Die Buchbranche in der Coronakrise

Literaturhexle

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2. April 2017
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Danke für diesen Link! Natürlich ist die Buchbranche betroffen wie viele andere in dieser Krise auch. Gerade wenn man den einzelnen Autor anschaut, der auf Lesungen und andere Veranstaltungen gebaut hat, wird der Einkommensverlust deutlich sein.
Ich habe mir einen Tag vor Schließung der Buchläden noch einen kleinen Vorrat an Lektüre im stationären Indie-Buchhandel geholt. Der reicht erst einmal ;)
Es ist toll, dass fast alle Läden Bestellungen annehmen und ausliefern. Da ist man auf das große A in Sachen Bücher nicht angewiesen.
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Schöner Artikel! Wir sind wirklich nicht auf das große A angewiesen. Selbst unsere kleine "Betriebsbuchhandlung" liefert sowohl nach Hause als auch direkt und portofrei ins Büro. So lange die Mund-zu-Mund-Maschine funktioniert, um auf kleine, unabhängige Autoren und Verlage aufmerksam zu machen, bei denen man meist direkt bestellen kann, wird die Branche die Krise überstehen. Hoffe ich...:cool:
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Ich kaufe grundsätzlich nur dann Bücher bei Amazon, wenn ich sie nicht über den örtlichen Buchhandel bekommen kann, also zum Beispiel spezielle Literatur aus dem Ausland. Daran ändert auch die momentane Situation bei mir nichts. Und ihr habt völlig recht: Auch derzeit beliefert der lokale Buchhandel seine Kunden. Das sollte man unterstützen, wenn man nicht möchte, dass der kleine Laden in der Nachbarschaft dauerhaft schließen muss. Ich werde demnächst wieder was bei den Damen hier in der Stadt bestellen, die man mich kennen und mit Namen anreden. Ist genauso teuer und schnell wie Amazon und außerdem viel schöner und persönlicher als ein Onlineshop.

Was ich am Artikel interessant fand, war, dass die Verlage nun Neuerscheinungen verschieben. Das hat dann unter Umständen Folgen für die eigene Leseplanung.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Was ich am Artikel interessant fand, war, dass die Verlage nun Neuerscheinungen verschieben.
Das scheint sinnvoll, wenn es nur um 1 bis 2 Monate geht. Im Herbst stehen die Vorschauen ja auch schon. Wir dürfen gespannt sein. Hier im Forum geben wir ja ohnehin unser Bestes, um den Buchhandel zu unterstützen :D

Klar ist natürlich, dass die Verlage derzeit schlecht planen können, welche Bücher gut laufen. Denn selbst, wenn die Leute brav im Handel bestellen, kommt das nicht an das normale Tagesgeschäft mit Spontankäufern und Laufkunden heran.
 
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milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Das scheint sinnvoll, wenn es nur um 1 bis 2 Monate geht. Im Herbst stehen die Vorschauen ja auch schon. Wir dürfen gespannt sein.

Dort steht was von einem Dominoeffekt. Ich verstehe den Artikel so, dass mehrere Verlage deswegen auch ihre Herbstprogramme überarbeiten. Also Titel, die jetzt bald erscheinen sollen, werden nach hinten verschoben, und Titel, die im Herbst rauskommen sollen, rücken damit ins nächste Jahr. Das zieht nun einen Rattenschwanz nach sich...
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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buchmafia.blogspot.com
Schon richtig, aber hier funktioniert Händler um die Ecke leider nicht mehr. Wir hatten zuvor schon nur eine unabhängige Händlerin, die wegen ihrer seltenen Öffnungszeiten meine email-Bestellungen im Teeladen gegenüber abgegeben hat. Die nächstgelegene Buchhandlung ist 30 km von mir entfernt und verschickt momentan nicht. Ansonsten gab es hier zuvor schon nur Thalia und Weltbild...

Wie ist das eigentlich mit ebooks?
Wenn ich die beim unabhängigen Händler bestelle, haben diese wohl auch etwas davon, ebenso die Verlage? Ich bevorzuge zwar meinen kindle, würde aber gerne, wenn es Händlern und Verlagen hilft, den alten Tolino wieder ausgraben...
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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EBooks kaufen beim normalen Händler funktioniert auch, man muss nur die Bibliotheken verknüpfen. Wenn ich denn mal ein EBook kaufe, mache ich das allerdings meist auch beim großen "T" oder beim Osiander, der gilt als Indie, hat aber auch zahlreiche Filialen im Süden der Republik.
Ich bevorzuge zwar meinen kindle, würde aber gerne, wenn es Händlern und Verlagen hilft, den alten Tolino wieder ausgraben...
Ich denke, helfen würde das schon. Aber erstens müssten es auch viele machen und zweitens ist der alte Tolino mit Sicherheit weniger komfortabel...

Ich habe mich gleich für den Tolino entschieden, nutze ihn aber fast nur für die Onleihe.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Schon richtig, aber hier funktioniert Händler um die Ecke leider nicht mehr. Wir hatten zuvor schon nur eine unabhängige Händlerin, die wegen ihrer seltenen Öffnungszeiten meine email-Bestellungen im Teeladen gegenüber abgegeben hat. Die nächstgelegene Buchhandlung ist 30 km von mir entfernt und verschickt momentan nicht. Ansonsten gab es hier zuvor schon nur Thalia und Weltbild...

30 Kilometer? Wow, das ist weit. Wie doof. :( Wir haben eine Buchhandlung in der Straße, in der mein Arbeitsplatz ist. Und in meiner Stadt gibt es auch etliche Buchhandlungen. Deshalb bestelle und kaufe ich sehr gerne vor Ort. Da kann man auch besser stöbern. Früher habe ich ländlicher gewohnt, aber auch dort war in jeder Kleinstadt in der Umgebung mindestens eine Buchhandlung. Die nächste war in drei Kilometern Entfernung. Und nach dem Abi habe ich auch kurze Zeit im Buchhandel gejobbt.
 

Barbara62

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19. März 2020
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mit-büchern-um-die-welt.de
Wie ist das eigentlich mit ebooks?
Wenn ich die beim unabhängigen Händler bestelle, haben diese wohl auch etwas davon, ebenso die Verlage? Ich bevorzuge zwar meinen kindle, würde aber gerne, wenn es Händlern und Verlagen hilft, den alten Tolino wieder ausgraben...

Man verdient zwar als Buchhändler nicht viel daran, aber klar, besser als nichts ist es auf jeden Fall. Neben dem Tolino gibt es auch noch Pocketbook, auch verbreitet, der ist auch sehr gut - falls du je einen neuen kaufen willst...
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Hier mal ein Artikel, der etwas hoffnungsfroh stimmt, was die Buchbranche betrifft. Die unabhängigen Buchhandlungen waren so findig, was den Vertrieb in der Corona Krise betrifft, dass die Umsätze nicht so stark fielen wie befürchtet. Es geht also auch ohne Amazon. Nun hofft die Branche, dass sich die Leser auch nach Corona daran erinnern, wo sie ihre Bücher weiter kaufen konnten. Lest selbst:
https://www.sueddeutsche.de/kultur/...DtusH8X4Cjqf1UGvi9q6Zl1hy7xmuj9owxDHMDGqNMDn4
 

Barbara62

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19. März 2020
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Baden-Württemberg
mit-büchern-um-die-welt.de
Habe gerade Titel Thesen Temperamente gesehen, hier lief ein Beitrag über unsere Lieblinge, bzw die Verlage. Schaut ihn Euch an! Wir kaufen ja eh schon viele Bücher, vielleicht sollten wir das noch etwas erweitern, je nach Möglichkeiten natürlich. :);)

https://www.daserste.de/information...ndung/ttt-titel-thesen-temperamente-2400.html

Danke, ein wirklich guter Beitrag!
Was noch nicht darin vorkam: Ein befreundeter Buchhändler hat mir gestern gesagt, dass die Bibliotheken, die er beliefert, mit massiven Etatkürzungen rechnen. Auch das wird sich sehr negativ auswirken.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Danke, ein wirklich guter Beitrag!
Was noch nicht darin vorkam: Ein befreundeter Buchhändler hat mir gestern gesagt, dass die Bibliotheken, die er beliefert, mit massiven Etatkürzungen rechnen. Auch das wird sich sehr negativ auswirken.
Allerdings stockt meine Bibliothek im Umkehrschluss ihr Onleihe Angebot extrem auf. Diese Margen müssten den Verlagen doch eigentlich auch zu Gute kommen? Ich bin gerade wirklich im Glück, wie viele aktuelle Bücher dort angeschafft werden.

@renee
Der Beitrag ist wirklich gut. Und klar ist, wenn alle den stationären Buchhandel so stützen würden wie wir hier, dann müsste er sich keine Zukunftssorgen machen. Was mich betrifft, hätten es allerdings die Schuhhäuser schwer :p.
 

Barbara62

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19. März 2020
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Allerdings stockt meine Bibliothek im Umkehrschluss ihr Onleihe Angebot extrem auf. Diese Margen müssten den Verlagen doch eigentlich auch zu Gute kommen? Ich bin gerade wirklich im Glück, wie viele aktuelle Bücher dort angeschafft werden.
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Es nützt nur leider dem lokalen Buchhandel überhaupt nicht. Wenn eine örtliche Bücherei z. B. einen Etat von 10.000 EUR hat, kommt der im günstigsten Fall zu 100% der örtlichen Buchhandlung zugute. Sind es nur noch 8000 EUR, ist es eben entsprechend weniger.

Mein befreundeter Buchhändler beliefert mehrere Ortsbüchereien, das summiert sich dann. Obwohl die endgültigen Zahlen natürlich noch nicht absehbar sind. Aber kommen werden die Kürzungen ganz sicher.

Wenn die Büchereien nun von dem geringeren Etat mehr E-Books als Print-Bücher kaufen, ist es sogar doppelt schmerzhaft für den lokalen Buchhandel...
 
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