Der SuB war ein Fehler.

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Ist es nicht schön, sein Buch zufrieden zur Seite zu legen, man hat es ausgelesen und ist sehr zufrieden damit gewesen. Jetzt müsste man nur aufstehen, zur Buchhandlung gehen und sich ein neues aussuchen. Wäre das schön! Was ist gerade aktuell, was wird kontrovers besprochen? Ein aufgeschlossener und moderner Bibliophile will mitreden können.

Zu Pandemiezeiten – wir haben sie noch nicht ganz hinter uns, die CovidCoronaDingsWelle.4.5.6.7 surft munter weiter – geht man einfach mal zum gut abgestaubten Bücherregal. *hust*.

Dort sind sie aufgereiht, alle die ungelesenen Bücher, die man gesammelt hat. Na ja, was heißt sammeln, ein echter moderner Bibliophile hat einen Blog, gewisse Buchcommunities, etc., man hat so seine Tricks, sich Bücher zu organisieren.

Wie schön, da stehen sie aufgereiht. Bunt. In allen Farben und Größen. Bepreiste Romane, paar Lädchenbücher dazwischen für unbedarfte Freunde, die schon mal danach fragen, ob man was Nettes auszuleihen hätte. Paar Krimis. Einige Thriller. Viel Belletristik. Bepreist und langweilig. Oder nicht bepreist und wunderschön. Das weiß man von anderen, die die Romane schon gelesen haben. Oder sogar zu recht bepreist. Kann wunderschön und langweilig sein. Es hatte seine Gründe, warum man das Buch „organisiert“ hat. Damals. Mitunter organisiert der internetversierte, gewiefte und moderne Bibliophile auch, indem er etwas kauft. Etwas von der Spiegelbestsellerliste. Oder was anderes.

Ein schöner Anblick, diese Reihen!

Von 50 Stück aufwärts kann man wohl von einem Stäpelchen ungelesener Bücher sprechen. Manche sind noch nicht einmal von ihrem verschweißten Folienband befreit. Von 50 bis 600 Stück, das ist ein ordentlicher, beinahe noch überschaubarer SuB. (Die auf dem Reader zählen wir nicht mit). Wer mehr als 600 Stück ungelesener Bücher da stehen hat, braucht Beratung für das Aussuchen der nächsten Lektüre.

Ein Stapel ungelesener, wunderbarer Romane, ein paar Regälchen voller ungelesener jungfräulicher Romane, mit blanken weißen Seiten und gelber, grüner und blauer Covers, momentan nach Farben sortiert – so etwas lässt eine Seele jauchzen.

Dann sucht man sich, wer entscheidungsunfreudig ist, lässt sich dabei per Voting von seiner Community unterstützen, das nächste vielversprechende Romandings aus. Am liebsten Hardcover. Man lässt sich mit frischem Quellwasser und Äpfeln im Garten nieder, wo ein überdachter bequemer Leseloungesessel wartet. Ah, das ist Leben! Corona hin oder Corona her.

Das Handy brummt. Oh, what s that? Meine Bücherfreundin liest das im Literarischen Quartett gestern neu besprochene Buch?

Und im Feuilleton werden ganz andere Bücher besprochen als das, das ich in der Hand halte und in der Leserunde, die auf mich wartet….

Leserunden sind ein Schlag ins Kontor des SuB. Eine Gefahr. Eine fürchterlich wunderbare gefährliche Sache. Dort gibt es nämlich die neuen Bücher und Romane zu lesen.

Spaßeshalber werfen wir, wenn wir schon einmal dabei sind, uns zu informieren, noch einen interessierten Blick in die Herbstvorschau der Bücherverlage. Mei, was werden viele Bücher produziert jedes Jahr. Wer schreibt die denn alle? Dass die dafür ZEIT haben! Irgendwas drückt auf meinen Magen … Das kann ich nie nie nie aufholen.

Ich beiße missmutig in meinen Apfel. Mist, mein schönes Buch ist veraltet! Dafür interessiert sich kein Mensch mehr. Es wird sich nicht einmal mehr lohnen, eine Rezension dazu zu schreiben. Entweder ist der Schreiberling desselben Romans inzwischen Millionär oder wieder in den Niederungen uninteressanter Autoren verschwunden.

Dann schaue ich doch in mein Buch. Es ist schon 2015 erschienen. Als die Dinos noch lebten!. „Es ist doch noch ganz neu, jünger als ich“, flüstere ich mir zu. Und atme. Ich mache ein paar Yogaübungen im Sitzen. Alles gut.

Mein Unterbewusstsein versucht zu mir durchzudringen, um mir mitzuteilen, dass auf dem SuB auch ungelesene verschweißte Romane aus den Jahren vor 2015 liegen und ein paar schon als alte Exemplare ertauschte, die mich aber aus irgendeinem Grund interessierten, auch aus verblichenen Zeiten stammen. „Ich will nicht sagen, es geht zurück bis auf Napoleon, aber die Herausgabezeiten deiner Bücher sind schon … damals stickte man noch Gobelins“. (Mein Unterbewusstsein ist ziemlich frech, auch die Bemerkung über die Dinos kam von dorther und war gar nicht nett).

„Du hast vielleicht eine Art, Druck aufzubauen und mir den Tag zu versauen“, raune ich zurück und gebe dem Unterbewusstsein Order, wieder in den Untergrund abzutauchen, wo ein Unterbewusstsein nun einmal hingehört.

Kennt ihr so ein Szenario?

Allmählich denke ich, dieser SuB-Aufbau war der Fehler meines Lebens.

SuB-Geschichten, Eindrücke, Gedanken jeder Art dazu, darüber reden wir heute.

Eure Donnerstagswanda

P.S. Und was habe ich im Lehnstuhl gelesen? Welches SuB-Buch wird von meinem Unterbewusstsein gebasht und wessen Lektüre muss eisern verteidigt werden gegen Eindringlinge und Konkurrenten aus dem Jetzt?



Es sind alle eingeladen zum Gespräch, zu Fragen, dem ältesten Buch vom SuB, was ihr so zu sagen habt (isch habe gar kein Auto/keinen SuB).

@Anjuta @Barbara62 @MRO1975 @Mikka Liest @RuLeka @parden @Literaturhexle @Xirxe @milkysilvermoon @kingofmusic @sursulapitschi @schokoloko30 @renee @Renie @Helmut Pöll @Kristall86 @Yolande @ulrikerabe @Emswashed @Querleserin @Sassenach123 @Die Häsin @Tiram @Zunderköchin
 
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RuLeka

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30. Januar 2018
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Meinen SuB kann ich mit einem Trauma aus Kindertagen begründen: zu wenig Bücher, alle schon mehrmals gelesen, Pfarrbücherei hat erst im Winter wieder offen, schnell durchs Dorf radeln und fragen, wer hat was für mich zumLesen...
Der Umfang meines SuBs hat allerdings pathologische Größe . Da kann ich keine Entschuldigung finden. Oder die: Ich wollte eigentlich immer in einer Buchhandlung arbeiten, nun lebe in einer...
Passt auch nicht. Ich gebe ja kaum was her von meinen Schätzen.
Aber es macht Freude, am Regal vorbeizulaufen, meine Bücher zu streicheln, in die Hand zu nehmen, zu versprechen „ Du kommst auch noch dran, irgendwann will ich genau Dich lesen.“
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Schnell ein kurzes Feedback:
Bravo, Bravo, Bravo!!!!
Ich habe Tränen in den Augen vor lautem Gelächter:D
Ich erkenne mich an vielen Stellen wieder - dabei warst du noch niemals nicht hier...
Auch die Sache mit der Folie... lolo_O
Bis nachher!
Bis auf die Folien finde ich auch Parallelen. Aufreißen, drin herumblättern, Datum und meinen Namen eintragen, das schaffe ich immer.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Bis auf die Folien finde ich auch Parallelen. Aufreißen, drin herumblättern, Datum und meinen Namen eintragen, das schaffe ich immer.
Ja, aber die Folien schützen vor (unnützem) Einstauben...
Außerdem gibt es Exemplare in Folie, die ich sogar schon gelesen habe (!), sie aber meiner Sammlung zuführen wollte (oft iwelche vergünstigten- steht alles oben: der Bibliophile kennt die Tricks....;))
 

Barbara62

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mit-büchern-um-die-welt.de
Aber es macht Freude, am Regal vorbeizulaufen, meine Bücher zu streicheln, in die Hand zu nehmen, zu versprechen „ Du kommst auch noch dran, irgendwann will ich genau Dich lesen.“
Ich kann das leider inzwischen fairerweise nicht mehr versprechen, so alt kann ich gar nicht werden...
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Einen großen Teil der geschilderten "Probleme" habe ich nicht, da "neu" für mich kein Kriterium ist. Ein altes Buch ist ein in Fraktur gedrucktes (davon habe ich etliche und liebe sie), ein in gängiger Druckschrift gedrucktes ist nicht ganz so alt. Punktum.
Zweitens ist der SuB (den ich natürlich sattsam besitze) nur ein Stapel, die zweite Abteilung (ich nenne es jetzt nicht Stapel, weil die Bücher natürlich im Regal stehen) bildet "will ich unbedingt noch einmal lesen", die dritte Abteilung "will ich evtl. nochmal lesen, oder vielleicht wollen meine Töchter", die vierte "lese ich wahrscheinlich nicht nochmal, aber man weiß ja nie" (die ist Gott sei Dank nur klein, etwa 20 bis 30 Bücher - mehrheitlich Schmonzetten - , die auf einem gesonderten Regal im Schlafzimmer stehen) und es gibt noch einen fünften Stapel "kann weg". Auch dieser wird hin und wieder kritisch beäugt, ehe ein Buch endgültig das Haus verlässt.
"Neu" im Sinne von aktuell ist wie gesagt kein Kriterium. Ich habe kein Problem damit, mir ein aktuelles Wunschbuch auf die Liste zu legen, bis es in einem halben Jahr im Gebrauchtbuchhandel nur noch die Hälfte kostet, wie zb unlängst "Heimkehren". Bei Merciers "Das Gewicht der Worte" habe ich so lange nachgedacht, ob ich es lesen will, bis ich es ganz umsonst bekam, nämlich aus dem Offenen Schrank. Da ist es dann auch wieder hingewandert.
 

Anjuta

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Essen
Ganz ehrlich: Das Tollste daran, ein Buch ausgelesen zu haben und es mit einem möglichst lauten Knall zuzuschlagen, um dessen Ende zu feiern. (Ein Geräusch, das mein Mann sehr gut kennt und weiß, dass es mir da gerade sehr, sehr gut geht.) ist es doch, den Weg zum SUB-Regal antreten zu dürfen und ein neues auszuwählen. Welche Welt erschließe ich mir denn nun als nächstes? Bei mir geht es dabei nicht darum: was wird gerade besprochen? was ist gerade in? Sondern viel mehr. Wohin möchte ich jetzt im Kopf reisen? Seltenst bleibe ich mit dem nächsten buch in dem Land/der Region, in der ich gerade lesend war mit dem Vorgängerbuch. Nein, es muss etwas Anderes sein! unbedingt! und habe ich es dann gefunden, das nächste Buch, dann fühlt es sich einfach gut und richtig an. Gefunden. du bist mein nächster Schatz! Du kriegst meine Lesezeit! Sieh zu, dass du dieses Vertrauen auch rechtfertigst! Meist wird daraus eine gute und interessante Liaison für ein paar Tage, bevor dann wieder das Ende mit einem lauten Knall gefeiert werden kann! Und das nächste Buch wartet!
 

Emswashed

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9. Mai 2020
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Ein, zwei Bücher, die noch in Folie eingeschweißt sind, stehen hier auch noch. Aber darf man sie jetzt noch aufreißen? Schließlich werden diese Folien doch auch eines Tages unter der Rubrik "OMG, wie primitiv ward ihr denn?" landen. In der Übergangsphase werde ich die Bücher verschämt verstecken, dann meinen Enkeln vererben und die können sie dann für unglaublich viel Kohle als Kuriosum verkaufen! (so mein teuflischer Plan)

Mein SuB stört mich nicht, mich stört nur der fehlende Platz dafür. Und ja, die Bücher sind alt, kommen sie doch zum größten Teil von Flohmärkten und ja, ich will sie alle noch lesen.

Ein paar mal habe ich schon aussortiert, aber das ist wie mit dem Abnehmen: kaum sind winzige Lücken entstanden, füllen diese sich gleich doppelt und dreifach.

Und ihr hier seid die Allerschlimmsten! Ihr stellt mir neue Lieblingsschriftsteller vor, lest "alte Schwarten", von denen ich hoffte, sie würden an mir, wie der besagte Kelch, vorübergehen... und ich lass mich einwickeln, begeistern und mir böse Blicke von meinem SuB zuwerfen - schrecklich!;)
 

sursulapitschi

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18. September 2019
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Mein SuB stört mich nicht, mich stört nur der fehlende Platz dafür.
Mich auch nicht. Ich finde es eher beruhigend, einen ordentlichen Vorrat zu besitzen und falls ich drei Jahre in Quarantäne muss, habe ich auf jeden Fall Lektüre, das ist doch toll!
Ab und an, wenn es dann doch eng im Regal wird, sortiere ich die Bücher aus bei denen ich denke: Aus welchem kühlen Grund wolltest du das nur lesen? Du wirst es niemals anfassen. Das gibt dann einen Schwung neuer Schätze im öffentlichen Bücherschrank, ich habe wieder Platz und habe ein gutes Werk getan, Win -win, so ein SuB ist doch eine einzige Freude. :D
 

Die Häsin

Bekanntes Mitglied
11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Ein, zwei Bücher, die noch in Folie eingeschweißt sind, stehen hier auch noch. Aber darf man sie jetzt noch aufreißen? Schließlich werden diese Folien doch auch eines Tages unter der Rubrik "OMG, wie primitiv ward ihr denn?" landen. In der Übergangsphase werde ich die Bücher verschämt verstecken, dann meinen Enkeln vererben und die können sie dann für unglaublich viel Kohle als Kuriosum verkaufen! (so mein teuflischer Plan)

Mein SuB stört mich nicht, mich stört nur der fehlende Platz dafür. Und ja, die Bücher sind alt, kommen sie doch zum größten Teil von Flohmärkten und ja, ich will sie alle noch lesen.

Ein paar mal habe ich schon aussortiert, aber das ist wie mit dem Abnehmen: kaum sind winzige Lücken entstanden, füllen diese sich gleich doppelt und dreifach.

Und ihr hier seid die Allerschlimmsten! Ihr stellt mir neue Lieblingsschriftsteller vor, lest "alte Schwarten", von denen ich hoffte, sie würden an mir, wie der besagte Kelch, vorübergehen... und ich lass mich einwickeln, begeistern und mir böse Blicke von meinem SuB zuwerfen - schrecklich!;)
Mir aus dem Herzen gesprochen!
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Ich liiiebe die Auswahl meiner ungelesenen Bücher. Für mich ist der SUB kein Fehler. Mich belastet der Anblick gar nicht. Im Gegenteil! Ich sortiere auch - bis auf ganz wenige Ausnahmen - nichts vor dem Lesen schon aus. Mir macht es nichts, wenn einige Schmöker dabei altern. Ich muss nicht immer das Aktuellste lesen. Wenn nur das Platzproblem nicht wäre...

Meinen SuB kann ich mit einem Trauma aus Kindertagen begründen: zu wenig Bücher, alle schon mehrmals gelesen,

So ging es mir auch. Überall musste ich mir Bücher borgen, weil meine Eltern gar nicht so viel Budget für neue Bücher für mich hatten. Vieles musste ich mehrfach lesen oder ich musste vorliebnehmen mit Zeug, was mich selbst gar nicht so sehr interessiert hat. Wie schön, dass ich nun in der luxuriösen Lage bin, mir selbst immer wieder Bücher auszusuchen.
 

Xanaka

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12. Juli 2015
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Berlin
Oh, oh, oh... ich bin beruhigt, dass es nicht nur mir so geht. Auch bei mir ist der SUB unüberwindbar :). Aber ich bin festen Willens meine Bücher alle zu lesen. Ich kaufe weniger bzw. stelle es so gut wie ein. Ich versuche mich bei Leserunden zurückzuhalten.

Aber ich bin auch die Bibliothek für meine Mutter, die von mir regelmäßig mit frischen Büchern, ob alt oder neu versorgt wird. Dabei fallen mir dann jedes Mal wieder neue Prachtstücke ins Auge, die ich noch nicht gelesen habe. Das ist gut und funktioniert mittlerweile richtig gut. Und so kommen die Bücher auch mal von hinten nach vorn!
 

Xirxe

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19. Februar 2017
1.629
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Kennt ihr so ein Szenario?
:cool:
Ich kann das leider inzwischen fairerweise nicht mehr versprechen, so alt kann ich gar nicht werden...
Volle Zustimmung!!! Ich hoffe ja weiterhin auf lebensverlängernde Fortschritte in der Forschung, aber tief in meinem Herzen bin ich doch Realistin. Aber was soll's? Andere erfreuen sich an Nippes in ihren Schränken, ich begeistere mich immer wieder über meine Bücher :D
Mein SuB stört mich nicht, mich stört nur der fehlende Platz dafür.
Auch hier: volle Zustimmung! Dieser leidige Platzmangel ist ein Thema, das mich wirklich bewegt, stets aufs Neue wenn die nächsten Bücher Einzug halten und (noch) nicht gleich gelesen werden können ;) Aber bisher ging's noch - und noch sind die Bücher nicht auf dem Boden gestapelt. Also alles halb so schlimm.

Vielleicht haben die, die so ihre Schwierigkeiten mit ihrem SUB haben ;), es gar nicht so mit Büchern sondern viel mehr mit dem Lesen. Ich liebe Bücher nicht nur wegen ihres Inhaltes, sondern auch als Buch an sich. Das Öffnen eines noch ungelesenen Buches, der Papiergeruch, die schöne Umschlaggestaltung undundund. Und wenn ich eines meiner ältesten im Regal stehenden ungelesenen Exemplare (so an die 40 Jahre alt) aus dem Schrank hole, denke ich daran, wieso ich es gekauft habe und versuche mich an die Zeit zu erinnern. Häufig klappt es auch und zufrieden stelle ich es wieder in den Schrank mit dem festen Vorsatz, es irgendwann mal zu lesen :D

Mein Wunsch für mein Ende: Statt eines Grabsteins ein offener Bücherschrank (mit meinen Büchern), begehbar und vielleicht sogar mit einer Sitzgelegenheit. Mal sehen, ob ich einen Friedhof finde, bei dem ich sowas machen kann.
 

Yolande

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13. Februar 2020
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6.474
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Vor einigen Jahren stand ich vor meinem SuB und fasste einen folgenschweren Entschluss: Es werden keine neuen Bücher gekauft, bis dieser Stapel oder vielmehr diese Berge abgebaut sind. Ich habe es auch wirklich ein paar Jahre durchgezogen, mit dem Nachteil, dass viele, viele interessante aktuelle Bücher an mir vorbeigezogen sind. Für diese Fälle habe ich mir dann eine Wunschliste angelegt (besser gesagt eine Tapetenrolle) ;):p. Da kann man auch leichter etwas aussortieren, durchstreichen genügt.
Tja, und dann habe ich diese schrecklich verführerischen Internet-Buchcommunities entdeckt und mein SuB-Abbau wurde stark verlangsamt. Aber inzwischen ist es einigermaßen übersichtlich, alles andere würde mich inzwischen zu sehr stressen. Es gibt so ein paar Leichen, die liegen jetzt wirklich schon lange, aber sonst ist der Durchlauf ist eigentlich ganz gut.
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Vor einigen Jahren stand ich vor meinem SuB und fasste einen folgenschweren Entschluss: Es werden keine neuen Bücher gekauft, bis dieser Stapel oder vielmehr diese Berge abgebaut sind.
Und ich habe mir irgendwann fest versprochen, dass für jedes Buch, das neu reinkommt, ein altes raus muss. Das hat auch geklappt. Ungefähr bis zu dem Zeitpunkt, als ich hier Mitglied wurde. :rolleyes:

Das Problem mit meinen Büchermassen hängt auch ein bisschen mit Herrn Hase zusammen. Herr Hase liest zwar so gut wie gar nicht mehr (außer Zeitung), hat aber früher gern Fantasy gelesen, und aus dieser Zeit hat er noch ein Regal mit ungefähr dreihundert Büchern mit Titeln wie "Das magische Schwert von Xanth" oder "Der dunkle Druidenstein" etc. Ich lese diese Bücher nie und er vermutlich auch nicht mehr, aber sie dürfen das Haus nicht verlassen, da ist Herr Hase eisern. Und so lästig ich das finde, es gibt mir einen gewissen Spielraum. Wenn einem von uns beiden einfällt, dass wir ein bisschen sehr viele Bücher im Haus haben, stelle ich immer irgendwann fest: "Bevor ich die Bücher aus dem Haus werfe, die vielleicht noch gelesen werden, schmeiße ich erstmal die raus, die garantiert nie gelesen werden. Mit dem magischen Schwert und dem Druidenstein fangen wir an." Und da ist jedes Mal das Ende der Debatte: Herrn Hases dreihundert Bücher bleiben und meine paar tausend bleiben auch.
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Ein Nachtrag noch zu Herrn Hases Regal: Es gibt darin eine Trilogie von Gene Wolfe, die ich in den Siebzigern mal gelesen habe und ganz außergewöhnlich fand. Die habe ich mir für eine Wiederlektüre vorgemerkt. Aber im allegemeinen ... Wenn ich durch den Kellergang laufe, wo wir zwei große Regale haben (links meine Krimis und rechts Herrn Hases Fantasy) nehme ich mir ab und zu ein Buch von der rechten Seite heraus und lese eine halbe Seite, und finde jedes Mal meinen Entschluss, das Zeug nicht zu lesen, bestätigt.
Ob ich das Zeug auf der linken Seite noch brauche, steht natürlich auch dahin. Da befinden sich Patricia Highsmith, Ruth Rendell, Elizabeth George, ein bisschen Tess Gerritsen und etliche blutige Schweden/Norweger. Wenn das Regal überquillt, werfe ich immer mal ein paar raus. (Highsmith aber nicht.)
 

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