Abschnitt 4: Der Kleine Esel (Seite 165 - 200)

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Gerade geguckt, was Gaupe mit "Ich joike." meint. Sehr interessant. Überhaupt ist der vierte Leseabschnitt "Balsam", weil er keine Action bietet, sondern ruhig dahingleitet. Trotzdem ist es nicht langweilig - im Gegenteil.
Wie steht es eigentlich in Norwegen mit der Akzeptanz von Cannabis @Bernhard Stäber ? Aber die Szene mit dem Joint passt wunderbar zu Ronny und dem "kleinen Esel" - ich musste echt lachen :D.
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Hier ist mir nur ein Fehler (bzw. drei) "aufgefallen":
S. 174: ...haben sie (über) keine Macht mehr über sie. (Das "Über" in Klammern weg).
S. 174: Darum werden sie mit alle(n) Mitteln...
S. 174: Und es sieht ganz so aus, als(o) ob Nyk es in ihrem See beschützt hat.
 
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hulahairbabe

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16. März 2020
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Ich sehe das wie @kingofmusic ... in diesem Abschnitt gibt es wenig Action aber dennoch ist es nicht langweilig. Ich fand es gut, dass Opa Hakon nochmal von seiner Begegnung mit Nyk berichtet hat. Ich bin gespannt wie die drei gemeinsam mit dem VW Bus los ziehen... etwas irritierend fand ich aber, dass Rune und Malin Gaupe sehr schnell vertrauen. Klar, er hat sie vor den Disen gerettet.. Aber er hat auch nackt vor Malins Fenster gestanden und Rune in Luchsgestalt angegriffen. Ich hoffe wir erfahren bald mehr über Gaupe
 
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Bernhard Stäber

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14. Mai 2020
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Vråliosen, Norwegen
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Das ist eine recht gute Beschreibung eines Joiks. Es ist Musik im Moment. In meinem Norwegenthriller "Raubtierstadt" habe ich ein wenig darüber geschrieben, weil die Hauptfigur des Romans eine Samin ist. Für die Samen ist ein Joik nicht ein Lied über den Wind, über die Tundra oder das Rentier, sondern der Joik IST der Wind, die Tundra oder das Rentier. Wenn die samische Sängerin Elle Marja Eira sagt, dass sie ihren toten Großvater joikt, dann meint sie damit nicht nur, dass sie ein Lied singt, das sie einmal von im gelernt hat, sondern auch, dass sie beim Singen das heraufbeschwört, was ihn ausgemacht hat. Sie verbindet sich mit ihm. Das ist auch der Grund, weshalb zu joiken in einigen extrem konservativen christlichen Kirchen in Finnmark bis heute als Musik nicht erwünscht ist - im Gegensatz zu einem Gospelkonzert zum Beispiel. Eine Anthropologin, die für einen Zeitungsartikel dazu interviewt wurde, meinte, es sei ein Überbleibsel der Spannungen zwischen der vorchristlichen, animistischen Religion der Samen und dem Christentum. Joiks waren ein integraler Bestandteil des Ahnenkults. Im vorchristlichen Glauben der Samen sind die Toten nicht wirklich fort, sie sind ein Teil der Natur, die einen umgibt, und man kann mit ihnen kommunizieren, wie mit dem Wind, dem Meer und den Tieren. Im christlichen Glauben dagegen sind die Toten tot und haben keinerlei Anteil mehr an der Welt der Lebenden.
 

Rio von Überwald

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26. Juli 2020
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Danke für die tolle Erklärung des Joikens, Bernhard. Gehört habe ich Joiks schon ein paar Mal (leider nicht live) und ich kenne auch Raubtierstadt, aber es ist gut, das noch einmal in Erinnerung zu rufen. Es passt sehr gut zu Gaupe.

Ja, den vierten Abschnitt empfand ich auch als kleine Verschnaufpause, aber gegen Ende wurde ich unruhig und dachte, wann geht es denn jetzt endlich los. Aufbruchstimmung beim Lesen war das wohl. Ich hoffe nur, dass Großvater Hakon sich wieder erholt. Seine Geschichte über die Nyk fand ich ganz bezaubernd.

Ich hatte mir überhaupt keine Gedanken gemacht, dass Rune und Malin Gaupe zu schnell vertrauen. Vielleicht, weil Gaupe für mich kein klassischer Bösewicht ist. Vielmehr sehe ich ihn wie einen Luchs, der ja auch nicht gut oder böse ist, sondern tötet, um zu überleben. Das schließt in Gaupes Fall nicht aus, dass er sich vielleicht doch wieder anders besinnt, je nachdem, ob seine tierische oder seine menschliche Seite die Oberhand behält.
 

Emswashed

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9. Mai 2020
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Das ist eine recht gute Beschreibung eines Joiks. Es ist Musik im Moment. In meinem Norwegenthriller "Raubtierstadt" habe ich ein wenig darüber geschrieben, weil die Hauptfigur des Romans eine Samin ist. Für die Samen ist ein Joik nicht ein Lied über den Wind, über die Tundra oder das Rentier, sondern der Joik IST der Wind, die Tundra oder das Rentier. Wenn die samische Sängerin Elle Marja Eira sagt, dass sie ihren toten Großvater joikt, dann meint sie damit nicht nur, dass sie ein Lied singt, das sie einmal von im gelernt hat, sondern auch, dass sie beim Singen das heraufbeschwört, was ihn ausgemacht hat. Sie verbindet sich mit ihm. Das ist auch der Grund, weshalb zu joiken in einigen extrem konservativen christlichen Kirchen in Finnmark bis heute als Musik nicht erwünscht ist - im Gegensatz zu einem Gospelkonzert zum Beispiel. Eine Anthropologin, die für einen Zeitungsartikel dazu interviewt wurde, meinte, es sei ein Überbleibsel der Spannungen zwischen der vorchristlichen, animistischen Religion der Samen und dem Christentum. Joiks waren ein integraler Bestandteil des Ahnenkults. Im vorchristlichen Glauben der Samen sind die Toten nicht wirklich fort, sie sind ein Teil der Natur, die einen umgibt, und man kann mit ihnen kommunizieren, wie mit dem Wind, dem Meer und den Tieren. Im christlichen Glauben dagegen sind die Toten tot und haben keinerlei Anteil mehr an der Welt der Lebenden.

Danke für diese tolle Erklärung. In vielen Urvölkern tauchen ähnliche Aktivitäten auf, um mit den Toten und den fernen Lebenden in Kontakt zu bleiben, ich denke da an die Traumpfade in Australien, oder die Tanzriten der nordamrikanischen Indianer. Interessant!
 

Rio von Überwald

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Dem Dank schließe ich mich an :). Habe gerade die Beschreibung von "Raubtierstadt" gelesen. Werde ich mal ein Auge drauf haben.
Raubtierstadt hat mir ausgesprochen gut gefallen, obwohl Thriller nicht zu meinem bevorzugten Genre gehört. Die Handlung war spannend und realistisch mit einem Hauch Spiritualität, die aber nie ins Esoterische abdriftet.
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Raubtierstadt hat mir ausgesprochen gut gefallen, obwohl Thriller nicht zu meinem bevorzugten Genre gehört. Die Handlung war spannend und realistisch mit einem Hauch Spiritualität, die aber nie ins Esoterische abdriftet.
Danke. Das bestätigt mich gerade, das Buch lesen zu wollen - obwohl Thriller auch nicht zu meinen Faves gehören :cool:.
 
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nellsche

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1. September 2018
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Dieser Abschnitt war schnell gelesen. Es passiert zwar nicht allzu viel, aber es ist dennoch interssant und die Spannung wird gehalten.

Opa Hakon erzählt, wie er damals Nyk getroffen hat. Eine schöne Erinnerung, die er hat.

Ronny ist klasse. Ein alter, kiffender Kumpel mit seinem kleinen Esel. Er wirkt sehr sympathisch und wird sich sicher gut um Hakon kümmern.

Gaupe gefällt mir immer besser. Er macht sich Gedanken, wie er den Disen am besten aus dem Weg gehen kann auf der Reise. Ich würde ihm auch vertrauen, immerhin hat er ihnen das Leben gerettet.
 
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Bernhard Stäber

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Ja, da musste ich auch grinsen.... Ich sehe ihn direkt vor mir, gechillt und grinsend mit einem Joint in der Hand. :D
Es machte mir einen Riesenspaß, die Figur von Ronny zu schreiben. In meinem Kopf sieht er ein wenig aus wie der "Elling"-Autor Ingvar Ambjørnsen. Wer weiß, vielleicht taucht er im zweiten, abschließenden Band wieder auf...
 
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