Am Hang - Markus Werner

Helmut Pöll

Moderator
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9. Dezember 2013
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München

Eigentlich mag ich keine Geschichten, deren Protagonisten erfolgreiche Rechtsanwälte, Komponisten oder Schauspieler sind. Ich entdecke da sofort eine Art "Alarmstufe Rot!" in meinem Kopf, eine Art Vorpanik, dass sich die Geschichte in den seichten
Lebenschwierigkeiten von übersättigten Leuten verlieren wird und befürchte eine Art dekadentes Zauberberg-Schicksal, nur ohne die Sprache von Thomas Mann.

"Am Hang" von Markus Werner ist nicht so. Der Scheidungsanwalt Clarin trifft am Pfingstwochenende im Hotel auf einen verwirrten älteren Mann, der von seinen Lebenansichten nicht gegensätzlicher sein könnte als er selbst. Erst im Laufe der Verstrickungen stellt sich heruas, wie nah sich die fremden Charaktere tatsächlich sind. Ich kann es nur empfehlen.