Hi people,
bei einem der letzten gemeinsam gelesenen Romane hier "Hundepark" von Sofia Oksanen kam wohl so etwas wie eine Wertedebatte in Gang. Jedenfalls hätte ich mir es vorstellen können, weil Oksanen ein heikles, ethisch umstrittenes Thema aufgriff. Möglicherweise hat die Autorin das Ende offengelassen, ich weiß es nicht, ich war bei der Leserunde nicht dabei. Allerdings frage ich mich, ob sich Autoren nicht manchmal positionieren sollten, ob sie mehr tun sollten, als ein Übel, einen Missstand einfach nur aufzuzeigen.
Ich frage mich, ob die Schriftsteller früher nicht mutiger waren. Ob sie es früher öfters gewagt haben, Stellung zu beziehen und für das einzustehen, an das sie glauben. Heute kommt mir die Literatur verwässert vor und beinahe vollkommen überlagert und überschwemmt vom Unterhaltungsektor. Peter Hanke war immer politisch. Ob auch in seiner Literatur, weiß ich aber nicht. Da ich bei "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter" kläglich scheiterte, mich unsäglich langweilte, für immer die Segel strich und Handkes Literatur künftig verschmähte - und ich zudem damals vollkommen unpolitisch war, weiß ich es nicht. Erst spätere Eklats erreichten mein Ohr. Jajaja, weiß schon, beliebt hat er sich nicht gemacht, der Peter. Und klar, ich bin kritisch. Aber Tatsache ist, dass sich heute kaum jemand mehr traut, für Werte einzustehen und die Literatur ist da nicht anders: sie zieht den Schwanz ein und knickt ein vor dem Zeitgeist. Und der Zeitgeist ist liberal, liberaler , beliebig. Das geht ja so weit, dass behauptet wird, es gäbe so was wie "Wahrheit" gar nicht, jeder hätte seine eigene Wahrheit. Da hörts dann bei mir auf. Klar, es gibt subjektive Wahrnehmung. Sicher. Aber die Verfechter der jeder denkbaren Wahrheit vermischen fröhlich die Begriffe. Es kann sein, dass niemand mehr für etwas einsteht, weil niemand mehr an etwas glaubt.
So ziehen sich die Autoren in die Vergangenheit zurück. Die dann historische Themen feiern. Jüngst gelesen
Hat mir sehr gut gefallen. Ja. Aber so einen Helden in der Gegenwart, hätte mich mehr interessiert. Gestern bei Markus Lanz Jörg Meuthen und Ricarda Lang - wobei sich Ricarda L. gar nicht schlecht geschlagen hat - es traut sich wohl niemand, solche Kontrahenten buchmässig zu verarbeiten. Schade.
Welche Romane, die sich mit etwas Wichtigem beschäftigen, lest ihr gerade oder sind euch präsent?
Teilt ihr meine Meinung, dass die Literatur im Belanglosen erstickt? Oder, wenn sie nicht belanglos ist, ist sie so langweilig wie seinerzeit Peter Handke für mich.
Kommt gut in den Vorfrühling
eure Donnerstagswanda
bei einem der letzten gemeinsam gelesenen Romane hier "Hundepark" von Sofia Oksanen kam wohl so etwas wie eine Wertedebatte in Gang. Jedenfalls hätte ich mir es vorstellen können, weil Oksanen ein heikles, ethisch umstrittenes Thema aufgriff. Möglicherweise hat die Autorin das Ende offengelassen, ich weiß es nicht, ich war bei der Leserunde nicht dabei. Allerdings frage ich mich, ob sich Autoren nicht manchmal positionieren sollten, ob sie mehr tun sollten, als ein Übel, einen Missstand einfach nur aufzuzeigen.
Ich frage mich, ob die Schriftsteller früher nicht mutiger waren. Ob sie es früher öfters gewagt haben, Stellung zu beziehen und für das einzustehen, an das sie glauben. Heute kommt mir die Literatur verwässert vor und beinahe vollkommen überlagert und überschwemmt vom Unterhaltungsektor. Peter Hanke war immer politisch. Ob auch in seiner Literatur, weiß ich aber nicht. Da ich bei "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter" kläglich scheiterte, mich unsäglich langweilte, für immer die Segel strich und Handkes Literatur künftig verschmähte - und ich zudem damals vollkommen unpolitisch war, weiß ich es nicht. Erst spätere Eklats erreichten mein Ohr. Jajaja, weiß schon, beliebt hat er sich nicht gemacht, der Peter. Und klar, ich bin kritisch. Aber Tatsache ist, dass sich heute kaum jemand mehr traut, für Werte einzustehen und die Literatur ist da nicht anders: sie zieht den Schwanz ein und knickt ein vor dem Zeitgeist. Und der Zeitgeist ist liberal, liberaler , beliebig. Das geht ja so weit, dass behauptet wird, es gäbe so was wie "Wahrheit" gar nicht, jeder hätte seine eigene Wahrheit. Da hörts dann bei mir auf. Klar, es gibt subjektive Wahrnehmung. Sicher. Aber die Verfechter der jeder denkbaren Wahrheit vermischen fröhlich die Begriffe. Es kann sein, dass niemand mehr für etwas einsteht, weil niemand mehr an etwas glaubt.
So ziehen sich die Autoren in die Vergangenheit zurück. Die dann historische Themen feiern. Jüngst gelesen
Joachim B. Schmidt greift nach den Schweizer Kronjuwelen und macht aus der ›Tell‹-Saga einen Pageturner, einen Thriller, ein Ereignis: Beinahe 100 schnelle Sequenzen und 20 verschiedene Protagonisten jagen wie auf einer Lunte dem explosiven Showdown entgegen. Keine Nach-, keine Neuerzählung, sondern ein Blockbuster in Buchform: ›The Revenant‹ in den Alpen, ›Braveheart‹ in Altdorf.Kaufen
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Welche Romane, die sich mit etwas Wichtigem beschäftigen, lest ihr gerade oder sind euch präsent?
Teilt ihr meine Meinung, dass die Literatur im Belanglosen erstickt? Oder, wenn sie nicht belanglos ist, ist sie so langweilig wie seinerzeit Peter Handke für mich.
Kommt gut in den Vorfrühling
eure Donnerstagswanda