fand das Versteck, in denen Regine und Lucia untergekommen sind, vergleichsweise unsicher. Anne Frank und ihre Familie waren ja viel mehr von der Außenwelt abgeschlossen. Zwar hatten Regina und Lucia mehr Bewegungsfreiheit. Es war schon großes Glück, dass niemand die ganzen Jahre gemerkt hat, dass sich in der Werkstatt jemand aufhält...z.B. bei Gang aufs Klo oder wenn Kunden oder Lieferanten kamen...oder dass z.B. Regina nie auf der Straße erkannt worden ist usw.

Ich bewundere vor allem den Mut von Reinhold Duschka. I
 

Leseglück

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An manchen Stellen verweisten Hackl explizit darauf, dass sich das, was er erzählt, auf Spekulationen gründet:
Das ist mir auch aufgefallen. Z.B. S.23 "Möglich aber nicht erwiesen, dass das Mädchen dort mit Erna Dankner herumstreute..."
Ich sehe das auch so wie du: Die Erinnerungen von Lucia sind naturgemäß lückenhaft (alles andere wäre auch nicht glaubhaft). Deshalb muss der Autor teilweise spekulieren, was er aber dann auch explizit angibt. Anderseits bringt er Zitate von Lucia (ohne Anführungszeichen), so dass man auf festem Grund steht, was die Wahrheit der Geschichte angeht. Dass sich Lucia und der Autor penibel um Wahrheit bemühen zeigt auch die Stelle S. 27. Lucia weiß nicht ob sie es mit eigenen Augen gesehen hat oder ob sie es sich eingebildet hat...
 

wal.li

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Obwohl ich das Thema des Buches so wichtig finde, musste ich das Buch nach den ersten paar Seiten zur Seite legen, weil ich mit der etwas eigenartigen Erzählweise nicht klarkam. Nach ein paar Tagen habe ich wieder angefangen und dann ging es.
Wenn man sich daran gewöhnt hat, ist die Stimmung in der Zeit des zweiten Weltkrieges, die ständige Bedrohung durch die Kriegshandlungen an sich, aber auch durch Denunzianten oder blöde Zufälle sehr gut eingefangen. Ich finde, Regina und Lucia haben sehr viel Glück gehabt, dass sie nicht entdeckt wurden. Sie haben einige Freiheiten mehr als Anne Frank und dennoch spüren sie die Einengung und die Gefahr nur zu gut. Geschichten wie ihre sollten unbedingt erzählt werden.
 

Sassenach123

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Obwohl ich das Thema des Buches so wichtig finde, musste ich das Buch nach den ersten paar Seiten zur Seite legen, weil ich mit der etwas eigenartigen Erzählweise nicht klarkam. Nach ein paar Tagen habe ich wieder angefangen und dann ging es.
Wenn man sich daran gewöhnt hat, ist die Stimmung in der Zeit des zweiten Weltkrieges, die ständige Bedrohung durch die Kriegshandlungen an sich, aber auch durch Denunzianten oder blöde Zufälle sehr gut eingefangen. Ich finde, Regina und Lucia haben sehr viel Glück gehabt, dass sie nicht entdeckt wurden. Sie haben einige Freiheiten mehr als Anne Frank und dennoch spüren sie die Einengung und die Gefahr nur zu gut. Geschichten wie ihre sollten unbedingt erzählt werden.

Mir erging es die ersten Seiten ähnlich, habe mich auch erst nicht wohl gefühlt, aber es hat sich gelohnt am Ball zu bleiben
 
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Renie

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und vier Jahre im Versteck sind für das Mädchen eine große Belastung, die o.g. Ängste tragen dazu natürlich bei. Aber es gibt jeden Tag etwas zu tun, sie werden 'gebraucht', haben Ablenkung und einen Anreiz, morgens überhaupt aufzustehen. Ich denke, das ist nicht zu unterschätzen. Dass Lucia sich nach anderen Kindern sehnt, nach Luft und Spiel, ist natürlich verständlich.
Mich hat der Moment geschockt, als Lucia das erste Mal ihre Tage bekommt. Da ist mir bewusst geworden, wieviele Dinge aus einem "normalen" Leben in solch einer Situation zur Nebensache werden. Der Gedanke, dass sie nun dabei ist, sich zu einer Frau zu entwickeln, ist ihr gar nicht gekommen. Stattdessen hat sie das monatliche Prozedere unter diesen Umständen als besonders nervig empfunden. Was ja nachvollziehbar ist.
 

Renie

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Das ist mir auch aufgefallen. Z.B. S.23 "Möglich aber nicht erwiesen, dass das Mädchen dort mit Erna Dankner herumstreute..."
Ich sehe das auch so wie du: Die Erinnerungen von Lucia sind naturgemäß lückenhaft (alles andere wäre auch nicht glaubhaft). Deshalb muss der Autor teilweise spekulieren, was er aber dann auch explizit angibt. Anderseits bringt er Zitate von Lucia (ohne Anführungszeichen), so dass man auf festem Grund steht, was die Wahrheit der Geschichte angeht. Dass sich Lucia und der Autor penibel um Wahrheit bemühen zeigt auch die Stelle S. 27. Lucia weiß nicht ob sie es mit eigenen Augen gesehen hat oder ob sie es sich eingebildet hat...
@Leseglück bringt es auf den Punkt. Das Buch ist aus einem Gespräch (oder mehreren) zwischen Autor und Lucia entstanden. Lucia schildert die Geschichte, wie sie sie als Kind erlebt hat. Dass es da viele Erinnerungslücken gibt, ist völlig normal. Genauso wie ein Kind auf andere Dinge achtet, als ein Erwachsener. So hat sie wahrscheinlich die Gespräche zwischen Regina und Reinhold nicht wahrgenommen. Denn über den Austausch der Erwachsenen erfahren wir in diesem Abschnitt nichts. Die Lücken, die dabei entstehen, müssen gefüllt werden. Denn nur so wird "Eine Heldengeschichte" daraus. Da finde ich es großartig, dass auf die Spekulationen hingewiesen wird. So kann man genau zwischen Wahrheit (aus der Sicht eines Kindes) und Vermutung unterscheiden.
 

Xanaka

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Das Buch ist einfach unglaublich. Als ich anfing zu lesen, dachte ich oh mein Gott- so wunderbar lange Schachtelsätze. Mittlerweile lese ich einzelne Stellen laut und freue mich darüber, wie es dem Auto gelingt, so eine Vielzahl an Informationen, mit allen Wendungen und Nebenschauplätzen, in einen Satz zu packen. Vielleicht ist es diese Ausdrucksform, die das Buch so ausdrucksstark macht.

Einmal angefangen zu lesen, kann ich kaum aufhören.
 
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Xanaka

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Da ich sonst eher zu den letzten gehöre die ihren Senf dazu geben, dachte ich mir, ich nutze meine freie Zeit und fange schon mal an....

Die ersten 2-3 Seiten habe ich mich nicht ganz wohl gefühlt mit dem Buch. Kann nicht mal genau beschreiben warum.....
Doch nun wo mir die Zusammenhänge klar sind, mir die Personen geläufig sind, gefällt es mir sehr gut.
Es ist schwer vorstellbar wie es sein muss, sich verstecken zu müssen. Ab und an musste ich an Anne Frank denken, die Schilderungen der Enge im Versteck weisen einige Parallelen auf. Reinhold ist ein mutiger Mann, es gibt nicht viele Menschen die bereit sind so ein Risiko einzugehen und Juden zu verstecken. Er scheint aber auch große Angst zu haben, oder hat sein fehlender Austausch an persönlichen Details andere Ursachen?
Regina hat für damalige Masstäbe eine sehr freie Lebensgestaltung geführt vor dem Krieg. Sich bewusst für ein uneheliches Kind zu entscheiden, obwohl der Erzeuger zur Heirat bereit war, gab es damals bestimmt nicht oft. Bewundernswert eigentlich.
Die Szene mit Lucias Freundin war schrecklich. Dieses Bild schwebt mir während des Lesens noch lange vor Augen. Der Autor schafft es wirklich gut das ganze Szenario mit Worten wiederzugeben.



Ich glaube, Reinhard ist gar nicht bewusst, dass er ein mutiger Mensch ist. Er wird einfach nach seinem Gefühl handeln und das gebietet ihm zu helfen.

Ganz schlimm fand ich die Szene mit Lucias Freundin. Sie ist so eindringlich geschrieben.
 
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Xanaka

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Genau das steht im Klappentext (den ich immer bewusst ignoriere). In diesem Fall wäre es hilfreich gewesen, die Grundlage des Romans zu kennen. Ich denke, dann wäre ich schneller in die Geschichte hinein gekommen.


Ich habe dieses Mal auch bewusst nicht den Klappentext gelesen, bin aber trotzdem ganz gut in dieses Buch gekommen.
 

Xanaka

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Mich hat der Moment geschockt, als Lucia das erste Mal ihre Tage bekommt. Da ist mir bewusst geworden, wieviele Dinge aus einem "normalen" Leben in solch einer Situation zur Nebensache werden. Der Gedanke, dass sie nun dabei ist, sich zu einer Frau zu entwickeln, ist ihr gar nicht gekommen. Stattdessen hat sie das monatliche Prozedere unter diesen Umständen als besonders nervig empfunden. Was ja nachvollziehbar ist.

Ich glaube jedes Mal, wenn man darüber liest, wird einem immer wieder klar, wie gut es uns heute geht. Aber es ist gut geschrieben, wie selbstverständlich Lucia trotz dieser schwierigen Situation damit umgeht.