Bücherwürmer leben länger

Helmut Pöll

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Vielleser leben im Schnitt fast zwei Jahre länger als Menschen, die nie zum Buch greifen. Zu diesem erstaunlichen Ergebnis kamen Wissenschaftler der Yale University in einer Studie.

Untersucht wurden 3600 Frauen und Männer über 50 Jahren untersucht, die im Rahmen einer Langzeitstudie auch nach ihrenLesegewohnheiten befragt wurden. Die Testpersonen wurden in drei Gruppen eingeteilt:
  • Nichtleser
  • Personen, die bis zu 3,5h pro Woche lesen
  • Personen, die mehr als 3,5h pro Woche lesen
Die genauen Ursachen und Zusammenhänge sind noch nicht genau geklärt. Regelmäßiges Lesen würde jedoch die Entwicklung des Geistes und Empathie begünstigen, was wiederum einen positiven Einfluss auf Beziehungen haben könnte.

Die Quellen gibt es aktuell leider nur in Englisch:
www.washingtonpost.com: The best reason for reading? Book lovers live longer, scientists say.
www.cbsnews.com: Could being a bookworm help you live longer?
www.ncbi.nlm.nih.gov: A chapter a day: Association of book reading with longevity. - PubMed - NCBI
 

Marley

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Ich hatte die Schlagzeilen irgendwo gesehen, aber nicht den Artikel gelesen. Die Frage ist doch ... machen 2 Jahre den Kohl fett? :)
 

Sakuko

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Hm, die Kausalität dazu würde mich interessieren, falls es denn überhaupt eine gibt. Besonders, weil Leser von Magazinen und Zeitschriften nicht betroffen sind.

@Marley: Das Leben funktioniert eh nicht so, dass du jetzt mit Lesen anfängst, damit du später 2 Jahre mehr machst.
Ist alles nur Durchschnitt und wie lange du leben würdest, weist du eh nicht.
Wenn du irgendwann unter die Räder kommst, bringt es auch alles nichts.
 
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Frank1

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Hm, die Kausalität dazu würde mich interessieren, falls es denn überhaupt eine gibt.
...
Wenn du irgendwann unter die Räder kommst, bringt es auch alles nichts.

Vielleicht liegt genau da die Kausalität. Wer öfters liest, ist weniger auf der Straße und anderen relativ gefährlichen Plätzen unterwegs. Beim Lesen ist das Unfallrisiko relativ gering. ;)
 

Sakuko

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Aber wer mit einem Buch vor der Nase über die Straße läuft, begibt sich wieder in Gefahr, und wer beim Lesen das Essen im Backofen vergisst, kann auch schon mal einen Wohnungsbrand verursachen.
Lesen, der stille Killer.:p
 

Fridolin

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Gilt das auch für Hörbücher oder muss man lesen? :D

Ich halte von solchen Studien nichts. Das sind alles nur Zahlenspielereien. Wenn man genau hinschaut, so dürfte man sicherlich auch einen Zusammenhang zwischen sozialem Status und Leseverhalten herausfinden...
 

Marley

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7. Oktober 2014
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@Helmut Pöll ja, das kann ich mir sogar sehr gut vorstellen. Wer immer nur in seinem eigenen Kopf lebt dürfte eine ziemlich eingeschränkte Sichtweise haben und null Verständnis für andere Menschen.
@Sakuko davon war ich auch nicht ausgegangen als Vielleserin. Ich hatte nur überlegt, ob "bis zu zwei Jahre" einen großen Unterschied (für mich) machen und bin zu der Erkenntnis gekommen: Nö. Ich bin auch kein Fan von der sogenannten bucket list. Einmal tot hat man davon auch nichts mehr ... nun ja ... das hört sich ein bisschen party pooper mäßig an, aber egal.
 

Fridolin

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Ganz bestimmt sogar. Ich halte die Argumentation, dass das Lesen vieler Bücher die Empathie fördert, was sich wiederum in den zwischenmenschlichen Beziehugnen auswirkt, für gar nicht so abwegig, @Fridolin
Ich dachte jetzt eher an den Sozialstatus. So ähnlich wie der "30 Million Word Gap". Eine Studie, mit der nachgewiesen wurde, dass Kinder schlechtere Chancen im Leben haben, wenn in den ersten drei Jahren weniger mit ihnen gesprochen wird. In diesen Familien wird sicherlich nicht weniger gesprochen, weil alle lesen.
Derartige sozial schwache Familien leiden (auch in Deutschland) nicht selten an Ernährungsmangelerscheinungen. Und es dürften dann eher diese Lebensumstände sein, die die Lebensspanne verkürzen.

Mit dem Lesen von Büchern hat das dann eher nur um ein paar Ecken etwas zu tun.
 

Helmut Pöll

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In diesen Familien wird sicherlich nicht weniger gesprochen, weil alle lesen.
Nein, sondern weil es in diesen sozial schwachen Familien vielleicht ein ganzes Bündel an Problemen gibt. Ich übertreib mal: Vater hat keinen Job, sitzt den ganzen Tag vor dem Fernseher, trinkt, ist frustriert. Da wird mit den Kindern nicht viel geredet.
Mit dem Lesen von Büchern hat das dann eher nur um ein paar Ecken etwas zu tun.
Es gibt sicher viele Faktoren, die auf die Lebenserwartung Einfluss haben, positiv wie negativ. Die unempathischen, streitsüchtigen, trinkenden, ketterauchenden, vielfleischessenden, obstfeindlichen Nichtleser haben vermutlich mit die schlechtesten Karten :D.
 
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Sakuko

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Indem gute zwischenmenschliche Beziehungen zu Familienangehörigen das Risiko verringern, Arsen & Co. im Essen zu finden? :rolleyes:

Gar keine Angehörigen oder Freunde aber auch.;)

Persönlich finde ich ja Freunde sorgen für Stress eher als das sie ihn verhindern, aber ich bin auch glücklicher Introvert.
 

Sebastian

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18. April 2014
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Na ja, das ist jetzt wahrscheinlich wirklich ein rein persönlicher Standpunkt. Wobei ich meinen Freundeskreis auch auf eine kleine, handverlesene Gruppe beschränke, die mir nur bedingt auf den Sack geht :D

Um auch was zum Thema zu sagen, denke ich mal, dass viele der hier angesprochenen Punkte sicherlich zutreffend sind. Besonders die Querverbindung zwischen sozialem Stand und Lesen scheint mir logisch, ich würde dabei sogar noch einen Schritt weiter gehen. "Lesen bildet" mag zwar oft nicht viel mehr als ein Sprichwort sein, auf der anderen Seite sind Vielleser meines Erachtens nach auch oftmals eher bereit, Zeit und Aufwand in zum Beispiel Weiterbildungen zu investieren. Bessere Ausbildung = besserer Job = mehr Geld = höherer Lebensstandard = gesündere Ernährung und so weiter. Dass man so älter wird, als wenn man sich die Hälfte des Monats von trockenem Brot und Leitungswasser ernährt, liegt ja auf der Hand. Zugegeben, das ist jetzt eine ziemliche Milchmädchenrechnung, aber so ganz falsch ist sie in diesem Fall vielleicht nicht.
 
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Marley

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7. Oktober 2014
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Ich kenne mehrere Beispiele in denen Menschen (in guten bis hohen Positionen) keine Bücher lesen, aber sehr viel Aufwand für die Weiterbildung betreiben. Natürich lesen sie, aber Fachartikel und das war es auch schon. Ich denke, das ist einfach eine Sache des Charakters, wie weit man im Berufsleben kommen möchte.