Anhang/Nachwort/Fazit

Literaturhexle

Moderator
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2. April 2017
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49.167
49
Je nach Ausgabe ist hier Platz, um sich über den Anhang/das Nachwort auszutauschen und ein Fazit zu ziehen.
 

MRO1975

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11. August 2018
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Bis etwa zur Mitte kam ich mit dem Buch gut zurecht. Die Geschichte ist ansprechend und wird gut erzählt. Dafür dass es sich um einen Klassiker handelt, fand ich es sogar sehr gut zu lesen.

Mit dem Ende hadere ich nach wie vor. Was will Hardy uns bzw. seinen damaligen Mitmenschen damit sagen? Dass die Ehe ein heiliges Sakrament ist und dass, wer dagegen handelt, nicht glücklich wird? Das ist zumindest, das was Sue glaubt und warum sie zu Richard zurückkehrt. Glücklich ist hier am Ende niemand mit keiner Entscheidung. Ich bin ratlos...
 

MRO1975

Bekanntes Mitglied
11. August 2018
1.538
3.981
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Der Roman lässt mich nicht los. Ich habe heute das Nachwort des Herausgebers noch einmal gelesen. Offensichtlich habe ich mich zu sehr auf den ins Auge springende Handlungsfaden konzentriert und die dahinter liegende Botschaft nicht gesehen. Der Herausgeber nennt es „das dunkle Herz des Romans“ (S. 626) und weist auf die Anprangerung der damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse hin (S. 630 f.). So gesehen, konnte der Roman nicht anders enden als er endete...
 

Literaturhexle

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2. April 2017
19.249
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Dass die Ehe ein heiliges Sakrament ist und dass, wer dagegen handelt, nicht glücklich wird? D
Nein: das Gegenteil ist der Fall. Er prangert die gesellschaftliche und kirchliche Heuchelei an. Sue ist von Beginn an ein Freigeist. Sie hat Angst vor der Ehe, die sie letztlich auch nicht glücklich macht. An der Stelle neigt sie sich den Konventionen und rast ins Unglück. Ebenso der ehrenhafte Jude mit seiner unmoralischen, berechnenden Arabella....
Ich kann mir den Aufschrei über diesen Roman lebhaft vorstellen ;)
 

kingofmusic

Bekanntes Mitglied
30. Oktober 2018
7.244
18.657
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48
Nein: das Gegenteil ist der Fall. Er prangert die gesellschaftliche und kirchliche Heuchelei an. Sue ist von Beginn an ein Freigeist. Sie hat Angst vor der Ehe, die sie letztlich auch nicht glücklich macht. An der Stelle neigt sie sich den Konventionen und rast ins Unglück. Ebenso der ehrenhafte Jude mit seiner unmoralischen, berechnenden Arabella....
Ich kann mir den Aufschrei über diesen Roman lebhaft vorstellen ;)
Ja, nach Ende der Lektüre habe ich seinerzeit auch verstanden, warum die damalige Gesellschaft und vor allem die (kirchliche) Obrigkeit entsetzt auf diesen Roman reagiert hat. Wer hat sich schon getraut, so offen Missstände anzuprangern?
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Habe jetzt (endlich;)) diesen Klassiker geschafft. Habe etwas dafür gebraucht, es liest sich nicht so leicht weg. Die etwas antiquierte Sprache ließ mich immer wieder zu einem anderen Buch greifen. Aber ich muss sagen, es lohnt sich wirklich! Ein sehr aus seiner Zeit gefallener Klassiker über die Liebe, der eine heftige Kritik an Konventionen, Moral, Gesellschaft und Kirche beinhaltet. Ein Roman, der Folgen für dessen Autor hatte. Und ebenso ein Roman dessen Handlung auch heute manchmal anwendbar wäre. Denn rückwärtsgerichtetes Denken gibt es leider auch heute noch.