Geht mir auch so. Das Buch lässt sich flott lesen. Hoffentlich bleibt das so. Ich habe immer noch im Hinterkopf, dass es in den Buchkritiken auch ganz viel Schelte bekommen hat. Ich bin gespannt.
Da hast du durchaus recht, aber warten wir mal ab wie es zu Ende gehtHabe jetzt auch angefangen mit dem Circle und kann Eure Aussagen nur bestätigen @Maycroft @Renie . Aber es gibt jetzt schon ein Aber, wenn man das so sagen kann. Das ist sicher als ganz solide erzählt, die Figuren werden schön beschrieben, aber bis jetzt ist auch keine dabei, die irgendwie besondere Ecken und kannten hätte..Vielleicht ändert sich das aber noch.
Habe jetzt auch angefangen mit dem Circle und kann Eure Aussagen nur bestätigen @Maycroft @Renie . Aber es gibt jetzt schon ein Aber, wenn man das so sagen kann. Das ist sicher als ganz solide erzählt, die Figuren werden schön beschrieben, aber bis jetzt ist auch keine dabei, die irgendwie besondere Ecken und kannten hätte..Vielleicht ändert sich das aber noch.
Unter dem Aspekt trifft er es natürlich ganz gut, @Renie . Ich kenne die Branche ja auchDas stimmt. Die meisten Charaktere ähneln sich auch. Aber ich finde, dass Eggers diese Spezies "hipper IT-Beschäftigter, Mitte 20 bis Mitte 30" genau getroffen hat: Freundlich, unverbindlich, naiv, ehrgeizig, immer auf der Jagd nach Informationen, immer dazu gehören wollen.... Diese Spezies läuft mir tagtäglich im Berufsleben über den Weg. Mit Erschrecken musste ich feststellen, dass ich schon das eine oder andere Deja-Vu hatte.
Auch beim Weiterlesen ändert sich mein erster Eindruck nicht. Die Figuren sind austauschbar, wahnsinnig busy, reden viel, äussern aber bislang keinen einzigen eigenen Gedanken, über den es sich lohnen würde länger nachzudenken.»Das ›1984‹ fürs Internetzeitalter« Zeit online
Das Kultbuch jetzt auf Deutsch
Leben in der schönen neuen Welt des total transparenten Internets: Mit »Der Circle« hat Dave Eggers einen hellsichtigen, hochspannenden Roman über die Abgründe des gegenwärtigen Vernetzungswahns geschrieben. Ein beklemmender Pageturner, der weltweit Aufsehen erregt.
Huxleys »Schöne neue Welt« reloaded: Die 24-jährige Mae Holland ist überglücklich. Sie hat einen Job ergattert in der hippsten Firma der Welt, beim »Circle«, einem freundlichen Internetkonzern mit Sitz in Kalifornien, der die Geschäftsfelder von Google, Apple, Facebook und Twitter geschluckt hat, indem er alle Kunden mit einer einzigen Internetidentität ausstattet, über die einfach alles abgewickelt werden kann. Mit dem Wegfall der Anonymität im Netz – so ein Ziel der »drei Weisen«, die den Konzern leiten – wird es keinen Schmutz mehr geben im Internet und auch keine Kriminalität. Mae stürzt sich voller Begeisterung in diese schöne neue Welt mit ihren lichtdurchfluteten Büros und High-Class-Restaurants, wo Sterneköche kostenlose Mahlzeiten für die Mit-arbeiter kreieren, wo internationale Popstars Gratis-Konzerte geben und fast jeden Abend coole Partys gefeiert werden. Sie wird zur Vorzeigemitarbeiterin und treibt den Wahn, alles müsse transparent sein, auf die Spitze. Doch eine Begegnung mit einem mysteriösen Kollegen ändert alles …
Mit seinem neuen Roman »Der Circle« hat Dave Eggers ein packendes Buch über eine bestürzend nahe Zukunft geschrieben, einen Thriller, der uns ganz neu über die Bedeutung von Privatsphäre, Demokratie und Öffentlichkeit nachdenken und den Wunsch aufkommen lässt, die Welt und das Netz mögen uns bitte manchmal vergessen.KaufenKaufen >
Gleichzeitig ist Dave Eggers die Beschreibung dieser neuartigen Firmenkultur sehr gut gelungen. Alles ist schick, vom Feinsten, teuer, die Firma ist um Gesundheit und Weiterbildung besorgt. Aber dennoch bleibt bei dieser Beschreibung ein ungutes Gefühl.
"Hier arbeiten keine Roboter", sagt einer einmal. Es soll ein Scherz sein, aber eigentlich geht es mit diesen Fragen, "Warum hast Du nur 98 Prozent geschafft? Brauchst Du Unterstützung" genau in diese Richtung. Denn hinter dieser unheimlichen Perfektion liegt eben auch die Gefahr, dass der einzige Sinn und Zweck dieser Fürsorge der ist, dass die Mitarbeiter funktionieren. Diese Fürsorge wäre dann vergleichbar mit dem Warten einer teuren Maschine, der man Öl gibt, nicht weil man sie tatsächlich mag, sondern weil die Gabe von Öl für das Funktionieren unerlässlich ist, die Maschine sonst stehenbleibt und keine Produkte zum Verkauf mehr produzieren kann.
Das ist Manipulation in Reinkultur. Ich habe keine allzu hohe Meinung von Denise und Josiah. Ich halte sie nun nicht für die genialen und dämonischen Verführer, sondern eher für naive Nachplapperer, die selbst so eingelullt sind, dass sie zu eigenen Gedanken und eigenen Schlussfolgerungen gar nicht mehr in der Lage sind. Als Personalverantwortliche völlige Fehlbesetzungen. Irgendwie sind sie geschlossene Systeme, in die keine andere Information mehr dringt, als die, die ihre eigene Sichtweise bestätigt. Interessant wäre ein Gespräch zwischen Denise und MercerEin Mitarbeiter, der es wagt, seine Freizeit außerhalb des Campus zu verbringen; dem man daher zum Vorwurf macht, dass er seinen Kollegen wichtige Informationen vorenthält, bloß weil er nicht jede Banalität für alle öffentlich postet; und ihm dann noch mangelndes Selbstwertgefühl einredet, weil er sich nicht permanent anderen mitteilen möchte. Was für ein Gesprächsverlauf! Das ist hohe Interpretationskunst, die Denise und Josiah beherrschen!