Couch-Plaudereien - Wenn es mal nicht um Bücher geht

Frank62

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28. Dezember 2015
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frank-argos.jimdo.com
Schlimm nicht - aber authentisch und hart,
eben "Krimis" die das Leben schreibt ...

aber "Die Spuren der Toten" von Hans Pfeiffer
sind für mich Thriller die der Tod ...

Schaurig schöne Grüße,
Frank
 

Marley

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7. Oktober 2014
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Melbourne
Oh je, ich bin überhaupt nicht zum Lesen gekommen. Das Buch steht jetzt wieder nigelnagelneu im Regal. Ich hoffe, es wird die kommende Woche ruhiger.
Dafür habe ich jede Menge Kängurus,einige Koalas, einen Echidna (Igel) auf kurzen Beinchen grade noch die Straße heil überquerend gesehen, scharenweise meiner Lieblingspapageien - weiße Kakadus - natürlich auch. Und gestern stand ein Reh keine 6 Meter von mir entfernt und beobachtete mich interessiert wie ich so Kaffee trinkend vor dem Motelzimmer saß. Was ein besonderes Highlight war, da ich überhaupt nicht gehört hatte, dass es sich näherte und plötzlich einfach dastand.
Hach! Natur! So schön.
 

Marley

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7. Oktober 2014
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Die ersten zwei Geschichten habe ich gestern gelesen, wobei gleich die erste Story unglaublich traurig war. Was treibt einen Menschen dazu sich nicht von einem Partner zu trennen, wenn es einfach nicht zusammen geht? Ich werde es nie verstehen. Man hat doch nur ein Leben.
 

Serapion

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5. Juli 2014
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Im Süden
An diese Grenzen des Verständisses führen diese Geschichten immer wieder und das macht sie so lesenswert. Mir ging es auch immer wieder so, dass man beim Lesen des "Falls" ost eine Meinung hat, wie da ein Urteil aussehen müsste - dann aber durch die Ausführungen von Ferdinand von Schirach, dass - wenn man unser Rechtssystem ernst nimmt - oft die einfache, im ersten Moment logische Antwort nicht die richtige ist (wie in seinem berühmten Beispiel vom Flugzeug, das auf ein Fußballstadion zufliegt)...
 

Marley

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7. Oktober 2014
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Ich gestehe, ich bilde mir keine Meinung darüber wie ein Urteil aussehen müsste bei diesen Fällen und bin schlicht gespannt wie sie enden. Das liegt daran, dass ich weiß, sie sind längst verhandelt. Würde es sich um aktuelle Nachrichtenmeldungen handeln wäre ich vermutlich geneigt mir tatsächlich ein Strafmaß zu denken. Und gleichzeitig weiß ich, dass alles zwei Seiten hat und man sowieso nie alles verstehen bzw. nachvollziehen kann.
Mittlerweile habe ich heute noch einige Fälle gelesen. Mich stimmt das Milieu in dem manche Menschen leben (müssen) traurig. Er erzählt urteilsfrei, es gibt keine direkte Schuldzuweisung und das ist so eindringlich, dass man nicht umhin kann noch mehr über psychologische Aspekte nachzudenken. Und einmal mehr bin ich froh keinen Beruf zu haben in dem ich das Gesetz vertreten muss.
Das Beispiel musste ich googeln, das Theaterstück ist mir nicht bekannt. Das Dilemma jedoch verstehe ich.
Ich habe ein ganz persönliches Problem mit einigen Fällen. Als Frau ist es mir unbegreiflich wie man sich für einen Partner (Spielschulden) förmlich aufopfern (Prostitution) kann. "Wach auf Trulla", möchte ich diesen Frauen zurufen. Ich will dann immer auch diese Seite verstehen, aber es gelingt mir nicht.
 

Serapion

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5. Juli 2014
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Ich gestehe, ich bilde mir keine Meinung darüber wie ein Urteil aussehen müsste bei diesen Fällen und bin schlicht gespannt wie sie enden. Das liegt daran, dass ich weiß, sie sind längst verhandelt. Würde es sich um aktuelle Nachrichtenmeldungen handeln wäre ich vermutlich geneigt mir tatsächlich ein Strafmaß zu denken. Und gleichzeitig weiß ich, dass alles zwei Seiten hat und man sowieso nie alles verstehen bzw. nachvollziehen kann.
Ich meinte gar nicht so sehr das Strafmaß. Ich versuche es mal mit einem Beispiel aus seinem anderen Buch: Eine Gruppe Männer vergewaltigt eine Frau - außer einer aus der Gruppe - der ruft die Polizei. Vor Gericht sagt aber keiner, dass er der Anrufer war - und so mussten alle freigesprochen werden, weil man bei einer Verurteilung auch einen Unschuldigen verurteilt hätte. Viele sagen doch da schnell, dass das nicht geht, aber wir möchten alle, dass der dahinter stehende Rechtsgrundsatz gilt. Und dazu sind diese Geschichten auch geeignet, uns immer klar zu machen, dass unser Rechtssystem immer zu gelten hat, auch wenn es manchmal weh tut...

Das Beispiel musste ich googeln, das Theaterstück ist mir nicht bekannt. Das Dilemma jedoch verstehe ich.
Weiß nicht, ob Google da was findet. Er hat das in einem Essay behandelt und später dann ein Stück daraus geschrieben.
 
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Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Das Buch, das ihr sucht, ist vermutlich dieses, @Serapion , @Marley :
Buchinformationen und Rezensionen zu Terror: Ein Theaterstück und eine Rede von Ferdinand von Schirach
Kaufen >
Eine entführte Passagiermaschine mit 100 Personen an Bord steuert auf ein Fussballstadion mit 70000 Menschen zu. Soll man das Flugzeug abschießen oder nicht?
 
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Serapion

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Danke @Helmut Pöll. Genau das ist es - wenn ich noch Karten bekomme, schaue ich mir das Stück auch an. Den Essay kenne ich schon und bis heute für mich zu keinem abschließenden Ergebnis gekommen.
 

Serapion

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5. Juli 2014
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@Helmut Pöll: Man wird aber im Fall der Fälle zu einem abschließenden Ergebnis kommen müssen. Und da wir in einer Demokratie leben, kann es gut sein, dass wir durch Wahl einer Partei mit der entsprechenden Position das im Vorfeld auch legitimiert haben.
 

Marley

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7. Oktober 2014
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@Serapion Ja, der Fall ist mir aus dem ersten Buch im Gedächtnis geblieben. Zufällig habe ich auch hinterher im Urlaub eine Verfilmung der Fälle und gerade diesen Fall im Fernsehen im Urlaub gesehen.
Es wird bei diesem Grundsatz immer auch Verlierer geben. Kann man gut mit leben wenn man selbst kein Opfer ist. Ein Schlag ins Gesicht fürs Opfer. Grundsatz hin oder her.
Ich hatte diesen Link gefunden. Leider finde ich die Stelle nicht mehr an der es hieß, dass je nach Abstimmung durchs Publikum Schirach für beide Fälle - unschuldig oder schuldig halt - eine ausführliche Begründung/Erklärung geschrieben hat - die da besagt: Es kann so oder so argumentiert werden und beides ist richtig im Sinne des Gesetzes. Was ich hochinteressant fand und mich gleichzeitig verzweifeln lässt (siehe mein Statement was die Opfer angeht) Deutsches Theater Berlin - Terror, von Ferdinand von Schirach
 
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Marley

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Ich bin durch mit dem Buch. Jetzt brauche ich sowas wie eine mentale Zahnbürste. I'm living such a sheltered life.
Mit einem erfundenen Krimi kann ich besser leben.
 

Sebastian

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18. April 2014
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In dem Fall kann ich dir aus aktuellem Anlass die Kate Burkholder-Romane von Linda Castillo nahelegen. Aus Unwissenheit habe ich dummerweise mit dem zweiten Band, "Blutige Stille", angefangen. Liest sich aber echt gut und einen Mord in der Amish-Glaubensgemeinschaft ist auch nicht gerade alltäglich.
 

Marley

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Stimmt, den Film kenne ich. Vielleicht verwechsel ich das jetzt auch mit einer Doku über Amish people mmh. Oder es gab mal sowas wie CSI oder irgendeine andere populäre Krimie Serie bei der eine Folge bei den Amish People spielte.
 

Marley

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Ich ignoriere solche Tage, man glaubt gar nicht wie viel Zeit und Geld man dadurch spart :D - trotzdem, ein verlängertes Wochenende schadet nie, deshalb: Erholsame Tage.
 
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