China ist das Land der Leseratten

supportadmin

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29. Oktober 2013
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Mindestens einmal wöchentlich greift die Hälfte der Deutschen zum Buch. Das ist das Ergebnis einer internationalen Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in 17 Ländern. 26 Prozent der Deutschen lesen seltener Bücher, sieben Prozent aller Befragten greifen nie zum Buch.

Damit liegen die Deutschen im internationalen Vergleich im Mittelfeld. Das Land der Leseratten ist - China. 32 Prozent der befragten Chinesen greifen "täglich oder annähernd täglich" zum Buch, 34 Prozent immerhin "mindestens einmal wöchentlich". In Summe greifen also 66 Prozent der befragten Chinesen täglich oder mindestens einmal wöchentlich zum Buch.

Spanier und Briten folgen dicht auf. Hier gaben 57 bzw. 56 Prozent der Befragten an "täglich" oder "mindestens einmal wöchentlich" in einem Buch zu lesen.
GfK_Infografik_Buecher_lesen_DE_RGB-1000.jpg
[raw]<small>* Infografik mit freundlicher Genehmigung der GfK</small>[/raw]

Im Vergleich dazu sind Niederländer und Südkoreaner Lesemuffel. Im internationalen Vergleich gaben sie am häufigsten an, nie in einem Buch zu lesen (jeweils 16 Prozent). Dicht gefolgt von Belgiern (14 Prozent), Kanadiern, Franzosen und Japanern (jeweils 11 Prozent).

Befragt worden waren 22.000 Internetnutzer in Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Mexiko, Niederlande, Russland, Südkorea, Spanien, Großbritannien und den USA.
GfK_Infografik_Buecher_lesen_Laender_RGB-1000.jpg
[raw]<small>* Infografik mit freundlicher Genehmigung der GfK</small>[/raw]

www.gfk.com: Die Hälfte der Deutschen liest mindestens einmal wöchentlich Bücher
http://www.gfk.com/fileadmin/user_u...017/20170322_PM_Roper_Buecher_lesen_DEfin.pdf
 

Xirxe

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19. Februar 2017
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Also eigentlich müsste das Ergebnis der Umfrage lauten: Soundsoviel Prozent der INTERNETUSER lesen täglich bzw. wöchentlich ein Buch. Ob eine Umfrage unter NICHT-Internetusern das Ergebnis verändern würde? Wie ist eigentlich das Verhältnis von InternetnutzerInnen und NichtnutzerInnen? Fragen über Fragen ... ;)
Auf jeden Fall Danke für die Info!
 

Sakuko

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Hm, es geht aber nicht um Belletristik, oder? Ich meine, Buch kann auch Sachbuch, Nachschlagewerk oder Lehrbuch heißen.

Und Xirxe hat auch einen guten Punkt. Nicht in all diesen Ländern ist Internetzugang so weit verbreitet ist wie bei uns, und somit wird bei einer Internetumfrage eine eingeschränktere Bevölkerungsschicht angesprochen.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Ja, da habt ihr beiden recht, @Xirxe und @Sakuko ! Traue nur der Statistik, die du selbst gefälscht hast...
Die üblichen Ungenauigkeiten kommen noch hinzu: wer sagt schon, dass er nie ein Buch in die Hand nimmt, wenn er es nicht tut? Trotzdem müsste der Ländervergleich ja einigermaßen passen. Interessante Daten, vielen Dank!
 
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Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Hm, es geht aber nicht um Belletristik, oder? Ich meine, Buch kann auch Sachbuch, Nachschlagewerk oder Lehrbuch heißen.

Und Xirxe hat auch einen guten Punkt. Nicht in all diesen Ländern ist Internetzugang so weit verbreitet ist wie bei uns, und somit wird bei einer Internetumfrage eine eingeschränktere Bevölkerungsschicht angesprochen.
Ihr habt natürlich völlig Recht mit Euren Einwänden, @Xirxe , @Sakuko . Man hat vermutlich das Internet für die Umfrage benutzt, weil billiger und weniger aufwändig, als ein Frageteam vor Ort zu schicken. Das verzerrt natürlich die Umfrage, weil man so unter Umständen in manchen Ländern nur die Wohlhabenderen und besser Ausgebildeten erreicht.

Darauf, dass etwas anderes als Belletristik gemeint sein könnte, bin ich erst durch Sakuko gekommen. Wenn mich jemand fragt, wie oft ich zum Buch greife, dann bezieht sich meine Antwort auf Krimis und Romane, ganz sicher nicht auf Sachbücher, die ich arbeitsbedingt immer um mich habe.

Vielleicht findet sich ja irgendwo noch eine Detailauswertung.
 

Xirxe

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19. Februar 2017
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Nach vier Jahren muss doch mal wieder eine Aktualisierung her Allerdings kann ich sie nur auf Englisch bieten. Aber ich glaube, man versteht trotzdem, worum es geht.
Was die wöchentliche Lesezeit angeht, liegen wir ganz schön weit hinten - hätte ich nicht gedacht.

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Immerhin sind wir bei den Veröffentlichungen recht weit vorne - aber wenn ich das so sehe: Wann soll ich das denn Alles lesen???
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Wenigstens einen Vorteil hatte und hat (?) diese Epidemie: Es wurde mehr gelesen.
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Und zwar weltweit über alle Generationen hinweg. Das ist doch schön.1623262774729.png
 
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Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Dass Spanien gut vorne liegt bzw. lag, hätte ich auch vermutet. Wenn ich in den Nullerjahren in Spanien war - es war vier- oder fünfmal der Fall - ist mir jedes Mal aufgefallen, wie viele Spanier man mit dicken Büchern in der Hand einher wandeln sieht. Die Leute nahmen in der Metro, an Haltestellen und auf Parkbänken richtig fette Wälzer zur Hand.
Ob sich das geändert hat, weiß ich nicht - aber in den letzten Jahren fiel es mir jedenfalls bei weitem nicht mehr derart auf.