Die Veranstaltung neigt sich dem Ende zu, ich resümiere (oder so ;-) - der Einfachheit halber einfach nur in Form der Kopie meines Blogbeitrages)
Anfang der Woche haben wir euch an dieser Stelle über die Facebook Krimi- und Thrillerwoche informiert, die Freunden der benannten Genres eine Art Onlinefestival bieten wollte, für das man das Sofa nicht einmal verlassen muss. Nun läuft heute der letzte Tag der Veranstaltung und auch wenn noch ein paar Aktionen offen sind, möchte ich die Zeit nutzen, an dieser Stelle schon einmal mein Fazit zu ziehen.
Ich muss gestehen, dass ich zunächst ziemlich skeptisch war, ob die Pläne und Ideen, die so vollmundig angekündigt waren, in der Praxis dann auch tatsächlich so überzeugen können. Aber fangen wir von vorne an. Am frühen Montag morgen habe ich meine Einladung in die Facebook-Gruppe erhalten, in der sich die Veranstaltung zu großen Teilen abspielen sollte. Die Überraschung war groß, denn alles in allem sind bis heute etwa 290 Teilnehmer zusammen gekommen – eine beachtliche Anzahl, wenn man bedenkt, dass es sich um eine Art Pilotprojekt handelt. Und es ging auch von Anfang an lebhaft zur Sache. Die Organisatorin, Tanja Rörsch von der Agentur Mainwunder, stellte ein Begrüßungsvideo online, unter dem sich auch direkt viele der Gäste meldeten – und das war wegweisend für die gesamte Veranstaltung, denn Kommunikation wurde von Anfang an groß geschrieben. Das Miteinander war sehr freundlich, man hat hier und da die eine oder andere neue Bekanntschaft schließen und den einen oder anderen interessanten Blog für sich entdecken können. Sicherlich, das mag nun nicht die Hauptintention gewesen sein, ist für mich aber ein sehr angenehmer Nebeneffekt gewesen. Ein gewünschter Effekt war jedoch, auch die Blogger aktiv mit in das Geschehen einzubeziehen. So waren regelmäßig lesenswerte Interviews mit den teilnehmenden Autoren und Fokus-Berichte auf den teilnehmenden Blogs zu lesen – ein tolles Beispiel dafür, dass wir Blogger eben doch mehr können, als dem Feuilleton und den Buchhändlern die Rezensionsexemplare wegzunehmen (ups, sorry. Aber den Seitenhieb konnte ich mir nun doch nicht verkneifen) – und vor allem auch, dass diese Ansicht eben nicht pauschal von jedem geteilt wird.
Der Fokus sollte schließlich auf dem Genre und damit verbunden auf den teilnehmenden Autoren liegen, die sich ebenso aktiv am Geschehen beteiligten wie die Gäste. Hierbei gab es viel neues zu entdecken, einige der Autoren waren mir bis dato absolut unbekannt, mittlerweile ist die Wunschliste und damit verbunden kurzfristig auch der Stapel der ungelesenen Bücher ein gutes Stück gewachsen, denn zu lesen gab es tatsächlich viel. Kurze Leseproben aus den unterschiedlichen Veröffentlichungen gaben schnell einen ersten Einblick in das Schaffen der Autoren und sorgten dafür, dass man sich teilweise doch etwas eingehender mit den Büchern beschäftigte. Das war schon mal ein Anfang, die echten Highlights folgten allerdings erst Abends.
In meinen Augen waren nämlich die Lesungen der Autoren, die Abends live über YouTube verfolgt werden konnten ein echtes Highlight. Täglich wurden zwei Schriftsteller in ihren eigenen vier Wänden heranzitiert und durften in aller Öffentlichkeit vorlesen. Das besondere hierbei war, dass die Lesungen moderiert wurden und die Zuschauer über die Facebook-Seite die Möglichkeit hatten, den Autoren Fragen zu stellen, welche dann auch direkt und live zwischen den einzelnen Leseabschnitten beantwortet wurden. Man mag nun sagen, dass man auf Grund der Fußball-EM mit 19.00 Uhr und 20.00 Uhr schwierige Zeiten erwischt hat, allerdings wurden alle Events aufgezeichnet, sodass man auch nachträglich die Möglichkeit hat, sich über den YouTube-Kanal der Krimiwoche alles interessante anzusehen, was man aus dem einen oder anderen Grund verpasst hat – super! Natürlich geht dadurch das eigentliche Highlight, die Interaktivität, verloren, aber man hatte dennoch nicht das Gefühl, dass man etwas verpasst hatte.
Natürlich gab es nicht nur lesenswerte Beiträge und hörenswerte Lesungen. Es gab auch Gewinnspiele. Viele. Fette. Und anders als bei den meisten Büchergewinnspielen war es hier oftmals nicht mit „liken, kommentieren, abstauben“ getan, sondern bei einigen musste man tatsächlich recherchieren, um die Antworten zusammen zu bekommen. Ein anderes Gewinnspiel (das von Eva Almstädt) war mit einer virtuellen Stadtführung durch Lübeck verbunden, während Heike Vullriede nicht nur ein Buch, sondern gleich sich selbst, beziehungsweise ein Abendessen mit ihr, verloste. Generell war bei den meisten Gewinnspielen, selbst wenn es um Facebook-Kommentare ging, Kreativität gefordert. Nur passend bei einer Veranstaltung, die von der Kreativität ihrer Autoren lebt.
Was bleibt sonst noch zu sagen… für den Moment erstmal nicht viel, außer dass meine Zweifel ziemlich schnell zerstreut werden konnten und ich nur meinen Hut vor der Veranstalterin Tanja Rörsch und Schirmherr Leif Tewes ziehen kann. Und natürlich auch vor allen anderen Beteiligten, die durch ihr Engagement, ihre Veröffentlichungen und zumeist auch einfach durch ihre Teilnahme dafür gesorgt haben, dass die Krimi- und Thrillerwoche 2016 eine sehr gelungene Veranstaltung gewesen ist, welche hoffentlich im Jahr 2017 eine Fortsetzung finden wird. Ich wäre auf jeden Fall sofort wieder dabei.