Bücher, die mir gar nicht gefallen haben

Die Häsin

Bekanntes Mitglied
11. Dezember 2019
4.633
16.680
49
Rhönrand bei Fulda
Ich finde diese Idee von "gateway literature", von Büchern, die irgendwie Pflichtlektüre sind, damit man bei einem Genre mitreden kann, furchtbar.

Ich mag aus dem ganzen Fantasygenre überhaupt nur Tolkien, obwohl mein Herr Hase in den Siebzigern eine ganze Sammlung zusammengetragen hat und ich einiges davon vielleicht nochmal vornehmen werde, vor allem Gene Wolfe und Frank Herbert (falls das als Fantasy gilt). Dass ich Tolkiens Oeuvre schätze, hängt auch mit dem Hintergrund zusammen, vor dem diese Bücher entstanden sind - Tolkiens Biografie, im Hinblick auf sein eigenes Verständnis dieser Bücher, ist faszinierend, er hat die ganze Hobbitgeschichte quasi im Galopp verloren, weil es ihm eigentlich um etwas ganz anderes ging.
 

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.475
50.037
49
Ich habe die Nebel von Avalon als junge Frau vor etwa 30 Jahren gelesen. Es war mein erster Ausflug ins Fantasy Genre. Damals gefiel mir der Roman sehr. Heute?
Ich glaube, dass ich mich weiter entwickelt habe, aber es käme wohl auf einen Versuch an;)
 
  • Haha
Reaktionen: kingofmusic

RuLeka

Bekanntes Mitglied
30. Januar 2018
6.546
24.645
49
66
Ich habe die Nebel von Avalon als junge Frau vor etwa 30 Jahren gelesen. Es war mein erster Ausflug ins Fantasy Genre. Damals gefiel mir der Roman sehr. Heute?
Ich glaube, dass ich mich weiter entwickelt habe, aber es käme wohl auf einen Versuch an;)
Ich glaube nicht, dass sich der Versuch lohnt.
Fantasy war noch nie etwas für mich, danach war das eindeutig klar.
 

kingofmusic

Bekanntes Mitglied
30. Oktober 2018
7.318
19.019
49
48
Ich konnte der Versuchung auch immer widerstehen :D. Aber ich weiß noch, dass ich schräg angeguckt wurde, als ich den wagen Wunsch hatte, einen Blick hinein zu werfen. Nach dem Motto "Warum will ein Junge Mädchenbücher lesen?" Danach habe ich es nie wieder in Angriff genommen. Genauso ging es mir aber auch mit
Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
, da wurde ich auch schräg angeguckt, obwohl ich es von einer Frau geschenkt bekommen habe... Egal.
 
  • Like
Reaktionen: Literaturhexle

Die Häsin

Bekanntes Mitglied
11. Dezember 2019
4.633
16.680
49
Rhönrand bei Fulda
Bevor es das Internet gab, half Väterchen Zufall manchmal nach bei Autoren die sonst verhungert wären ;-)
Grangé war bestimmt nicht in Gefahr zu verhungern. Erstens hat er sich, schon bevor er mit Thrillerschreiben anfing, einen guten Namen gemacht mit nicht-tagesaktuellen Artikeln zum Beispiel im National Geographic. Seine Fähigkeit, Landschaften stimmungsvoll zu schildern, kommt seinen Thrillern sehr zugute. Ich bin vor ein paar Jahren an einem der Schauplätze von "Choral des Todes" gewesen, auf der Causse Méjean, er beschreibt das sehr treffend. Und zweitens macht er ja auch Drehbücher (zur Zeit leider miese, aber er verdient gutes Geld damit).
Er ist wohlgemerkt kein Autor, den ich empfehle; man kann sehr viel gegen ihn einwenden und zu Recht, aber ich lese jeden Müll, den er schreibt. Bis jetzt jedenfalls ...


Keine Sorge, obwohl ich ein massiver Tolkien-Fan bin, habe ich kein Problem damit, wenn andere Leute ihn nicht mögen. Ihm hat das auch nicht viel ausgemacht, wie er selbst schrieb: "The Lord of the Rings is one of those things: if you like it you do: if you don’t, then you boo!"
Aber niemand, wirklich niemand muss als Fantasyliebhaber Tolkien unbedingt gelesen haben. Ich finde diese Idee von "gateway literature", von Büchern, die irgendwie Pflichtlektüre sind, damit man bei einem Genre mitreden kann, furchtbar. Lies einfach, was dir gefällt - es gibt in jedem Genre genug Bücher für mehr als nur ein Leben, die einem Spaß machen können, da muss man keine kostbare Zeit damit verschwenden, sich etwas reinzuzwingen, auf das man eigentlich keine Lust hat - und besser wird der Eindruck von so einem Buch auch nicht.
Danke, sehr richtig! Ich liebe den "Herrn der Ringe" sehr, kann aber sehr gut verstehen, wenn andere damit nichts anfangen können, es ist eben sehr speziell. Ich kann, wie schon erwähnt, mit John Irving nichts anfangen und übrigens auch mit Milan Kundera nicht, das sind Autoren, die von vielen heiß geliebt werden.

"Die Nebel von Avalon" habe ich übrigens mit sehr viel Freude gelesen. Ich kann mich erinnern, dass das Buch damals in den späten Siebzigern, als die Fantasy-Welle rollte, als "feministische Interpretation der Artussage" gefeiert wurde. Vor diesem Hintergrund finde ich es immer noch sehr achtenswert, obwohl ich es kaum noch einmal lesen werde. Ich habe zum Beispiel damals zeitgleich Hohlbeins "Hagen von Tronje" gelesen - eine geballte Ladung männlicher Stupidität (sorry!). Heute würde ich natürlich kein Buch von Hohlbein mehr anrühren.
 
  • Like
Reaktionen: Literaturhexle

Wandablue

Bekanntes Mitglied
18. September 2019
9.693
22.090
49
Brandenburg
Heute würde ich natürlich kein Buch von Hohlbein mehr anrühren.
Hahahaha - ich habe mal eins über einen Greifen gelesen "als ich klein war", das hatte mir gut gefallen. Es war halt Jugendliteratur. Aber mit den Vielschreibern ist das so eine Sache. Und wenn dann die ganze Familie schreibt bzw. rumsudelt ....
 

Die Häsin

Bekanntes Mitglied
11. Dezember 2019
4.633
16.680
49
Rhönrand bei Fulda
Hahahaha - ich habe mal eins über einen Greifen gelesen "als ich klein war", das hatte mir gut gefallen. Es war halt Jugendliteratur. Aber mit den Vielschreibern ist das so eine Sache. Und wenn dann die ganze Familie schreibt bzw. rumsudelt ....
Meine Tochter sagt immer, wenn man einen Hohlbein gelesen hat, kennt man alle. :rolleyes:
 

Barbara62

Bekanntes Mitglied
19. März 2020
3.896
14.925
49
Baden-Württemberg
mit-büchern-um-die-welt.de
Meine Toppflops:

Buchinformationen und Rezensionen zu Ich, Antoine: Roman von Julie Estève
Kaufen >

Buchinformationen und Rezensionen zu Nussschale (detebe) von Ian McEwan
Kaufen >

Buchinformationen und Rezensionen zu Das Gewicht der Worte von Pascal Mercier
Kaufen >




Und in der Schule meistgehasst (obwohl ich sonst Klassiker gern mochte):

Buchinformationen und Rezensionen zu Die Räuber: Studienausgabe von Friedrich Schiller
Kaufen >

... und Schiller auch sonst. Obwohl ich ganz in der Nähe seines Geburtshauses wohne.

Das sind allerdings nur die, die ich fertiggelesen habe. Abgebrochen habe ich schon viele, aber glücklicherweise auch verdrängt.
 
Zuletzt bearbeitet:

kingofmusic

Bekanntes Mitglied
30. Oktober 2018
7.318
19.019
49
48
Aktuellstes Beispiel:
Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
:D
 

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.475
50.037
49
@Barbara62
Du siehst mich entsetzt! o_O
Dass du Antoine nicht mochtest, weiß ich ja. Bei der Nussschale hast du meine volle Sympathie.... aber IDAHO habe ich geliebt, war eines meiner Highlights in dem Jahr. Und die Räuber mag ich auch einigermaßen, ansonsten kenne ich aber nicht viel von ihm...
 

Die Häsin

Bekanntes Mitglied
11. Dezember 2019
4.633
16.680
49
Rhönrand bei Fulda
"Das Gewicht der Worte" war auch für mich ein Rohrkrepierer erster Güte. Ich habe allerdings nur knapp die Hälfte gelesen.
Das ist das Problem bei "Bücher, die mir nicht gefallen haben" - ich lese sie i.d.R. nicht aus, deshalb mag mir bei dem einen oder anderen eine sensationell gute Wendung am Schluss entgangen sein ...

Eines der wenigen Bücher, die ich ausgelesen habe, obwohl ich sie furchtbar fand, war "Schlafes Bruder". Habe ich einer Freundin zuliebe ausgelesen, die es liebte. Ich habe mir auch alle Mühe gegeben, es gut zu finden, aber vergebens.


 

Die Häsin

Bekanntes Mitglied
11. Dezember 2019
4.633
16.680
49
Rhönrand bei Fulda
Der Film ist aber gut. Kann sein, dass das Buch Lääängen hat. Aber vorstellen kann ich es mir nicht so recht. Hört auf, sonst muss ich euch Banausen nennen.
Längen in dem Sinn hat das Buch nicht. Es ist ja recht kurz. Das Problem war eher die merkwürdig selbstverliebte, eklektisch sein wollende Darstellungsweise. Weiß nicht, wie ich es sonst nennen soll. Ich habe nichts gegen einen ausgefallenen Schreibstil, aber in diesem Fall war mir das zu sehr Selbstzweck.
Den Film fand ich auch gut. Ein Film mit André Eisermann in der Hauptrolle kann nicht schlecht sein. Dana Vavrova fand ich fehlbesetzt, aber was solls.