Das Lesebändchen ...

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
So ein kleines Ding. Und doch unverzichbar? Oder das glatte Gegenteil?

Wertet das Lesebändchen ein Buch auf?

Also - ich gestehe - ich mags gar nicht. Es sieht ganz hübsch aus, optisch habe ich nichts gegen das Lesebändchen, aber sonst: Auf der Seite, auf der ich gerade lese, stört es. Also wird es zur Seite getan - kann schon sein, dass es die Teetasse streift. Dann ändert es sogar seine Farbe. Man kanns ja trockenföhnen.

Wenn man dann das Buch zuklappt und das Lesebändchen bräuchte, ist es hundert Seiten weiter so mit der Romanhandlung verstrickt, die spannenden Bücher liest es mit, denk ich - dass das Herausziehen bestimmt eine Seite verkrumpelt. Oder es hängt mit den Kopfhörerschnüren zusammen, mit denen es ein Techtelmechtel begonnen hat. "Tag, Schnüre, was seid ihr denn für welche, so was habe ich noch nie gesehen, seltsames Material für einen Merker." "Wir sind doch kein Merker, aber ja, in diesem Fall verwalten wir auch Bücher, wir haben gerade das Hörbuch "Laufen. Essen. Schlafen" am Start." Und aus lauter Langeweile beginnen sie einen Dreier. Es dauert bis ich sie entwirrt und jeden seinem Wirkungskreis wieder zugeführt habe.

Wenn ich berechnen sollte, wie viele Stunden meines Lebens ich auf der Suche nach dem Lesebändchen verbrachte.

Wer hats schon einmal abgeschnitten und wer kann nicht ohne leben?

Dieses äußerst wichtige Bibliophilenthema wird nächste Woche durch ein ernsthaftes abgelöst.

Aber für diesemal steht das unscheinbare, kleine Lesebändchen im Mittelpunkt. Hat es gar eine Geschichte? Wo kommt es her? Und ebooks haben keinen Lesebändchencharme. Die Armen.


@Anjuta @Buchplauderer @BücherwurmNZ @Buchfee @Barbara62 @Die Häsin @Helmut Pöll @Emswashed @kingofmusic @KrimiElse @Literaturhexle @Litterae-Artesque @milkysilvermoon @Mikka Liest @MRO1975 @parden @Renie @renee @RuLeka @Querleserin @Sassenach123 @sursulapitschi @SuPro @Tiram @ThomasWien @ulrikerabe @Waldkauz7 @wal.li @Yolande @Xirxe @Zunderköchin
 

Anjuta

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8. Januar 2016
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Essen
Ich habe ein Ritual, was Lesezeichen angeht: Ich liebe es, Ansichtskarten von den Orten, die ich bereise, mitzubringen und jeweils eine schöne davon landet dann bei mir in einer Sammlung, die ich neben meinem SUB aufbewahre. Mit jedem neuen Buch wähle ich dann auch blind eine der Karten aus und habe so während der Lektüre auch immer eine Erinnerung an einen Urlaub.
Mit dieser Tradition ist mir das Lesebändchen nur hinderlich und wird von mir eigentlich immer nur aus dem Weg geschoben. Ich würde gern darauf verzichten.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Ich mag es ganz gern. Meistens passt es farblich zum Buch. Bücher mit LB haben meist eine gehobene, bibliophile Ausstattung:rolleyes:. Auf sowas stehe ich ja bekennend.

Benutze ich es auch? Manchmal:D
Um meinen Leseplatz herum wimmelt es von Büchern, Klebezettel, Bleistiften (leider nicht immer:confused:) und Lesezeichen. Aus Gewohnheit stecke ich meist irgendein rechteckiges Teil ins Buch. Wenn dann das LB rumflattert, wird es ordnungsgemäß dort platziert, wo es hingehört. Ordnungsliebe (die auf die Bleistifte übergreifen sollte...);)

Abschneiden geht gar nicht! Das grenzt an Verstümmelung! Apropos: Outet sich jemand als Eselsohrenknicker anstelle von Lesezeichen respektive -bändchen???
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
@Die Häsin : Zu radikal? Einfach einen Krimi lesen - wenn Kehlen durchschnitten werden - parallel die Schere ansetzen.

Ich erinnere mich dumpf, mal in irgendeinem Leseforum von einem Leser gehört zu haben (bestimmt war es ein Mann), der jede gelesene Seite rausriss, so dass das Buch immer dünner wurde. Der leere Einband wurde am Schluss entsorgt.
Keine Ahnung, ob das ein Gag war, eigentlich klingt es sehr danach. Ich habe schon Bücher auf Reisen mitgenommen mit dem Vorsatz, sie nach dem Lesen auszusetzen, aber ich mache sie doch nicht kaputt.

Ich benutze als Lesezeichen meistens das Tagesblatt meines Abreißkalenders. Da immer ein Gemälde drauf ist - ich habe den Hardenberg-Kunstkalender -, freut es mich besonders, wenn das Blättchen zum Buch passt. Wenn ich es nach dem Lesen im Buch liegen lasse, weiß ich auch immer genau, wann ich das Buch zuletzt iin der Hand hatte.
Das Lesebändchen abschneiden finde ich aber nicht schön. Da bleibt immer ein fransiger Rand zurück, der beleidigt mein Auge.
 

Emswashed

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9. Mai 2020
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Ihr seid Meuchelmörder, wie könnt ihr nur!

Lesebändchen sind äußerst treue Begleiter und bis an ihr Lebensende mit ein und denselben Buch verbandelt, anders als die opportunistischen Lesezeichen.
Diese zarten Kreaturen haben sich ganz und gar nur einer Aufgabe verschrieben und sollten sie doch einmal auf Abwegen sein, so wurden sie garantiert von unachtsamen Lesern dazu genötigt!:p

Lesezeichen sind hochnäsig, mache sich extra chick, wollen gesammelt und bewundert werden, manchmal sogar "andere" Talente unter Beweis stellen.
Lesebändchen sind die Kanalarbeiter unter den Bibliotheken... unverzichtbar!:)
 

Barbara62

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19. März 2020
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Apropos: Outet sich jemand als Eselsohrenknicker anstelle von Lesezeichen respektive -bändchen???

Ich bekomme eine Gänsehaut, schon beim Lesen. Umknicken geht gar nicht, wenn ich das sehe, verfalle ich in Mordfantasien. Lesebändchen-Abschneiden kommt ziemlich schnell danach. Ich benutze sie zwar nie, liebe sie aber trotzdem. Es sind liebevolle Details der Herstellung und Zeugnisse sorgsamer Planung.
 

Literaturhexle

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Eselsohrenknicken - so was Barbarisches am frühen Morgen ...
Ich werde aggressiv, wenn ich umgeknickt Ecken in Bibliotheksbüchern sehe:mad:....
Sowas geht gar nicht. Aber an der Häufigkeit (also früher, heute lese ich meistens eigene Bücher) sieht man, dass es viele tun, aber wenige zugeben würden.
Mit den eigenen Schätzen kann man machen, was man will, aber bei geliehenen hört der Spaß auf....
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Ich bekomme eine Gänsehaut, schon beim Lesen. Umknicken geht gar nicht, wenn ich das sehe, verfalle ich in Mordfantasien. Lesebändchen-Abschneiden kommt ziemlich schnell danach. Ich benutze sie zwar nie, liebe sie aber trotzdem. Es sind liebevolle Details der Herstellung und zeugen von sorgsamer Planung.

Ich mache immer einen Knick an Stellen, von denen ich sofort weiß, dass ich sie später suchen werde - zum Zitieren oder drüber Diskutieren. Der Knick ist immer sehr klein, aber ich habe auch keine Hemmungen, ihn zu machen. Das Buch ist schließlich meins.
 
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Barbara62

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Ich werde aggressiv, wenn ich umgeknickt Ecken in Bibliotheksbüchern sehe:mad:....
Sowas geht gar nicht. Aber an der Häufigkeit (also früher, heute lese ich meistens eigene Bücher) sieht man, dass es viele tun, aber wenige zugeben würden.
Mit den eigenen Schätzen kann man machen, was man will, aber bei geliehenen hört der Spaß auf....

In der S-Bahn sieht man es ab und zu, ich muss dann sehr an mich halten. Bei Bibliotheksbüchern würde ich allerdings einschreiten, einmal Bibliothekarin, immer Bibliothekarin...
 

Die Häsin

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Barbara62

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Ich mache immer einen Knick an Stellen, von denen ich sofort weiß, dass ich sie später suchen werde - zum Zitieren oder drüber Diskutieren. Der Knick ist immer sehr klein, aber ich habe auch keine Hemmungen, ihn zu machen. Das Buch ist schließlich meins.

Jetzt vermisse ich einen Heul-Smiley. ;)
 
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Die Häsin

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Rhönrand bei Fulda
In der S-Bahn sieht man es ab und zu, ich muss dann sehr an mich halten. Bei Bibliotheksbüchern würde ich allerdings einschreiten, einmal Bibliothekarin, immer Bibliothekarin...

Mit geliehenen Büchern würde ich das niiiie machen. Die werden bei mir immer sehr sorgsam behandelt.

@Barbara62 : Ich höre immer wieder, dass dieser Umgang mit den Büchern barbarisch sei (soll jetzt kein Kalauer sein). Ein paarmal habe ich auch darüber nachgedacht. Für mich ist das Eselsohr im Buch auch ein Merkmal der Besitzergreifung. Ich habe zum Beispiel auch Namensetiketten, in der Art eines Exlibris, die ich vorne in meine Bücher reinklebe - natürlich nur, wenn ich sicher weiß, dass ich das Buch behalten werde (ist nicht immer der Fall). Manchmal mache ich mir auch kleine Notizen am Seitenrand, aber das ist selten ...
 

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