Es gibt ja immer wieder Bücher der Weltliteratur, die für Jugendliche gekürzt und vielleicht sogar umgeschrieben werden - Moby Dick, Oliver Twist... Auch wenn ich dem eher skeptisch gegenüber stehe, kann ich in dem Fall noch ein gewisses Verständnis aufbringen.
Nicht aber dafür, wenn Herausgeber aufgrund eigener Kriterien zum Rotstift greifen. Für mich ist ein prominentes und unverständliches Beispiel E.T.A. Hoffmanns Buch "Die Serapionsbrüder". In der Version der "Werke in vier Bänden" heißt es im Vorwort über die Streichung der kurzen Texte zwischen den Novellen und Erzählungen: "Diese verbindenden Texte - Ansichten über Literatur, Kunst, Wissenschaft, Moral und Fortschritt, (...) sind durchwegs zeitgebunden und ohne Bedeutung für den heutigen Leser." Unabhängig davon, dass das Unsinn ist, denn in diesen Texten stehen wichtige Gedanken zu den Grundlagen von Hoffmanns Verständnis von Literatur (z.B. sein trotz Kürzung in vielen Ausgaben bekanntes Himmelsleiter-Bild), halte ich es für eine unangebrachte Bevormundung der Leser*innen.
Nun könnte man sagen "Muss ja niemand was gekürztes kaufen" - tja, aber leider merkt man das oft erst dann, wenn man wirklich zu lesen beginnt. Und in meinem Beispiel liegt es auch nicht am Preis der "Werke in vier Bänden", der damals sehr studentenfreundlich war - es wird auch in teureren Ausgaben gekürzt. Ich hatte auch mal eine Ausgabe vom Kater Murr Hoffmanns gekauft, weil sie toll illustriert war. Und erst beim Lesen (nirgends stand was von Kürzungen), merke ich, dass die komplette Erzählebene Kreislers fehlt. Jemand, der das Original nicht kennt, würde nicht merken, dass er nur einen Ausschnitt zu Lesen bekommt. Habt Ihr solche Erfahrungen auch schon gemacht oder stört Euch das vielleicht gar nicht?
Nicht aber dafür, wenn Herausgeber aufgrund eigener Kriterien zum Rotstift greifen. Für mich ist ein prominentes und unverständliches Beispiel E.T.A. Hoffmanns Buch "Die Serapionsbrüder". In der Version der "Werke in vier Bänden" heißt es im Vorwort über die Streichung der kurzen Texte zwischen den Novellen und Erzählungen: "Diese verbindenden Texte - Ansichten über Literatur, Kunst, Wissenschaft, Moral und Fortschritt, (...) sind durchwegs zeitgebunden und ohne Bedeutung für den heutigen Leser." Unabhängig davon, dass das Unsinn ist, denn in diesen Texten stehen wichtige Gedanken zu den Grundlagen von Hoffmanns Verständnis von Literatur (z.B. sein trotz Kürzung in vielen Ausgaben bekanntes Himmelsleiter-Bild), halte ich es für eine unangebrachte Bevormundung der Leser*innen.
Nun könnte man sagen "Muss ja niemand was gekürztes kaufen" - tja, aber leider merkt man das oft erst dann, wenn man wirklich zu lesen beginnt. Und in meinem Beispiel liegt es auch nicht am Preis der "Werke in vier Bänden", der damals sehr studentenfreundlich war - es wird auch in teureren Ausgaben gekürzt. Ich hatte auch mal eine Ausgabe vom Kater Murr Hoffmanns gekauft, weil sie toll illustriert war. Und erst beim Lesen (nirgends stand was von Kürzungen), merke ich, dass die komplette Erzählebene Kreislers fehlt. Jemand, der das Original nicht kennt, würde nicht merken, dass er nur einen Ausschnitt zu Lesen bekommt. Habt Ihr solche Erfahrungen auch schon gemacht oder stört Euch das vielleicht gar nicht?