Der SPIEGEL löscht "Finis Germania" aus Bestsellerliste

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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München
In der Spiegel-Bestsellerliste werden die Bücher einer bestimmten Kategorie gelistet, die sich aktuell am besten verkaufen. Zumindest war das bis jetzt so.

Die Listen für Hardcover, Taschenbuch, Sachbuch etc. werden wöchentlich aktualisiert. Aber diese Woche fehlt ein Werk in der Sachbuchliste: Rolf Peter Sieferles postum erschienene Essaysammlung "Finis Germania". Erstmals in der Geschichte der Bestsellerliste hat sich die Chefredaktion entschieden ein Buch von der Liste zu nehmen.

Die Neue Zürcher Zeitung hatte die Geschichte publik gemacht.
[zitat]Weil dem «Spiegel» ein Buch nicht passt, wird es klammheimlich von der eigenen Bestsellerliste gestrichen[/zitat]
titelte NZZ-Redakteur Rainer Moritz. Dass das Beliebte nicht immer das Gute, Wahre und Schöne verkörpert, sei eine Binsenweisheit, so Moritz. Bislang wurden auch strittige Bücher, an denen sich die Geister schieden, von der Spiegel-Redaktion klaglos hingenommen, wie etwa Werke von Thilo Sarrazin oder Udo Ulfkotte.

Besonders pikant an der Sache: es war erst nach der Empfehlung eines Spiegel-Redakteurs in die Bestenliste gekommen.

[zitat]Warum streitet man nicht, warum diskutiert man nicht, warum macht man sich nicht daran, das Verachtete zu widerlegen, anstatt vom hohen Ross aus Geringschätzung zu zeigen?[/zitat]
fragt die NZZ weiter. Die Schweizer halten das klammheimliche Entfernen des Buches für ein Armutszeugnis.

https://www.nzz.ch/feuilleton/bests...d-bringt-ein-buch-zum-verschwinden-ld.1307724
http://www.spiegel.de/kultur/litera...stsellerliste-in-eigener-sache-a-1159667.html