Grace Marks kam 1840, mit damals zwölf Jahren, mit ihrer Familie aus Irland nach Kanada. Sie war die Älteste von neun überlebenden Geschwistern; ihre Mutter starb auf der Überfahrt, der Vater war trunksüchtig und verantwortungslos und kümmerte sich offenbar wenig. Mit dreizehn wurde Grace Dienstmädchen und diente in verschiedenen Haushalten. Ihr letzter Brotgeber Thomas Kinnear wurde, samt seiner Haushälterin Nancy Montgomery, die offenbar seine Geliebte war, in seinem Haus ermordet. Angeklagt und hingerichtet wurde der Knecht des Hauses. Dieser bezichtigte seinerseits Grace, ihn angestiftet und bei der Tat geholfen zu haben, so dass auch Grace verurteilt wurde. Sie blieb fast dreißig Jahre im Gefängnis, zeitweise auch in einer Irrenanstalt, da sie "hysterische Anfälle" hatte. 1872 wurde sie begnadigt.
Margaret Atwood hat aus dieser Geschichte einen eindringlichen, sehr lesenswerten Roman gemacht, der ein anschauliches Bild der Zustände in gutbürgerlichen Haushalten der Zeit abgibt - aus der Sicht des Dienstpersonals. Vor allem aber ist "Alias Grace" ein intensives Psychogramm einer sehr jungen Frau, die dem Druck ihres - aus heutiger Sicht - fast unvorstellbar harten Lebens nicht standhält. Die Miniserie "Alias Grace" ist eine sehr werktreue Verfilmung des Buches, bis in einzelne Dialogzeilen hinein. Buch und Film bestehen vor allem aus Gesprächen zwischen Grace und dem jungen Arzt Simon Jordan, der sie während ihrer Gefängniszeit aufsucht, um ihre "Gedächtnislücken" im Zusammenhang mit den Morden aufzuklären. Dabei werden natürlich auch Grace' Erinnerungen an die Überfahrt aus Irland, an ihre Familie, ihre Freundin Mary und an das Leben im Kinnear-Haushalt filmisch miterzählt. Wer sich für Patchworkquilts und die Geheimnisse ihrer Herstellung und Bedeutung interessiert, wird auch zufriedengestellt. Das Thema nimmt im Roman einigen Raum ein und in der Serie sind viele wunderschöne Beispiele zu sehen. Sarah Gadon, eine kanadische Schauspielerin, verkörpert Grace hinreißend geheimnisvoll und vieldeutig. Beeindruckend, wie sie es schafft, Grace als Fünfzehn- bis als fast Fünfzigjährige ohne Glaubwürdigkeitsverlust darzustellen. Es gibt übrigens auch eine Hypnosesitzung und viele andere sehr spannende Szenen.
Trailer:
Margaret Atwood hat aus dieser Geschichte einen eindringlichen, sehr lesenswerten Roman gemacht, der ein anschauliches Bild der Zustände in gutbürgerlichen Haushalten der Zeit abgibt - aus der Sicht des Dienstpersonals. Vor allem aber ist "Alias Grace" ein intensives Psychogramm einer sehr jungen Frau, die dem Druck ihres - aus heutiger Sicht - fast unvorstellbar harten Lebens nicht standhält. Die Miniserie "Alias Grace" ist eine sehr werktreue Verfilmung des Buches, bis in einzelne Dialogzeilen hinein. Buch und Film bestehen vor allem aus Gesprächen zwischen Grace und dem jungen Arzt Simon Jordan, der sie während ihrer Gefängniszeit aufsucht, um ihre "Gedächtnislücken" im Zusammenhang mit den Morden aufzuklären. Dabei werden natürlich auch Grace' Erinnerungen an die Überfahrt aus Irland, an ihre Familie, ihre Freundin Mary und an das Leben im Kinnear-Haushalt filmisch miterzählt. Wer sich für Patchworkquilts und die Geheimnisse ihrer Herstellung und Bedeutung interessiert, wird auch zufriedengestellt. Das Thema nimmt im Roman einigen Raum ein und in der Serie sind viele wunderschöne Beispiele zu sehen. Sarah Gadon, eine kanadische Schauspielerin, verkörpert Grace hinreißend geheimnisvoll und vieldeutig. Beeindruckend, wie sie es schafft, Grace als Fünfzehn- bis als fast Fünfzigjährige ohne Glaubwürdigkeitsverlust darzustellen. Es gibt übrigens auch eine Hypnosesitzung und viele andere sehr spannende Szenen.
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