Man kann sich auch besonders gut in die Geschichte hineinfühlen, wenn man selbst mal mit pubertierenden Teenagern zu tun hat/hatte. Die sind schon fordernd und anstrengend, wenn die Familie intakt ist und können aufs Äußerste reizen. Und Lara legt es richtig drauf an: Wer weiß besser, wie die Mutter tickt, als die Tochter !?!Erneut gelingt es Krien, dass man mit den Figuren leidet. Die Rehabilitation kann nur teilweise darüber hinweg trösten, dass Ninas Familie zerstört ist.
Ja, das denke ich auch.Das Ende ist sehr bedrückend und deutet daraufhin, dass Nina unter Depressionen leidet.
Man kann sich auch besonders gut in die Geschichte hineinfühlen, wenn man selbst mal mit pubertierenden Teenagern zu tun hat/hatte. Die sind schon fordernd und anstrengend, wenn die Familie intakt ist und können aufs Äußerste reizen. Und Lara legt es richtig drauf an: Wer weiß besser, wie die Mutter tickt, als die Tochter !?!Erneut gelingt es Krien, dass man mit den Figuren leidet. Die Rehabilitation kann nur teilweise darüber hinweg trösten, dass Ninas Familie zerstört ist.
Ja, das denke ich auch.Das Ende ist sehr bedrückend und deutet daraufhin, dass Nina unter Depressionen leidet.
Wer Töchter hat, kann sich gut in Nina einfühlen , mir scheint jedoch die Beziehung zwischen Mutter und Tochter nachhaltig gestört, sonst hätte Lara nicht solch einen drastischen Schritt gewagt. Dass Nina die Ohrfeige sofort leid tut, kann ich nachvollziehen. Eine impulsive Handlung, die ihren Grundsatz, die Kinder nie zu schlagen kurz außer Kraft setzt.Die sind schon fordernd und anstrengend, wenn die Familie intakt ist und können aufs Äußerste reizen. Und Lara legt es richtig drauf an: Wer weiß besser, wie die Mutter tickt, als die Tochter !?!
Nina tut die Ohrfeige sofort leid. Das ging mir etwas zu schnell
Natürlich. Aber wenn mein Kind wiederholt "fick dich" sagen würde...und Ich zudem gestresst wäre.... Ich weiß nicht, ob ich für mich garantieren könnte. Solches Vokabular tut schon richtig weh!Dass Nina die Ohrfeige sofort leid tut, kann ich nachvollziehen. Eine impulsive Handlung, die ihren Grundsatz, die Kinder nie zu schlagen kurz
Das hätte sie auf jeden Fall tun müssen. Auch unter Lehrer*innen gibt es viele schwarze Schafe , insofern fühle ich mich nicht angegriffen. Keine Sorge. Die Metapher mit den Schmetterlingen passt sehr gut.Allerdings sollte man vor der Pflicht genau überlegen, welche Schritte man einleitet und ob man nicht zunächst das Gespräch mit allen Betroffenen (dazu zählen auch die Eltern) sucht.
Den Gedanken mit der Eifersucht hatte ich auch kurz. Gut, dass du ihn nochmal formuliert hast. In dieser Familie kommen wirklich einige Ursachen zusammen. Schrecklich!Vielleicht spielt bei Lara auch Eifersucht auf die Tageskinder eine Rolle. Die eigenen Töchter müssen zurückstecken zugunsten fremder Kinder. Auch hier beschreibt Daniela Krien auf wenigen Seiten ein Familiendrama.
Und das macht für mich die Stärke des Erzählbandes aus, da viele Geschichten "allgemeingültig" sind - sozusagen Szenarien entwerfen, die sich überall abspielen könnten.Die Geschichte hat für mich aber wieder keinen expliziten Bezug zum Osten; sie könnte
Wieder eine schreckliche Geschichte. Lara scheint ihre Mutter zu hassen. Was sie wohl später zu ihrem Verhalten sagen wird? Interessant wäre auch zu wissen, in wie weit sie eventuell vom Vater beeinflusst wurde.Und das ist die zweite Geschichte, die mich ebenso betroffen gemacht hat, wie die letzte "Freiheit".
Nina, die sich ihr Lebensunterhalt nach der Trennung von ihrem Mann - einem erfolglosen, untreuen Künstler, als Tagesmutter verdient, kommt mit ihren Kindern Charlotte und Lara gerade so über die Runden. Während Charlotte ein unkompliziertes Kind zu sein scheint, weist Lara Nina zurück, igelt sich ein, da sie ein gutes Verhältnis zu ihrem Vater hat.
Während eines Streits rutscht Nina die Hand aus, eine unbedachte Reaktion, die ihr jedoch sofort Leid tut. Was Lara daraufhin tut, ist nur dann zu verstehen, wenn die Mutter-Tochter-Beziehung tiefe Risse hat. Lara scheint mit allen Mitteln zu ihrem Vater zu wollen und lehnt ihre Mutter ab. Hätte sie ihr das sonst angetan. Der weitere Verlauf der Geschichte deutet daraufhin, dass ihr bewusst gewesen ist, welche Konsequenzen die Mutter zu tragen hat. Ninas Hilflosigkeit und Verzweiflung kann man förmlich mitfühlen. Erneut gelingt es Krien, dass man mit den Figuren leidet. Die Rehabilitation kann nur teilweise darüber hinweg trösten, dass Ninas Familie zerstört ist.
Mich hat das Verhalten der Lehrerin entsetzt. Auf jeden Fall hätte die Mutter zuerst gehört werden müssen, unglaublich, dass sie auch nach dem Gerichtsverfahren keine Einsicht zeigt.
Das Ende ist sehr bedrückend und deutet daraufhin, dass Nina unter Depressionen leidet.
Definitiv! Die Geschichten können überall spielen. Aber im Osten gibt es eine erhöhte Arbeitslosenzahl. Damit eine erhöhte Zahl von Menschen, die Mittel und Wege suchen. Eine erhöhte Zahl von Menschen, die sich abgehangen und nicht verstanden fühlen. Bis auf die Ballungszentren gibt es auch weniger Industrie. Und damit passieren vielleicht solche Geschichten etwas mehr im Osten. Vielleicht …Und das macht für mich die Stärke des Erzählbandes aus, da viele Geschichten "allgemeingültig" sind - sozusagen Szenarien entwerfen, die sich überall abspielen könnten.
Ausnahmen sind "Muldental", "Mimikry" und "Sarabande in B-Moll", da die politischen Umstände eine besondere Rolle spielen. Habe ich eine vergessen?
Die einzige Geschichte, die meiner Meinung nach die geringste Assoziation zum Osten in mir auslöst ist "Freiheit". Wenn man mal vom Titel und den Gedanken dazu absieht.Und das macht für mich die Stärke des Erzählbandes aus, da viele Geschichten "allgemeingültig" sind - sozusagen Szenarien entwerfen, die sich überall abspielen könnten.
Ausnahmen sind "Muldental", "Mimikry" und "Sarabande in B-Moll", da die politischen Umstände eine besondere Rolle spielen. Habe ich eine vergessen?
Aber bei den drei von dir genannten Geschichten ist der direkte Zusammenhang zum Osten ersichtlich.Und das macht für mich die Stärke des Erzählbandes aus, da viele Geschichten "allgemeingültig" sind - sozusagen Szenarien entwerfen, die sich überall abspielen könnten.
Ausnahmen sind "Muldental", "Mimikry" und "Sarabande in B-Moll", da die politischen Umstände eine besondere Rolle spielen. Habe ich eine vergessen?
... ich stimme Dir in allem zu, aber diese These möchte ich hinterfragen. Es ist m. E. gar nicht nötig, dass deren Beziehung „tiefe Risse“ hat. Es „reicht“, dass die emotionale Bindung zum Vater eine viel innigere ist, als die zur Mutter. Und das scheint sie zu sein, weil der Vater und Lara im entscheidenden ersten Lebensjahr und weit darüber hinaus viel mehr Zeit miteinander verbracht haben. Wenn nun diese starke, basale und haltgebende Verbindung durch Trennung in sensiblem Alter auseinandergerissen wird, dann können Sicherheitsverlust, Verzweiflung, Wut, Hass und immens großer Trennungsschmerz resultieren. Gefühle, die durch eine nicht so tragende Beziehung wie die Laras zu ihrer Mutter nicht oder nur schwer aufgefangen werden können. dann kommen ja noch erschwerende Faktoren hinzu wie Wut auf die Mutter, die den geliebten Vater rausgeschmissen hat, pubertärer Trotz, Impulsivität und Kurzsichtigkeit... also, wenn Du mit „Risse“ eine nicht so innige und tragfähige Beziehung meintest, dann bin ich bei Dir. Mit „Rissen“ assoziierte ich, dass etwas durchgehend stabiles durch Ereignisse Risse bekommen und an Stabilität verloren hat. Das glaube ich hier aber nicht. Es war von Anfang an nicht so stabil.Lara daraufhin tut, ist nur dann zu verstehen, wenn die Mutter-Tochter-Beziehung tiefe Risse hat.
... was ich gut fand, war, dass die Lehrerin Lara zugehört und ernst genommen hat. Aber sie hat versäumt, auch die andere Seite der Medaille anzuschauen. Sie ist zu schnell und zu heftig vorgeprescht... hat den dritten vor dem zweiten Schritt gemacht. Und das hätte sie spätestens nach der Gerichtsverhandlung verstehen und einsehen müssen. Einsicht, Bedauern und eine Entschuldigung wären mehr als angebracht gewesen.Wie sich eine Lehrerin im Idealfall zu verhalten hat,
... ich denke, die beiden haben tatsächlich eine innige und liebevolle Beziehung und ich befürchte, dass er seiner Tochter nicht gerade hilft, auf ihre Mutter zuzugehen. Er wird vllt nicht vermittelnd und ausgleichend einwirken, Vllt hetzt er sie sogar auf.Wir wissen allerdings wenig vom Vater, alles nur aus der Perspektive Ninas. Vielleicht ist er ja doch sehr liebevoll?
... das sehe ich genauso. Man ist dann regelrecht geschockt von der eigenen Impulsivität. Frei nach dem Motto: das ICH war nicht Herr im eigenen Haus (sondern der Trieb/der Impuls)...Dass Nina die Ohrfeige sofort leid tut, kann ich nachvollziehen. Eine impulsive Handlung, die ihren Grundsatz, die Kinder nie zu schlagen kurz außer Kraft setzt.
... ich glaube, dass das an der Stelle niemand kann, weil es eine massive Provokation ist. Und ich denke, der Schock Nina’s ist weniger durch die Sorge ausgelöst, mit dieser einen Ohrfeige ihrer Tochter nachhaltig Schaden zugefügt zu haben, als dadurch, zu erkennen, dass massive Provokationen Grundsätze außer Kraft setzen können.Ich weiß nicht, ob ich für mich garantieren könnte.
... sehe ich genauso. Und Nina auch ;-)Allerdings sollte man vor der Pflicht genau überlegen, welche Schritte man einleitet und ob man nicht zunächst das Gespräch mit allen Betroffenen (dazu zählen auch die Eltern) sucht.