S. 1 - 74
Der Einstieg gefällt mir recht gut. Jonatan Griff (was für ein Name für einen Klavierspieler und offenbar hat er auch noch beneidenswerte lange Finger, die mir leider fehlen....) kommt in einen Ort in Norden Norwegens. Er hat dort eine Anstellung als Alleinunterhalter in einem Hotel angenommen. Dort spielt er allerdings nicht Klavier, sondern auf einem Synthesizer. Diese "Karriere" fühlt sich für mich unangenehm an. Denn in Rückblicken wird beschrieben, dass er als Junge offenbar ein sehr begabter Klavierspieler war. Da stellt sich die Frage, warum er jetzt Alleinunterhalter ist und in leeren, dunklen Bars ausgenudelte Schlager spielt. brrr...
Das Hotel ist schlecht belegt, fast leer, bis auf ein deutsches Ehepaar, das dort auch nur übernachtet, weil das Wohnmobil repariert werden muss. Irgendwie scheint die ganze Gegend auf dem Abstiegsast zu sein. Die Beschreibung des leeren Hotels hat mich an Shining von Stephen King erinnert. Gruselig!
Gleich am ersten Tag wird Jonatan zur Beerdigung des Fährmanns Tobias eingeladen. Er geht hin, weil "Wer kann zu einem guten Begräbnis nein sagen?" Was soll das denn bedeuten?
In der Kirche bemerkt er, dass die dort versammelte Gemeinschaft des Ortes gespalten ist. Was der treibende Keil ist, bleibt erst einmal offen.
Ein Lichtblick ist die Begegnung Jonatans mit Solveig und Sara, die beide im Hotel an der Rezeption arbeiten. Beide scheinen ein Herz für Jonatan zu haben, kümmern sich um ihn, da er in den hellen Nächten im Norden nicht schlafen kann. Zu Sara sagt Jonatan auf die Frage, was er eigentlich hier wolle: "Ich will das Licht aus meinem [Leben] vertreiben." (S. 28). Was er damit wohl meint?