Was mich verblüfft hat, ist, dass er die Kreuzzüge in Frage stellt. Das finde ich mutig. Ein Mann in seiner Position? Was wohl sein Chef dazu sagen würde ?
Zu Odo habe ich irgendwie eine zweispältige Meinung. Er ist ein alter Fuchs, ohne Frage. Aber das musste man damals vermutlich sein, um an diese Position zu kommen und sich dort zu halten.Mir gefällt Bischof Odo. Keine Frage, dass er aufgrund seines hohen Alters körperliche Gebrechen hat. Aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass er sich gern dahinter versteckt und auch damit kokettiert. Trotzdem er sich als gebrechlicher Tattergreis präsentiert, blitzt immer wieder sein wacher Geist durch. Odo ist nach wie vor ein mächtiger Mann, der ganz genau weiss, wie Politik funktioniert.
Was mich verblüfft hat, ist, dass er die Kreuzzüge in Frage stellt. Das finde ich mutig. Ein Mann in seiner Position? Was wohl sein Chef dazu sagen würde ?
Oh, dafür gibt es ganz viele Beispiele aus der Zeit. 1053 Hat sogar Papst Leo ein Heer gegen die Normannen in Italien geführt. Der Bischof von LePuys war einer der Heerführer des Ersten Kreuzzugs. Und der Erzbischof von Narbonne war nicht nur Bischof, sondern auch weltlicher Fürst (wie oft ja auch in Deutschland) und besaß Burgen und Ritter. Die Wiedertäufer in Münster wurden von einem Bischof bekriegt. Auch die Erzbischöfe von Köln waren wehrhaft. Also Friedensfürsten, wie sie heute gern sein wollen, waren diese Herren in der Vergangenheit definitiv nicht.Zu Odo habe ich irgendwie eine zweispältige Meinung. Er ist ein alter Fuchs, ohne Frage. Aber das musste man damals vermutlich sein, um an diese Position zu kommen und sich dort zu halten.
Militärisches Engagement in Verbindung mit einem hohen Kirchenamt kommt mir seltsam vor, aber es schien damals wohl gang und gäbe zu sein.