Deutscher Buchpreis für Robert Menasse

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Der Österreicher Robert Menasse gewinnt den diesjährigen Buchpreis. Er konnte sich mit seinem Roman "Die Hauptstadt" gegen die anderen Finalisten durchsetzen. Das gab der Börsenverein des Deutschen Buchhandels bekannt.
Buchinformationen und Rezensionen zu Die Hauptstadt: Roman von Robert Menasse
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Menasse thematisiert in seinem ausgezeichneten Werk die Bürokratie in der Europäischen Union. Mit dem Deutchen Buchpreis wird jährlich kurz vor der Frankfurter Buchmesse der beste deutschsprachige Roman des Jahres ausgezeichnet. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert. Folgende Bücher waren in der Shortlist.

https://whatchareadin.de/community/...deutschen-buchpreises-2017-stehen-fest.12511/

robert-menasse
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Dieses Buch habe ich gerade auf meinem Tolino geladen (Onleihe) und die knappe Hälfte gelesen.
Ich hatte gehofft, dass dies der Preisträger werden würde, weil es sehr kurzweilig, unterhaltsam und gut zu lesen ist. Darüber hinaus aber auch einiges über die EU als arbeitgebende Institution, über "Schweinepolitik" und über menschliche Schwächen im Allgemeinen mitteilt. Trotz des leichten Tons hat dieses Buch Tiefe, man kommt immer wieder ins Nachdenken.

Der Roman könnte auch ein Kassenschlager werden. Er ist "breitentauglich", ohne flach zu sein.
Chapeau ;)
 
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Renie

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19. Mai 2014
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renies-lesetagebuch.blogspot.de
Das erste Mal, das ich mich über einen Siegertitel freue. Ich habe zwar den Roman (noch) nicht gelesen, habe aber Menasse letzten Freitag bei einer Lesung erlebt (zusammen mit @Anjuta ). Dort hat er sich als Europäer aus Überzeugung präsentiert. Er hat seinen Standpunkt mit einer Leidenschaft vertreten, die einfach nur mitreißend war. Allein deshalb werde ich diesen Roman lesen. Die vorgetragenen Textpassagen deuteten auch auf einen Roman hin, der sehr lebhaft, humorvoll und informativ ist. Ich freue mich für Menasse. :)
 

Anjuta

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8. Januar 2016
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@Renie, du hast ja schon von unserer tollen Lesung mit Menasse berichtet. Ich war bei der Lesung in der guten Position, den Roman schon gelesen zu haben. Aber die Art und Weise, wie Menasse mit voller Leidenschaft von den einzelnen Situationen und Handlungssträngen erzählt hat, die er gründlich recherchiert hat und die wohl wirklich der Wirklichkeit entspringen, haben mir nochmal neu Lust auf den Roman gemacht, den ich nun mit neuen Gedanken und Anregungen lesen könnte. Der Roman schildert einiges von den Absurditäten des europäischen Verwaltens und Regierens und von den Typen, die in diesem Umfeld agieren und geprägt werden bzw. dieses Umfeld selber prägen. Es hat einiges von Kafkaesken Absurditäten aber eben auch eine Menge von Hoffnung auf konstruktives Miteinander und auf eine erfolgreiche Zukunft. Europa ist derzeit ein wichtiges Thema. Wir müssen erkennen, welche Stabilität, Sicherheit, Frieden und Freiheit uns dieses mutige und irgendwie wahnwitzige Projekt im vollkommen zerstrittenen und zerstörten Europa nach dem 2. Weltkrieg hat bringen können. Der Roman kommt zur rechten Zeit und die Verleihung des Buchpreises begreife ich nicht nur als literarisches, sondern auch als politisch-demokratisches Statement. Chapeau!
Anjuta