Das Buch der vergessenen Artisten (Vera Buck)

Renie

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Buchinformationen und Rezensionen zu Das Buch der vergessenen Artisten von Vera Buck
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Ich habe vor ein paar Tagen mit diesem Schmöker angefangen, der auch in der Weihnachtsleserunde gelesen wird.
Und ich kann denjenigen sagen, die mitmachen werden: Ihr könnt Euch darauf freuen!
Vera Buck hat einen fesselnden Sprachstil und erzählt eine Geschichte, die exotisch, fantasievoll, kritisch und ich weiß nicht, was noch ist. Sie entführt uns in die Zirkuswelt, vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis hin zur Zeit der 30er/40er Jahre und lässt dabei fiktive und reale Personen agieren. Dabei lässt sie 2 Handlungsstränge parallel laufen: einmal der Werdegang von Mathis, der mit 15 Jahren zum Schausteller wurde. Etwa 1905 fängt er als Assistent bei einem Röntgenkünstler an, zu einer Zeit, als man sich der Risiken und Wirkung von Röntgenstrahlen noch nicht bewusst war und dementsprechend sorglos damit umgegangen ist. Der 2. Handlungsstrang spielt in den 30ern/40ern in Berlin. Hier wird das Leben von Schaustellern unter dem Einfluss der Nationalsozialisten dargestellt. Mathis ist mittlerweile etwa 30 Jahre älter und mit Kraftfrau Meta verheiratet. Beim Lesen begegnet man interessanten Figuren wie "Flügelmenschen", "Riesendamen", "dicke, bärtige Zwerginnen", "menschliche Nadelkissen", "ein Kettensprenger", "eine lebende Schaufensterbüste ohne Arme und Beine", etc. etc. etc., also Künstler, die aufgrund ihrer "Abartigkeit" den Nazis ein Dorn im Auge waren. Wenn sie dann noch jüdisch waren .....
Der Titel dieses Romanes ist übrigens Programm. Tatsächlich macht Mathis es sich zur Aufgabe, die Geschichten seiner Schaustellerkollegen aufzuschreiben, damit diese nicht vergessen werden.
Ein traumhafter Roman, der mir sehr viel Spaß macht und mich fesselt.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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buchmafia.blogspot.com
Das Buch möchte ich auch gerne lesen. Thematisch finde ich es höchst interessant, und „Runa“ hatte mir gut gefallen. Aber ist ganz schön mächtig...da brauche ich Zeit zum Lesen.
Deine Empfehlung klingt allerdings höchst verlockend für mich, danke dafür!
 
Zuletzt bearbeitet:

Literaturhexle

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2. April 2017
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und „Runa“ hatte mir gut gefallen. Aber ist ganz schön mächtig...da brauche ich Zeit zum Lesen.
Runa fand ich gut, auch da hatte sich die Autorin ein wenig literarisch bearbeitetes Thema herausgesucht.
Das Buch der vergessenen Artisten liest sich sehr flüssig. Natürlich braucht man Zeit, aber es ist ein intelligenter Schmöker- nichts gestelztes ;)
 
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