American Gods Schatten Buch 1|2

Sakuko

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27. Juni 2016
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NRW

Ich habe vor Jahren das Buch gelesen und fand es großartig, mich dann vor einigen Wochen an der Serie versucht, die mir aber nicht gefallen hat, also wollte ich nun mal sehen, wie das Comic die Sache so umsetzt.
Leider gibt es von Anfang an Minuspunkte, weil die Zeichnungen einfach nicht gut sind. Besonders in den kleineren Paneelen wirken die Personen oft unförmig, schlecht proportioniert, die Gesichter wirken falsch und verschoben, Gesichtslinien scheinen nach Zufall positioniert zu sein. Entsprechend schlecht kann man die Körpersprache und Mimik korrekt zuordnen.
Besonders Laura sieht immer richtig schlecht aus, aber nicht nur sie. Der Traum mit dem Minotaurus, z.B. ist hier aus einem ganz anderen Grund verstörend.
Ich hatte das Gefühl der Illustrator hat nur echten Fotos durchgepaust.
Dahingegen gibt es immer wieder Paneele, die eher gemalt statt gezeichnet wirken, detaillierter, schattierter, so dass die einzelnen Teile unzusammenhängend wirken und sich widersprechen.

Die eingeschobenen Geschichten hingegen sehen immer sehr gut aus (die Wikinger, Essie) und gegen Ende der 5 Kapitel wird es auch generell ein bisschen besser, aber immer noch nicht gut genug, um es akzeptabel zu nennen.

Generell denke ich aber auch, das ein visuelles Medium einfach nicht ideal ist für diese Buchumsetzung. American Gods ist eine Geschichte über Geschichten, und während ich verstehe, warum Leute versuchen, das visuell darzustellen, finde ich die Mehrdeutigkeit wird einfach nicht gut rüber gebraucht. Auf jeden Fall nicht in diesem Comic.
Selbst die Bilder, die man wirklich beeindruckend hätte gestalten können, wie das größte Karussell der Welt, werden hier einfach stiefkindlich behandelt. Das Karussell sind z.B. ein paar Tiere vor einem rosaroten Hintergrund, keine Details, keine Gesamtansicht.