Bei Misfallen abbrechen oder bis zum Ende lesen?

Wandablue

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18. September 2019
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"Würde" hätte ich für richtig gehalten, wenn das Tempus Präteritum wäre.

Ich versuche mal zu vereinfachen.
Im Tempus Präteritum, da sind wir uns wohl einig, heißt es richtig:

Die Häsin las die Schlagzeilen: Die Inzidenz ging durch die Decke. Gleich würde die Nachbarin Klopapier kaufen gehen.

Tempus Präsens:

Die Häsin liest die Schlagzeilen: Die Inzidenz geht durch die Decke. Gleich würde die Nachbarin Klopapier kaufen gehen.

... klingt falsch, finde ich und würde schreiben:

Die Häsin liest die Schlagzeilen: Die Inzidenz geht durch die Decke. Gleich wird die Nachbarin Klopapier kaufen gehen.

Eine Regel kenne ich allerdings dazu auch nicht und bin nicht sicher, ob es überhaupt eine gibt.
Und klar, für sich allein ist das kein Grund, das Buch abzubrechen, ich finde es aber allgemein sprachlich irgendwie unbeholfen.
Ach, darauf hab ich gar nicht geachtet. Es ist Umgangssprache; ansonsten gibt es aber schon die Regel, dass man nicht 2 Zeiten überspringen darf. Du hast also doch recht. Man muss dann auch im Präsens bleiben. Er wird auf sie achten müssen. (oder so). Aber im Allgemeinen Sprachgebrauch achtet man da nicht so drauf. Wenn das Romanlein auch sonst nichts taugt, es gibt mehr als 30 000 Neuerscheinungen Per anno. Schmeiss et in die Papierabfalltüte. Oder tu den Reader auf den E-Abfall.
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Noch so ein Satz:
"Jemand hat begonnen, (...) einige der weißen Rahmen um die Fenster abzulösen. Skagen nimmt an, dass sie (...) gegen neue ersetzt werden sollten."

Meines Wissens ersetzt man nicht gegen, sondern durch etwas. Oder man tauscht etwas gegen etwas anderes aus.
Vermutlich bin ich einfach zu piefig für dieses Buch. Ich tu's zum Elektroschrott.
 

GAIA

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27. Dezember 2021
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So schöne Bibeln gibt es?!?
Bist du sicher, dass sie nicht in den Tresor müsste???
Die ist wirklich sehr, sehr schön. Ich bin mir sicher, dass es durchaus noch schönere gibt. Und die Blumenintarsien (oder wie man das nennt), vier Stück in allen Ecken auf Vorder- und Rückseite, sind sogar aus Metall. D.h. das Buch kann man nicht mal eben auf den Holztisch klatschen lassen, da gibt dann eher der Tisch nach. Übrigens sind es ca. 5 kg Gewicht.

Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob sie zumindest aus konservatorischen Gründen besser aufgehoben werden sollte, als bei mir im Bücherschrank (tatsächlich neben den genannten Praxisbüchern zu Garten, Heilpflanzen etc.)... In einen Tresor aus Wertgründen kann ich mir nicht so richtig vorstellen. Aber vielleicht aus Feuerschutzgründen?

Zur Hintergrundgeschichte (sofern okay an dieser Stelle, da es ja eigentlich um das Abbruch-Problem der Häsin geht): Meine vier Großeltern sind alle Flüchtlinge aus Schlesien und Ostpreußen gewesen. Von der kinderlosen Witwe, wo mein Opa unterkam und dann mit meiner Oma auf dem Hof leben durfte, stammt die Familienbibel eigentlich. Sie hat allen Besitz (nicht viel neben dem kleinen Hof an sich) an meine Großeltern vererbt und ich habe jetzt einen alten Hänge-Regulator und diese Bibel vor meinem älteren Bruder „gerettet“, da der diese Sachen wirklich schändlich behandeln würde. (Eine Brockhaussammlung auch aus den 1900 oder sogar noch Ende 19.Jh. rum hat er als reine Deko in seinem Dentallabor stehen. (viel viel Schleifstaub! Ungeschützt! Also nicht mal ein geschlossener Schrank! :eek: ) Ihr versteht also mein „Schutzbedürfnis“.
Jahrzehntelang während der DDR-Zeit, die nicht für staatlichen Zuspruch zu religiösem Besitz bekannt war, war die Bibel auf dem Dachboden versteckt worden.
Da ich gerade „Der Distelfink“ lese, ist die Frage nach der richtigen Aufbewahrung tatsächlich auch mir in den Sinn gekommen. Hat jemand eine Idee, an welche Person (also nicht mit Namen und Anschrift, sondern eher von Berufswegen her) man sich mit Fragen diesbezüglich wenden könnte?
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Meines Wissens ersetzt man nicht gegen, sondern durch etwas. Oder man tauscht etwas gegen etwas anderes aus.
In letzter Zeit stelle ich auch fest, dass ich immer unsicherer in Sachen Präposition werde... Obwohl ich eigentlich ein gutes Sprachgefühl zu haben glaube.
Für mich wäre gegen okay. Für meinen Mann übrigens auch;)
Holprig klingen diese Formulierungen allemal.
 
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