Diese Geschichte wirkte eher wie ein Kunstmärchen auf mich, klar, ohne Happy End, aber doch irgendwie so distanziert wie 'Es war einmal' erzählt. Alleine schon die Stelle '...und beschlossen, nicht mehr einfach nur zufrieden, sondern glücklich zu sein.' geht doch schon in diese Richtung? Auch der Satz 'Das Renoir-Gemälde war aus dem Rahmen getreten und tanzte für ihn' passt für mich in diese Richtung...
Märchen in der heutigen Zeit? Dann haben die sich doch wohl auch den heutigen Gegebenheiten anzupassen. Mobbing, Stalking, sein eigenes Glück über das anderer zu stellen ohne Rücksicht auf Verluste - für mich hält Zoe Beck eher der heutigen Gesellschaft und dem Werteverfall den Spielgel vor. Klar ist der Typ unsympathisch, und zum Glück kann sich von uns Lesern wohl keiner vorstellen, sich derart zu verhalten - aber gibt es nicht genügend Menschen, die tatsächlich über Leichen gehen? Begegnen uns die nicht täglich in Zeitung und TV? Und wo sind die, die für ihr Handeln noch Verantwortung übernehmen oder sich auch nur verantwortlich fühlen? Ich finde die Geschichte klasse, für mich steckt da echt viel drin.
Interessant fände ich es zu wissen, in welchem Kontext die einzelnen Geschichten des Buches entstanden sind. Einfach so? Oder gab es ein Thema, mit dem Zoe Beck sich da gerade beschäftigte?