»Hunger hatten wir, so viel stand fest. Allerdings keinen gewöhnlichen, nein – uns kam es so vor, als hätten wir ein kosmisches Vakuum verschluckt. « Zwei Freunde marschieren mit Messern bewaffnet los, um in der nächsten Bäckerei ihren Hunger zu stillen. Doch sie haben die Rechnung ohne den Bäcker gemacht. Der untermalt das Croissantballett mit Wagnerklängen und schlägt ein ungewöhnliches Tauschgeschäft vor. Das verlangt nach einem zweiten Bäckereiüberfall …
Murakamis legendäre Bäckereiüberfälle sind ein Musterstück surrealistisch-existentialistischer Erzählkunst, in dem der Weltbestsellerautor seinem unnachahmlichen Humor freien Lauf lässt. Nachdem Murakamis Erzählung ›Schlaf‹ weltweit mit Kat Menschiks Zeichnungen erschien, traf Murakami seine Illustratorin in Berlin und wünschte sich, dass sie weitere seiner Geschichten bebildert. Das Ergebnis sind ›Die Bäckereiüberfälle‹ – wie man sie noch niemals gesehen hat.Kaufen
Kaufen
Dies ist die zweite, illustrierte Kurzgeschichte von Murakami mit Kat Menschik als Illustratorin, die ich gelesen haben. Hier gibt es noch weniger Inhalt als bei Schlaf: Nur 75 Seiten, minus 20 vollseitige Bilder
Dies ist ein Band mit zwei zusammenhängenden Kurzgeschichten. Die erste hat mir gefallen, sie handelt von zwei armen, jungen Männern, die entscheiden eine Bäckerei auszurauben. Nur das Brot, kein Geld. Die erste Geschichte ist kurzweilig, etwas absurd, aber sympathisch. Die Abhandlung über die Kaufentscheidung der älteren Dame fand ich wirklich witzig.
Die zweite Geschichte hat mir nicht gefallen. Hier erzählt einer der Täter aus der ersten Geschichte seiner neuen Ehefrau über den Bäckereiüberfall, als diese eines Nachts von einem riesigen Hunger heimgesucht werden. Diese entscheidet, das er sich dabei einen Fluch zugezogen hat, des es zu tilgen gilt.
Ich weiss nicht genau, was mich an der Geschichte stört, außer das ich sie einfach nicht verstehe. Vielleicht ist es ein kulturelles Problem, vieles ist die Symbolik einfach nichts für mich, aber ich kapiere die Bedeutung nicht. So kommt z.B. immer wieder das Bild vor, wie der junge Mann in einem Boot über einem Unterwasservulkan treibt.
Und ohne grundlegende Bedeutung wirkt die Geschichte einfach nur ziellos, wirr und seltsam.
Auch dieses Büchlein ist bebildert, ähnlich wie Murakamis Schlaf, diesmal in Schwarz, Weiß, Gold. Auch hier machen die Bilder im Zusammenhang der Geschichte wenig Sinn, wirken zu esoterisch, abgedreht, unpassend. Sie sind fast alle wie Collagen gearbeitet, Ausschnitte, die wage aus der Geschichte stammen, werden mit Organen (Magen, Hirn, Auge, etc.) hinterlegt oder mit verschiedenen Wasserkreaturen zusammen geschnitten, die im Buch gar nicht vorkommen.