Das Buch ist tot, es lebe das Buch

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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München
Liest man ab und an Zeitung, dann kann einem Angst und Bange werden. Zumindest wenn man sich die Analysen über die Situation im deutschsprachigen Buchmarkt und die Zukunftsprognosen ansieht.

Was steht da? Millionen Menschen haben angeblich aufgehört zu lesen. In wenigen Jahrzehnten sind die Vielleser weggestorben. Ein immer größerer Anteil der Bevölkerung sind Smartphone-Junkies, die keine Zeit mehr zum Lesen haben, weil sie 400mal täglich ihre Emails, Whatsapp-Nachrichten oder Gefällt-mir-Bewertungen ansehen müssen. Und selbst wenn sie das nicht täten, dann könnten sie sich maximal 10 Sekunden am Stück konzentrieren. Schlechte Voraussetzungen für einen Roman.

Wenn das alles wirklich stimmt, dann wird es eng für das Buch. Tatsächlich gibt es aber immer wieder Initiativen, die nahelegen, dass die Freude am Buch eben gar nicht so tot ist, wie manchmal behauptet. Eine dieser Initiativen heißt "Book & Bed". Und sie kommt aus dem experimentierfreudigen Japan.

"Book & Bed" sind Bücherhotels in Tokio und Kyoto, in denen die Gäste in Schlafkojen zwischen Bücherregalen übernachten. Platz zum Lesen gibt es auch außerhalb der Schlafplätze. Das Konzept kam bei den Touristen so gut an, dass sie Schlange stehen und die "Book & Beds" bislang immer ausgebucht sind.

https://www.laubet.de/bookish-dreams-in-tokyo/
http://blog.wohlgeraten.de/book-and-bed-tokyo-schlafen-im-buecherregal/
 
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Tiram

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4. November 2014
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Ich weiß nicht, woher solche Zahlen immer kommen. Mich hat jedenfalls noch nie jemand etwas in diese Richtung gefragt.

Diese ganzen Das-Buch-ist-tot-Meldungen kommen mir vor wie die normalen Nachrichten, in denen es nur negative News gibt. Die Deutschen sind ein Volk von Jammerern und Schwarzsehern.

Ich habe mein Smartphone auch den ganzen Tag bei mir, die meiste Zeit nutze ich es - nein, nicht um E-Mails zu checken oder WhatsApp-Nachrichten zu schreiben - ich nutze es zum Lesen.

Ich habe diese Nachrichten satt und lese sie gar nicht mehr. Ich würde viel lieber gerne Beiträge lesen über die vielen Hunderte von Blogs, die über Bücher geschrieben werden und in denen sich Leseratten austauschen.
(Und ich finde es bescheuert, dass es Blogger gibt, die meinen, sie sind was Besseres und sich über andere Blogger lustig machen.)
Oder über die vielen Aktionen, die es in den Städten und Gemeinden gibt, um Kinder an Bücher heranzuführen, über die vielen Lesegruppen, die es auch außerhalb des www gibt.
 

mpzsportundbiz

Mitglied
16. April 2018
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Ich weiß nicht, woher solche Zahlen immer kommen. Mich hat jedenfalls noch nie jemand etwas in diese Richtung gefragt.

Diese ganzen Das-Buch-ist-tot-Meldungen kommen mir vor wie die normalen Nachrichten, in denen es nur negative News gibt. Die Deutschen sind ein Volk von Jammerern und Schwarzsehern.

Ich habe mein Smartphone auch den ganzen Tag bei mir, die meiste Zeit nutze ich es - nein, nicht um E-Mails zu checken oder WhatsApp-Nachrichten zu schreiben - ich nutze es zum Lesen.

Ich habe diese Nachrichten satt und lese sie gar nicht mehr. Ich würde viel lieber gerne Beiträge lesen über die vielen Hunderte von Blogs, die über Bücher geschrieben werden und in denen sich Leseratten austauschen.
(Und ich finde es bescheuert, dass es Blogger gibt, die meinen, sie sind was Besseres und sich über andere Blogger lustig machen.)
Oder über die vielen Aktionen, die es in den Städten und Gemeinden gibt, um Kinder an Bücher heranzuführen, über die vielen Lesegruppen, die es auch außerhalb des www gibt.

Das Buch wird glaube ich nie aussterben! Kenne viele die selbst E-Books ausdrucken. Gerade wenn man Bücher beruflich nutzt, geht das kaum mit einem digitalen Gerät. Zurückblättern macht da keinen Spaß!
 

Sheyla McLane

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17. September 2017
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Die viellesende Zielgruppe ist, jedenfalls ist das meine Info, hauptsächlich weiblich. In meinem Freundeskreis gut zu sehen: Frauen lieben es, in Buchhandlungen zu gehen, sich von den Titeln verführen zu lassen, zu blättern, zu schmökern. Männer gehen schnurstracks zum Regal mit den Sachbüchern, greifen einmal hinein und verlaufen sich danach im Sportgeschäft. (Ich möchte nicht alle über einen Kamm scheren, das ist nur meine subjektiv interpretierte Beobachtung.) :D
Darum: Vielleicht ist der Eindruck, den man von der Zukunft des gedruckten Wortes bekommt, vor allem davon abhängig, mit welchen Menschen man sich umgibt.
 

mpzsportundbiz

Mitglied
16. April 2018
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Die viellesende Zielgruppe ist, jedenfalls ist das meine Info, hauptsächlich weiblich. In meinem Freundeskreis gut zu sehen: Frauen lieben es, in Buchhandlungen zu gehen, sich von den Titeln verführen zu lassen, zu blättern, zu schmökern. Männer gehen schnurstracks zum Regal mit den Sachbüchern, greifen einmal hinein und verlaufen sich danach im Sportgeschäft. (Ich möchte nicht alle über einen Kamm scheren, das ist nur meine subjektiv interpretierte Beobachtung.) :D
Darum: Vielleicht ist der Eindruck, den man von der Zukunft des gedruckten Wortes bekommt, vor allem davon abhängig, mit welchen Menschen man sich umgibt.

Dazu muss man auch Zeit haben. Die meisten Bücher sind bei mir auch welche, die ich beruflich brauche. Aber es sind auch andere dabei!