Das E-Book-Orakel oder die schwierige Berechnung eines Marktanteils

Helmut Pöll

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Statistiken zum selben Thema widersprechen sich mitunter. Die Ergebnisse sind beispielsweise stark abhängig von Fragestellungen oder generellen Auswahlkriterien. „Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast“, soll Winston Churchill einst gesagt haben. Soll etwas zynisch heißen: mit einer Statistik lässt sich im Grunde alles beweisen. Ganz besonders weit klaffen die Zahlen beim Marktanteil von E-Books auseinander. Sie schwanken für den deutschsprachigen Markt zwischen fünf und 25 Prozent. Dagegen erscheint das Orakel von Delphi als vergleichsweise präzise Angelegenheit.

Die GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) kommt in einer Studie für den Börsenverein zu einem Marktanteil für E-Books von 5,3% für das abgelaufene Jahr.
www.boersenverein.de: E-Book-Quartalsbericht: Umsatzanteil steigt, Käuferzahlen stagnieren

Der Hightech-Verband Bitkom kam allerdings schon im Jahr 2014 bei einer Umfrage zu völlig anderen Ergebnissen. Demnach lasen im Jahr 2014 bereits 25% der Leser E-Books.

www.bitkom.org: Jeder vierte Bundesbürger liest E-Books
 
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Helmut Pöll

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im Vergleich zu Nordamerika scheint mir der deutsche e-Book-Markt allerdings noch ziemlich ausbaufaehig. Die e-readers haben sich auf diesem Kontinent laengst in allen Altersgruppen durchgesetzt - vielleicht auch weil die Gesellschaft hier wesentlich mobiler ist und e-reader unterwegs viel praktischer. In der Anschaffung sind e-reader dazu hier guenstiger, und die Downloads kosten viel weniger als das Druckerzeugnis. Bei den europaeischen Lesern habe ich eher so den Eindruck, dass die die Buchseiten bei einer Tasse Kaffee lieber noch von Hand umblaettern, weil's gemuetlicher ist. Stimmt ja auch!:reader5
Amerikaner probieren vermutlich grundsätzlich schneller mal was aus als wir - und verabschieden sich dann auch schneller, wen es nicht passt. Zumindest ist das meine Wahrnehmung.
Vielleicht hat diese Mobilität auch was damit zu tun, dass sie immer deutlich größere Strecken und damit längere Zeiten unterwegs sind. Eine Bekannte sagte mir unlängst sie fahren auf eine Geburtstagsfeier - 400 Meilen. Da hat man, wenn man nicht gerade Fahrer ist, eine Menge Zeit. Und da ist dann unter Umständen ein E-Reader recht praktisch. Das manuelle Umblättern ist natürlich romantischer, aber für den, der will, können ja beide Welten parallel bestellen. @BeaWMeyer
 
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Helmut Pöll

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Stammt vom Marketing-Manager bei Hugendubel. Schliesse mich dem inhaltlich voll an. Wo sind eigentlich die Lektoren?
Dem schliesse ich mich auch an ;) . Wäre interessant in welchem Zusammenhang er das gesagt hat. Mir ist bis jetzt nicht aufgefallen, dass Verlags-E-Books jetzt unglaublich viele Rechtschreibfehler haben bzw. mehr als die gedruckten Bücher. Ist ja bei beiden Formaten vermutlich dieselbe Ausgangsdatei.
 

Christer Tholin

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2. März 2016
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Also bei den Rechtschreibfehlern ist mir das noch nicht aufgefallen, aber bei der Formatierung geht manchmal etwas schief. Das erscheint mir bei den E-Books weniger kontrolliert zu werden. Ich hatte schon doppelte Seiten oder Absätze, die einfach fehlten - das erlebe ich fast nie in gedruckten Büchern.
Allerdings habe ich noch nie Hardcopy mit E-Book vergleichen können, da ich normalerweise nur eins von beiden besitze.....;)