Deutscher Buchpreis 2022 - Von der Longlist über die Shortlist zum Gewinner

Irisblatt

Bekanntes Mitglied
15. April 2022
1.326
5.540
49
53
So allmählich überzeugt ihr mich.
Der Beginn erschien mir so durch und durch negativ bezüglich des Lebens des Vaters in Deutschland, deshalb hatte ich keine Lust auf mehr.
Negativ würde ich das gar nicht nennen - es verdeutlicht einfach die Schwierigkeiten bezüglich des Lebens in Deutschland.
 
  • Stimme zu
Reaktionen: alasca

Barbara62

Bekanntes Mitglied
19. März 2020
3.879
14.827
49
Baden-Württemberg
mit-büchern-um-die-welt.de
Negativ würde ich das gar nicht nennen - es verdeutlicht einfach die Schwierigkeiten bezüglich des Lebens in Deutschland.
Ich habe das schon als SEHR vernichtend und vor allem anklagend empfunden, das hat mich gestört. Ich weiß natürlich um die berechtigte Kritik an den Missständen, aber in diesem Fall mochte ich den Ton nicht. Ich habe mich einfach gefragt, ob ich mir das antun muss, und die Frage mit Nein beantwortet. Aber vielleicht war ich voreilig, das möchte ich nicht ausschließen.
 

Leserose

Aktives Mitglied
25. Juli 2022
304
2.107
44
Ich hatte auch das Hörbuch. Du musst den Bericht von Umüt durchstehen. Der Teil hat mir am wenigsten gefallen. Danach wird es richtig gut! Und über das Ende sprechen wir, wenn du es gehört hast;)
Oh, danke, :thumbsupes war nämlich genau bei Umüt, als ich es abgebrochen habe! Jetzt höre ich auf jeden Fall weiter! Sehr viele positive Stimmen über dieses Buch!
 

Irisblatt

Bekanntes Mitglied
15. April 2022
1.326
5.540
49
53
Ich habe das schon als SEHR vernichtend und vor allem anklagend empfunden, das hat mich gestört. Ich weiß natürlich um die berechtigte Kritik an den Missständen, aber in diesem Fall mochte ich den Ton nicht. Ich habe mich einfach gefragt, ob ich mir das antun muss, und die Frage mit Nein beantwortet. Aber vielleicht war ich voreilig, das möchte ich nicht ausschließen.
Der erste Teil ist anders vom Tonfall als der Rest - er ist der besonderen, gegenwärtigen Situation von Hüseyn geschuldet. Es geht da auch weniger um eine Deutschlandanklage, sondern darum, was Hüseyn aus seinem Leben gemacht hat. Wenn dich das Buch nicht anspricht, würde ich es auch nicht lesen.
 

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.444
49.883
49
Ich habe das schon als SEHR vernichtend und vor allem anklagend empfunden,
Ja. Der Anfang hat mich auch erst einmal abgeschreckt. Aber dann kommt es in Fahrt und zeigt auch die Defizite auf Seiten der Migrantengeneration auf, so dass sich ein differenzierter Blick ergibt. Das habe ich insgesamt geschätzt. Es ist nicht nur anklagend.
Schon anders als andere Bücher dieser Richtung.
 
  • Stimme zu
  • Like
Reaktionen: Die Häsin und RuLeka

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.444
49.883
49
Was war denn bei Ümüt nicht in Ordnung?
:think
:think Oder lag es am Hörbuch?
Zunächst nervt es mich gerade, dass in jedes Buch eine queereLiebesgeschichte rein muss. Aber okay: hier passt sie eigentlich. Aber dass der deutsche Trainer sich dann an dem Jungen vergeht und ihn erpresst... Das fand ich zu sehr aus der Klischeekiste. Und dann noch das heftige Ende. Das hätte dezenter besser ausgesehen.
Aber insgesamt ein lesenswerter Roman!
 
  • Like
Reaktionen: RuLeka und Irisblatt

Die Häsin

Bekanntes Mitglied
11. Dezember 2019
4.622
16.632
49
Rhönrand bei Fulda
Ich habe das schon als SEHR vernichtend und vor allem anklagend empfunden, das hat mich gestört. Ich weiß natürlich um die berechtigte Kritik an den Missständen, aber in diesem Fall mochte ich den Ton nicht. Ich habe mich einfach gefragt, ob ich mir das antun muss, und die Frage mit Nein beantwortet. Aber vielleicht war ich voreilig, das möchte ich nicht ausschließen.
Das ging mir ganz genauso, als ich vorhin die Leseprobe las.
 
  • Stimme zu
Reaktionen: Barbara62

alasca

Bekanntes Mitglied
13. Juni 2022
3.036
9.662
49
So allmählich überzeugt ihr mich.
Der Beginn erschien mir so durch und durch negativ bezüglich des Lebens des Vaters in Deutschland, deshalb hatte ich keine Lust auf mehr.
Ich fand den gar nicht so negativ. Es ist halt eine Sicht aus der anderen Perspektive, aus der Erfahrungswelt einer anderen, engeren, aber auch wärmeren Kultur. Umüt ist kein Bildungsbürger. Er ist Arbeiter. Das war kein Zuckerschlecken, und die Leute sind auch nicht aus karitativen Gründen hergeholt worden, sondern um zu malochen, während man sie gleichzeitig ausgegrenzt hat. Diese Kritik kann ich als Deutsche aushalten, muss ich sogar.
 

alasca

Bekanntes Mitglied
13. Juni 2022
3.036
9.662
49
"Dschinns" und die "Lügen" kenne ich schon.

An der Shortlist interessiert mich noch "Kangal", und "Trottel" werde ich auch lesen, die LP fand ich sehr amüsant und besonders. Auch die Bilkau werde ich mir wohl geben, da gab es einige positive Stimmen hier. "Blutbuch" interessiert mich thematisch nicht so, der Spitzweg auch nicht. Aber da gucke ich auch noch mal in mein Leseprobenbüchlein und entscheide dann.
 

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.444
49.883
49

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.444
49.883
49
Ich lese gerade meinen Favoriten und der ist nicht auf der Shortlist.
:oops::oops::oops:
Lass dir nicht jeden Titel aus der Nase ziehen:p

Wanda liest dieses:
Buchinformationen und Rezensionen zu Wilderer: Roman von Reinhard Kaiser-Mühlecker
Kaufen >
 

Wandablue

Bekanntes Mitglied
18. September 2019
9.614
21.875
49
Brandenburg
Haben wir schon über potentielle Sieger gesprochen? Wie sieht eure Einschätzung aus?

Carsten Otte vom SWR sieht den "Spitzweg" als Favoriten. Und ihr?

Vernichtend! Alles, was er sagt, stimmt. Der Preis ist verkommen. Falls er je was anderes war.
 

Christian1977

Bekanntes Mitglied
8. Oktober 2021
2.630
12.864
49
47
Ich kenne mich zu wenig aus mit den Kriterien, um einen Favoriten benennen zu können.

"Spitzweg" und "Nebenan" sind jedenfalls die einzigen beiden Beiträge, die es auf meine Wunschliste geschafft haben, "Dschinns" ist immer so kurz davor.

Da mich ansonsten (inklusive Longlist) nichts Weiteres ansprach außer vielleicht noch "Rhombo", wäre ich mit einem der drei genannten Titel also durchaus einverstanden (ohne jedoch überhaupt einen gelesen zu haben bisher).
 

luisa_loves-literature

Aktives Mitglied
9. Januar 2022
845
3.393
44
Genau das ist auch mein Problem z.B. mit „Dschinns“. Beim Buchpreis geht es zu häufig darum, aktuelle (um nicht zu sagen Mode-)Themen zu berücksichtigen und auszuzeichnen und das lehne ich sehr ab, vor allem wenn es in den Werken dann auch noch um kaum verdeckte Didaktik geht. Dazu finde ich die Jurys nicht sonderlich glücklich ausgewählt. Im letzten Jahr meine ich mich zu erinnern, dass es altersmässig eine sehr homogene Jury war, da sollte man doch auch auf einen repräsentativeren Schnitt achten…

Ich lese gerade „Zandschower Klinken“ von der Longlist des letzten Jahres. Der „Roman“ erfüllt ein beim Buchpreis ebenfalls sehr beliebtes Kriterium: total abgefahrene Unverständlichkeit, keine Handlung, aber unfassbare Sprachschrauben - getreu dem Motto: „Wenn keiner mehr kapiert, was das hier ist, worum es geht und was es eigentlich soll, dann muss es hohe Literatur sein!“
 

RuLeka

Bekanntes Mitglied
30. Januar 2018
6.527
24.555
49
66
erfüllt ein beim Buchpreis ebenfalls sehr beliebtes Kriterium: total abgefahrene Unverständlichkeit, keine Handlung, aber unfassbare Sprachschrauben - getreu dem Motto: „Wenn keiner mehr kapiert, was das hier ist, worum es geht und was es eigentlich soll, dann muss es hohe Literatur sein!“
Wobei dieses Kriterium kontraproduktiv ist. Der Deutsche Buchpreis wird vom Buchhandel verliehen und sollte schon deshalb auch gut verkäuflich sein. Dafür gibt es in den letzten Jahren einige Sieger, die anfangs vielleicht noch verkauft wurden, aber kaum gelesen.
Ich wünsche mir Bücher, die einerseits literarisch anspruchsvoll ,gleichzeitig aber auch für die Allgemeinheit gut lesbar sind.
Damit überzeugt man andere vom Lesen.
Keine Literatur für Literaturkritiker.