Aussicht (S. 174 - 192)

Querleserin

Bekanntes Mitglied
30. Dezember 2015
4.073
11.166
49
50
Wadern
querleserin.blogspot.com
Und das ist die zweite Geschichte, die mich ebenso betroffen gemacht hat, wie die letzte "Freiheit".
Nina, die sich ihr Lebensunterhalt nach der Trennung von ihrem Mann - einem erfolglosen, untreuen Künstler, als Tagesmutter verdient, kommt mit ihren Kindern Charlotte und Lara gerade so über die Runden. Während Charlotte ein unkompliziertes Kind zu sein scheint, weist Lara Nina zurück, igelt sich ein, da sie ein gutes Verhältnis zu ihrem Vater hat.
Während eines Streits rutscht Nina die Hand aus, eine unbedachte Reaktion, die ihr jedoch sofort Leid tut. Was Lara daraufhin tut, ist nur dann zu verstehen, wenn die Mutter-Tochter-Beziehung tiefe Risse hat. Lara scheint mit allen Mitteln zu ihrem Vater zu wollen und lehnt ihre Mutter ab. Hätte sie ihr das sonst angetan. Der weitere Verlauf der Geschichte deutet daraufhin, dass ihr bewusst gewesen ist, welche Konsequenzen die Mutter zu tragen hat. Ninas Hilflosigkeit und Verzweiflung kann man förmlich mitfühlen. Erneut gelingt es Krien, dass man mit den Figuren leidet. Die Rehabilitation kann nur teilweise darüber hinweg trösten, dass Ninas Familie zerstört ist.
Mich hat das Verhalten der Lehrerin entsetzt. Auf jeden Fall hätte die Mutter zuerst gehört werden müssen, unglaublich, dass sie auch nach dem Gerichtsverfahren keine Einsicht zeigt.
Das Ende ist sehr bedrückend und deutet daraufhin, dass Nina unter Depressionen leidet.
 

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.488
50.100
49
Erneut gelingt es Krien, dass man mit den Figuren leidet. Die Rehabilitation kann nur teilweise darüber hinweg trösten, dass Ninas Familie zerstört ist.
Man kann sich auch besonders gut in die Geschichte hineinfühlen, wenn man selbst mal mit pubertierenden Teenagern zu tun hat/hatte. Die sind schon fordernd und anstrengend, wenn die Familie intakt ist und können aufs Äußerste reizen. Und Lara legt es richtig drauf an: Wer weiß besser, wie die Mutter tickt, als die Tochter !?!
Nina tut die Ohrfeige sofort leid. Das ging mir etwas zu schnell ;)

Lara lügt, indem sie behauptet, verprügelt worden zu sein und setzt behördliche Routinen in Gang. Wie sich eine Lehrerin im Idealfall zu verhalten hat, das weißt du gewiss gut, @Querleserin ;)

Verwundert hat mich, dass Lara offensichtlich keine Reue zeigt. Es ist ein ganzes Jahr vergangen und im Normalfall müsste sie festgestellt haben, dass beim Vater auch nicht alles Honigschlecken ist, ebenso müsste die Schwester fehlen.
Daraus schließe ich, dass Lara schon einen sehr harten Charakter hat. Wir wissen allerdings wenig vom Vater, alles nur aus der Perspektive Ninas. Vielleicht ist er ja doch sehr liebevoll?
Das Ende ist sehr bedrückend und deutet daraufhin, dass Nina unter Depressionen leidet.
Ja, das denke ich auch.

Krien hat hier wieder sehr gut ein Drama einer zerbrochenen Familie portraitiert, wie es sie in ganz Deutschland gibt.
 

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.488
50.100
49
Erneut gelingt es Krien, dass man mit den Figuren leidet. Die Rehabilitation kann nur teilweise darüber hinweg trösten, dass Ninas Familie zerstört ist.
Man kann sich auch besonders gut in die Geschichte hineinfühlen, wenn man selbst mal mit pubertierenden Teenagern zu tun hat/hatte. Die sind schon fordernd und anstrengend, wenn die Familie intakt ist und können aufs Äußerste reizen. Und Lara legt es richtig drauf an: Wer weiß besser, wie die Mutter tickt, als die Tochter !?!
Nina tut die Ohrfeige sofort leid. Das ging mir etwas zu schnell ;)

Lara lügt, indem sie behauptet, verprügelt worden zu sein und setzt behördliche Routinen in Gang. Wie sich eine Lehrerin im Idealfall zu verhalten hat, das weißt du gewiss gut, @Querleserin ;)

Verwundert hat mich, dass Lara offensichtlich keine Reue zeigt. Es ist ein ganzes Jahr vergangen und im Normalfall müsste sie festgestellt haben, dass beim Vater auch nicht alles Honigschlecken ist, ebenso müsste die Schwester fehlen.
Daraus schließe ich, dass Lara schon einen sehr harten Charakter hat. Wir wissen allerdings wenig vom Vater, alles nur aus der Perspektive Ninas. Vielleicht ist er ja doch sehr liebevoll?
Das Ende ist sehr bedrückend und deutet daraufhin, dass Nina unter Depressionen leidet.
Ja, das denke ich auch.

Krien hat hier wieder sehr gut ein Drama einer zerbrochenen Familie portraitiert, wie es sie in ganz Deutschland gibt.
 
  • Like
Reaktionen: SuPro

Querleserin

Bekanntes Mitglied
30. Dezember 2015
4.073
11.166
49
50
Wadern
querleserin.blogspot.com
Die sind schon fordernd und anstrengend, wenn die Familie intakt ist und können aufs Äußerste reizen. Und Lara legt es richtig drauf an: Wer weiß besser, wie die Mutter tickt, als die Tochter !?!
Nina tut die Ohrfeige sofort leid. Das ging mir etwas zu schnell
Wer Töchter hat, kann sich gut in Nina einfühlen ;), mir scheint jedoch die Beziehung zwischen Mutter und Tochter nachhaltig gestört, sonst hätte Lara nicht solch einen drastischen Schritt gewagt. Dass Nina die Ohrfeige sofort leid tut, kann ich nachvollziehen. Eine impulsive Handlung, die ihren Grundsatz, die Kinder nie zu schlagen kurz außer Kraft setzt.
 

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.488
50.100
49
Dass Nina die Ohrfeige sofort leid tut, kann ich nachvollziehen. Eine impulsive Handlung, die ihren Grundsatz, die Kinder nie zu schlagen kurz
Natürlich. Aber wenn mein Kind wiederholt "fick dich" sagen würde...und Ich zudem gestresst wäre.... Ich weiß nicht, ob ich für mich garantieren könnte. Solches Vokabular tut schon richtig weh!
Zum Glück habe ich solche Situationen nie erleben müssen, kann die Kurzschlusshandlung aber nachvollziehen.
 

kingofmusic

Bekanntes Mitglied
30. Oktober 2018
7.321
19.035
49
48
Ein Flügelschlag eines Schmetterlings kann auch eine Katastrophe auslösen...Daran musste ich denken, als ich diese Geschichte gelesen habe.
Ich hätte in so einer Situation wohl auch die Nerven verloren - und hätte es ebenso schnell bereut. Ich finde allerdings auch die Reaktion der Lehrerin völlig überzogen - auch wenn sie es wahrscheinlich nicht mal "böse" gemeint, sondern "nur" ihre "Pflicht" getan hat. Allerdings sollte man vor der Pflicht genau überlegen, welche Schritte man einleitet und ob man nicht zunächst das Gespräch mit allen Betroffenen (dazu zählen auch die Eltern) sucht. Manchmal habe ich das Gefühl, dass viele (nicht nur Lehrer*innen - nicht falsch verstehen, liebe @Querleserin :cool:) sich heutzutage überhaupt nicht mehr in die Gedankenwelt eines Pubertier hineinversetzen können, obwohl sie womöglich selbst Kinder in dem Alter haben. Eine ähnliche Situation habe ich vor zwei Wochen mit einer Diplom-Psychologin bei der Arbeitsberatung in Bezug auf meine Tochter erlebt. Ich bin bald vom Glauben abgefallen...
 

Querleserin

Bekanntes Mitglied
30. Dezember 2015
4.073
11.166
49
50
Wadern
querleserin.blogspot.com
Allerdings sollte man vor der Pflicht genau überlegen, welche Schritte man einleitet und ob man nicht zunächst das Gespräch mit allen Betroffenen (dazu zählen auch die Eltern) sucht.
Das hätte sie auf jeden Fall tun müssen. Auch unter Lehrer*innen gibt es viele schwarze Schafe :confused:, insofern fühle ich mich nicht angegriffen. Keine Sorge. Die Metapher mit den Schmetterlingen passt sehr gut.
 

RuLeka

Bekanntes Mitglied
30. Januar 2018
6.556
24.676
49
66
Da ging es mir genauso wie euch: eine Geschichte, die unter die Haut ging. Diese Nina ist eine Frau, die ich total bewundere. Keine, die sich hinsetzt und über ihr Schicksal jammert, sondern eine, die anpackt und alles unternimmt , um ihre kleine Familie zusammenzuhalten. Und ausgerechnet sie endet dann in der Depression ( so habe ich die Schlussszene auch gedeutet). Die Reaktion der Lehrerin war völlig überzogen. Eigentlich müsste sie wissen, wie berechnend manche Jugendliche sein können. Auch Lehrer werden öfter mit Vorwürfen konfrontiert, die jeglicher Grundlage entbehren. ( Gerade männliche Lehrkräfte müssen aufpassen, denn Schülerinnen wissen, was sie mit dem Vorwurf der sexuellen Belästigung anrichten können. Versteht mich nicht falsch. Ich weiß, dass jedem Vorwurf in der Hinsicht nachgegangen werden muss, aber hier müssen auch immer beide Seiten gehört werden.) Die erste Reaktion wäre ein klärendes Gespräch zwischen Lehrerin und Mutter gewesen. Über den Vater erfahren wir nicht viel, das stimmt. Aber das Wenige zeigt, dass er kaum Verantwortung für die Familie übernommen hat. Scheidungskinder in der Pubertät sind bestimmt nochmal schwieriger als Kinder aus intakten Familien. Doch sogar dort muss man aufpassen, dass Eltern nicht gegeneinander ausgespielt werden. Verbote und Reibungspunkte gibt es während dieser Zeit und da kann schnell der Gedanke aufkommen, dass es beim anderen Elternteil einfacher wäre. Vielleicht spielt bei Lara auch Eifersucht auf die Tageskinder eine Rolle. Die eigenen Töchter müssen zurückstecken zugunsten fremder Kinder. Auch hier beschreibt Daniela Krien auf wenigen Seiten ein Familiendrama. Die Geschichte hat für mich aber wieder keinen expliziten Bezug zum Osten; sie könnte genauso gut im Westen spielen.
 

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.488
50.100
49
Vielleicht spielt bei Lara auch Eifersucht auf die Tageskinder eine Rolle. Die eigenen Töchter müssen zurückstecken zugunsten fremder Kinder. Auch hier beschreibt Daniela Krien auf wenigen Seiten ein Familiendrama.
Den Gedanken mit der Eifersucht hatte ich auch kurz. Gut, dass du ihn nochmal formuliert hast. In dieser Familie kommen wirklich einige Ursachen zusammen. Schrecklich!
 

Querleserin

Bekanntes Mitglied
30. Dezember 2015
4.073
11.166
49
50
Wadern
querleserin.blogspot.com
Die Geschichte hat für mich aber wieder keinen expliziten Bezug zum Osten; sie könnte
Und das macht für mich die Stärke des Erzählbandes aus, da viele Geschichten "allgemeingültig" sind - sozusagen Szenarien entwerfen, die sich überall abspielen könnten.
Ausnahmen sind "Muldental", "Mimikry" und "Sarabande in B-Moll", da die politischen Umstände eine besondere Rolle spielen. Habe ich eine vergessen?
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Und das ist die zweite Geschichte, die mich ebenso betroffen gemacht hat, wie die letzte "Freiheit".
Nina, die sich ihr Lebensunterhalt nach der Trennung von ihrem Mann - einem erfolglosen, untreuen Künstler, als Tagesmutter verdient, kommt mit ihren Kindern Charlotte und Lara gerade so über die Runden. Während Charlotte ein unkompliziertes Kind zu sein scheint, weist Lara Nina zurück, igelt sich ein, da sie ein gutes Verhältnis zu ihrem Vater hat.
Während eines Streits rutscht Nina die Hand aus, eine unbedachte Reaktion, die ihr jedoch sofort Leid tut. Was Lara daraufhin tut, ist nur dann zu verstehen, wenn die Mutter-Tochter-Beziehung tiefe Risse hat. Lara scheint mit allen Mitteln zu ihrem Vater zu wollen und lehnt ihre Mutter ab. Hätte sie ihr das sonst angetan. Der weitere Verlauf der Geschichte deutet daraufhin, dass ihr bewusst gewesen ist, welche Konsequenzen die Mutter zu tragen hat. Ninas Hilflosigkeit und Verzweiflung kann man förmlich mitfühlen. Erneut gelingt es Krien, dass man mit den Figuren leidet. Die Rehabilitation kann nur teilweise darüber hinweg trösten, dass Ninas Familie zerstört ist.
Mich hat das Verhalten der Lehrerin entsetzt. Auf jeden Fall hätte die Mutter zuerst gehört werden müssen, unglaublich, dass sie auch nach dem Gerichtsverfahren keine Einsicht zeigt.
Das Ende ist sehr bedrückend und deutet daraufhin, dass Nina unter Depressionen leidet.
Wieder eine schreckliche Geschichte. Lara scheint ihre Mutter zu hassen. Was sie wohl später zu ihrem Verhalten sagen wird? Interessant wäre auch zu wissen, in wie weit sie eventuell vom Vater beeinflusst wurde.
Das Verhalten der Polizisten und der Lehrerin ist fragwürdig, ja. Aber man darf auch nicht vergessen, es herrscht großer Druck in unserer Gesellschaft. Angenommen die Besagten hätten nicht reagiert und es wäre noch mehr passiert. ….
Definitiv hätte eine Konversation vielleicht vorschnelles Handeln verhindert. Aber Menschen machen Fehler und unter Druck noch mehr.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Und das macht für mich die Stärke des Erzählbandes aus, da viele Geschichten "allgemeingültig" sind - sozusagen Szenarien entwerfen, die sich überall abspielen könnten.
Ausnahmen sind "Muldental", "Mimikry" und "Sarabande in B-Moll", da die politischen Umstände eine besondere Rolle spielen. Habe ich eine vergessen?
Definitiv! Die Geschichten können überall spielen. Aber im Osten gibt es eine erhöhte Arbeitslosenzahl. Damit eine erhöhte Zahl von Menschen, die Mittel und Wege suchen. Eine erhöhte Zahl von Menschen, die sich abgehangen und nicht verstanden fühlen. Bis auf die Ballungszentren gibt es auch weniger Industrie. Und damit passieren vielleicht solche Geschichten etwas mehr im Osten. Vielleicht … :confused::oops:o_O
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Und das macht für mich die Stärke des Erzählbandes aus, da viele Geschichten "allgemeingültig" sind - sozusagen Szenarien entwerfen, die sich überall abspielen könnten.
Ausnahmen sind "Muldental", "Mimikry" und "Sarabande in B-Moll", da die politischen Umstände eine besondere Rolle spielen. Habe ich eine vergessen?
Die einzige Geschichte, die meiner Meinung nach die geringste Assoziation zum Osten in mir auslöst ist "Freiheit". Wenn man mal vom Titel und den Gedanken dazu absieht. :confused:o_O:oops:
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Und das macht für mich die Stärke des Erzählbandes aus, da viele Geschichten "allgemeingültig" sind - sozusagen Szenarien entwerfen, die sich überall abspielen könnten.
Ausnahmen sind "Muldental", "Mimikry" und "Sarabande in B-Moll", da die politischen Umstände eine besondere Rolle spielen. Habe ich eine vergessen?
Aber bei den drei von dir genannten Geschichten ist der direkte Zusammenhang zum Osten ersichtlich.
 

SuPro

Bekanntes Mitglied
28. Oktober 2019
1.865
4.112
49
54
Baden Württemberg
lieslos.blog
Lara daraufhin tut, ist nur dann zu verstehen, wenn die Mutter-Tochter-Beziehung tiefe Risse hat.
... ich stimme Dir in allem zu, aber diese These möchte ich hinterfragen. Es ist m. E. gar nicht nötig, dass deren Beziehung „tiefe Risse“ hat. Es „reicht“, dass die emotionale Bindung zum Vater eine viel innigere ist, als die zur Mutter. Und das scheint sie zu sein, weil der Vater und Lara im entscheidenden ersten Lebensjahr und weit darüber hinaus viel mehr Zeit miteinander verbracht haben. Wenn nun diese starke, basale und haltgebende Verbindung durch Trennung in sensiblem Alter auseinandergerissen wird, dann können Sicherheitsverlust, Verzweiflung, Wut, Hass und immens großer Trennungsschmerz resultieren. Gefühle, die durch eine nicht so tragende Beziehung wie die Laras zu ihrer Mutter nicht oder nur schwer aufgefangen werden können. dann kommen ja noch erschwerende Faktoren hinzu wie Wut auf die Mutter, die den geliebten Vater rausgeschmissen hat, pubertärer Trotz, Impulsivität und Kurzsichtigkeit... also, wenn Du mit „Risse“ eine nicht so innige und tragfähige Beziehung meintest, dann bin ich bei Dir. Mit „Rissen“ assoziierte ich, dass etwas durchgehend stabiles durch Ereignisse Risse bekommen und an Stabilität verloren hat. Das glaube ich hier aber nicht. Es war von Anfang an nicht so stabil.
 
Zuletzt bearbeitet:

SuPro

Bekanntes Mitglied
28. Oktober 2019
1.865
4.112
49
54
Baden Württemberg
lieslos.blog
Wie sich eine Lehrerin im Idealfall zu verhalten hat,
... was ich gut fand, war, dass die Lehrerin Lara zugehört und ernst genommen hat. Aber sie hat versäumt, auch die andere Seite der Medaille anzuschauen. Sie ist zu schnell und zu heftig vorgeprescht... hat den dritten vor dem zweiten Schritt gemacht. Und das hätte sie spätestens nach der Gerichtsverhandlung verstehen und einsehen müssen. Einsicht, Bedauern und eine Entschuldigung wären mehr als angebracht gewesen.
 

SuPro

Bekanntes Mitglied
28. Oktober 2019
1.865
4.112
49
54
Baden Württemberg
lieslos.blog
Wir wissen allerdings wenig vom Vater, alles nur aus der Perspektive Ninas. Vielleicht ist er ja doch sehr liebevoll?
... ich denke, die beiden haben tatsächlich eine innige und liebevolle Beziehung und ich befürchte, dass er seiner Tochter nicht gerade hilft, auf ihre Mutter zuzugehen. Er wird vllt nicht vermittelnd und ausgleichend einwirken, Vllt hetzt er sie sogar auf.

Dass Lara bei ihrer Version bleibt könnte auch ein ubw seelischer Schutzmechanismus sein. Würde sie eine Kehrtwendung machen, müsste sie unermessliche Schuldgefühle haben, die sie kaum aushalten könnte. Ihre emotional intelligente Mutter mit psychologischem Gespür hat das ja sogar vermutet.
 

SuPro

Bekanntes Mitglied
28. Oktober 2019
1.865
4.112
49
54
Baden Württemberg
lieslos.blog
Dass Nina die Ohrfeige sofort leid tut, kann ich nachvollziehen. Eine impulsive Handlung, die ihren Grundsatz, die Kinder nie zu schlagen kurz außer Kraft setzt.
... das sehe ich genauso. Man ist dann regelrecht geschockt von der eigenen Impulsivität. Frei nach dem Motto: das ICH war nicht Herr im eigenen Haus (sondern der Trieb/der Impuls)...
 

SuPro

Bekanntes Mitglied
28. Oktober 2019
1.865
4.112
49
54
Baden Württemberg
lieslos.blog
Ich weiß nicht, ob ich für mich garantieren könnte.
... ich glaube, dass das an der Stelle niemand kann, weil es eine massive Provokation ist. Und ich denke, der Schock Nina’s ist weniger durch die Sorge ausgelöst, mit dieser einen Ohrfeige ihrer Tochter nachhaltig Schaden zugefügt zu haben, als dadurch, zu erkennen, dass massive Provokationen Grundsätze außer Kraft setzen können.
 
  • Stimme zu
Reaktionen: Literaturhexle

SuPro

Bekanntes Mitglied
28. Oktober 2019
1.865
4.112
49
54
Baden Württemberg
lieslos.blog
Allerdings sollte man vor der Pflicht genau überlegen, welche Schritte man einleitet und ob man nicht zunächst das Gespräch mit allen Betroffenen (dazu zählen auch die Eltern) sucht.
... sehe ich genauso. Und Nina auch ;-)
drum sagte sie am Ende ja auch:
„Erst denken, dann handeln“