Die Erzählweise des Buches hat mir sehr gefallen. Diese Ich-Erzählweise und die verschiedenen dahinter steckenden Personen machen dieses Buch sehr interessant. Man überlegt kurz und ist drin. Schön gemacht. Es wird eine recht real wirkende Familie gezeichnet. Es gibt kein Schwarz und Weiß und auch keine rosarote Familienzeichnung. Das hat mir sehr gefallen, kommt in meinen Augen dem realen Leben sehr nahe. Die Tochter verschwindet, die restliche Familie leidet, will nicht wahrhaben, was passiert ist, wie es auch mir beim Lesen ergangen ist. Aber eigentlich schlummert in jedem Kopf der Verdacht, das Zweifeln. Für die Familie fehlt ein geliebtes Familienmitglied, fehlt ein geliebter Mensch, für die Eltern das Kind, (ein furchtbarer Gedanke), für die Schwester die Schwester, eine Bezugsperson. Jeder geht anders damit um, schwankt in seinen Gefühlen, das real existierende Leben ist gefährdet/bedroht, die Familie an sich ist bedroht, schwankt. Wie viele Familien zerbrechen bei so einem Geschehen? Hat mir sehr gefallen, diese Beschreibung der realen Personen. Auch dass die Schwester ein fremdes Mädchen versucht in die Rolle der Elly zu pressen verstört zwar kurz, aber wie wird so ein Schock auf eine Heranwachsende wirken, alles ist zerstört, die Familie zerbröselt, sie hat Angst vor weiterem Verlust. Was machen Erwachsene in solchen Situationen, was werden da erst Heranwachsende/Adoleszenten empfinden/tun, die ja eh in einem schwierigen Umbruch sind?