mir ergeht es dabei ähnlich. Ich lese sie zwar, aber großteils bin ich nachher auch ratlos und nach wenigen Sätzen habe ich sie auch wieder vergessen. Ärgern tu ich mich aber nicht.Noch ein Seitenthema zu dieser Leserunde. Mir fiel bei diesem Buch mal wieder auf, dass es einleitende Zitate (hier Somerset Maugham und Charles Marlow) benutzt und dann auch noch jedem der drei Teile ein Zitat voranstellt
Wie haltet Ihr es mit solchen Zitaten vorab? Helfen Sie Euch irgendwie in das Buch hinein, mit dem Buch klarzukommen?
Ich muss sagen, ich überlese sie meist, weil sie mich in der Regel vollkommen ratlos zurücklassen. Und wenn ich mir dann vornehme, sie nach Lektüre des Buches nochmal zu lesen, vergesse ich das meist angesichts des heiligen Momentes, ein Buch abschließen und mich einem neuen widmen zu können.
Also: für mich vollkommen sinnlos und eigentlich immer eher ein Ärgernis bzw. eine Hürde, das Buch zu beginnen.
Diesen ersten Satz habe ich gestern auch noch einmal nachgeschlagen, nachdem wir in dem anderen Faden dies thematisiert hatten. Auch hier gilt für mich: Das ist ein guter erster Satz, weil er sofort das Interesse nach dem Wer tut was warum weckt. Merken würde ich mir den aber nie.Ich beginne mal diesen Eintrag mit einem Hinweis auf den ersten Satz, @Wandablue, der hier sehr besonders ist und mich mit all seinen Ansätzen und offen bleibenden Fragen in mehrfacher Hinsicht gleich in den Bann gezogen hat:
Er sah den Mann auf der Bank sitzen, er näherte sich ihm von hinten, er streckte den Arm aus und wollte dem Mann die Hand auf die Schulter legen - aber kurz bevor seine Finger die Schulter berührten, tastete seine Hand ins Leere.
Findet ihr diese Passion nicht seltsam? Die Themen, über die Hestermann schreibt, sind so selten, dass mir oft nicht einmal die Titel seiner Aufsätze etwas sagen. Wer liest denn einen ganzen Aufsatz über die Passivbildung eines Wortes einer seltenen Sprache? Ein bisschen kommt mir das ja wie ein Glasperlenspiel vor. Allerdings öffnen Sprachen dann doch eine Tür zu einer fremden Welt - nur scheint es Hestermann gar nicht von Natur aus in die Welt zu ziehen, sondern er studiert vorzugsweise zurückgezogen in seiner Bibliothek.Hestermann ist Sprachwissenschaftler und befasst mit den exotischsten und weltabgewantesten Fragestellungen, die Wissenschaft sich vielleicht stellen kann, und doch ist er beseelt von diesen Inhalten und Themen.
Besonders interessant fand ich hier, dass der Verfasser des Werks die Bedeutung einzelner Worte geändert oder ergänzt hat. Zwischen den Änderungen ist offensichtlich viel Zeit vergangen - die Tinte der Einträge ist sichtbar anders. Hat sich mit der Zeit, der Erfahrung und dem Blick des Verfassers auf die fremde Kultur auch die Bedeutung des jeweiligen Wortes geändert oder hat die fremden Kultur sich im Laufe der Zeit verändert?Die Spitze seiner wissenschaftlichen Welt sieht er dabei in dem Buch, das der im Eingangsatz benannte Mann auf der Bank liegen lässt und das so in den Besitz Hestermanns übergeht.
Die Frage stellt sich hier wohl im doppelten Sinne. Ist die Kultur, deren Sprache in dem Buch gesammelt ist, untergegangen oder droht sie unterzugehen? Und auch Hestermanns Welt ist durch die Nazis bedroht. Da macht der Autor eine schöne Parallele auf. Mir gefällt es!Es ist für ihn also etwas ganz, ganz Besonderes, es sei
nur als Wörterbuch getarnt, in Wahrheit sei es ein Bauplan, eine Anleitung zum Erschaffen eines Teils der Welt, für den Fall, dass diese Welt einst untergehen sollte.
Aber: Geht die Welt denn wirklich unter? In Ansätzen auf jeden Fall, ja! In seiner Heimat an der Universit
Mir geben Zitate eigentlich wenig. Ich lese sie mit, weil ich jedes Mal hoffe, dass ich dieses Mal verstehe, warum der Autor das Zitat gewählt hat und dann vergesse ich es komplett.Noch ein Seitenthema zu dieser Leserunde. Mir fiel bei diesem Buch mal wieder auf, dass es einleitende Zitate (hier Somerset Maugham und Charles Marlow) benutzt und dann auch noch jedem der drei Teile ein Zitat voranstellt
Wie haltet Ihr es mit solchen Zitaten vorab? Helfen Sie Euch irgendwie in das Buch hinein, mit dem Buch klarzukommen?
Ich muss sagen, ich überlese sie meist, weil sie mich in der Regel vollkommen ratlos zurücklassen. Und wenn ich mir dann vornehme, sie nach Lektüre des Buches nochmal zu lesen, vergesse ich das meist angesichts des heiligen Momentes, ein Buch abschließen und mich einem neuen widmen zu können.
Also: für mich vollkommen sinnlos und eigentlich immer eher ein Ärgernis bzw. eine Hürde, das Buch zu beginnen.
Ich habe zwei Philologien studiert und dabei einige Dir sicher sehr seltsam anmutende Fragestellungen in Hausarbeiten bearbeitet. Das ist tatsächlich das tägliche Brot von Sprachwissenschaftlern, wenn auch hier wohl etwas literarisiert und überzeichnet.Findet ihr diese Passion nicht seltsam? Die Themen, über die Hestermann schreibt, sind so selten, dass mir oft nicht einmal die Titel seiner Aufsätze etwas sagen. Wer liest denn einen ganzen Aufsatz über die Passivbildung eines Wortes einer seltenen Sprache? Ein bisschen kommt mir das ja wie ein Glasperlenspiel vor. Allerdings öffnen Sprachen dann doch eine Tür zu einer fremden Welt
Ach, die ganze Grundlagenforschung ist voller Nebenbereiche und Nebenthemen. Und Absurditäten. Für uns sind es Nebenbereiche, aber sobald man Spezialist für irgendwas ist, trifft man andere Spezialisten für dasselbe irgendwas und plötzlich ist dieses Irgendwas die ganze Welt. Passiert öfter als man denkt. In der Wissenschaft gibt es für jeden eine Nische.Die Themen, über die Hestermann schreibt, sind so selten, dass mir oft nicht einmal die Titel seiner Aufsätze etwas sagen.
Findet ihr diese Passion nicht seltsam? Die Themen, über die Hestermann schreibt, sind so selten, dass mir oft nicht einmal die Titel seiner Aufsätze etwas sagen.
Bisher öffnet sich dieser Roman für mich wieder einmal schwer.
Ich kann verstehen, dass man mehr über das Leben der Yamana verstehen möchte, aber über die Sprache?
Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie FH an das Buch geraten ist. Denn für mich war die Eingangsszene einfach "nur" ein Traum, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob er auf der Realität basiert. Vielleicht habe ich auch etwas überlesen, das bestätigt, dass dieser Traum ein Abbild von FHs Erinnerungen ist.Die Spitze seiner wissenschaftlichen Welt sieht er dabei in dem Buch, das der im Eingangsatz benannte Mann auf der Bank liegen lässt und das so in den Besitz Hestermanns übergeht.
Ich lese sie und vergesse sie sofort wieder. Die Sinngebung erschließt sich mir so gut wie nie.Wie haltet Ihr es mit solchen Zitaten vorab? Helfen Sie Euch irgendwie in das Buch hinein, mit dem Buch klarzukommen?
Ich muss sagen, ich überlese sie meist, weil sie mich in der Regel vollkommen ratlos zurückl
Das geht mir genauso. Die Charaktere sind ein bisschen skurril (für unsere heutigen Verhältnisse). Aber ich mag das. Ich frage mich, wer der kleine Mann bei dem konspirativen Treffen in London war.Toll finde ich bisher die etwas eigenartigen Charaktere
Vor allen Dingen freiwilligDie Themen, über die Hestermann schreibt, sind so selten, dass mir oft nicht einmal die Titel seiner Aufsätze etwas sagen. Wer liest denn einen ganzen Aufsatz über die Passivbildung eines Wortes einer seltenen Sprache?
Über diese Szene bin ich auch gestolpert und frage mich auch nach der Sinnhaftigkeit.Die Szene auf Seite 67 ist absurd. Frau. Affe. Auto. und die Quintessenz: