9. Leseabschnitt: Siebzehntes Kapitel bis Achtzehntes Kapitel (S. 497 bis Ende)

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Es wirkt unglaublich auf mich, dass sie nicht zur Trauerfeier nach Frankreich fahren, dass sie Michael die Beerdigung organisieren lassen. Es wirkt wie selbstverständlich, als seien nicht die Eltern als nächste Verwandte dafür verantwortlich.
Klaus hat seinen Eltern stets Kummer gemacht, sie hatten ihn aufgegeben. Trotzdem kann ich diese Reaktion nicht nachvollziehen (vielleicht kann man es nur, wenn man ein solches Sorgenkind hat).

Ich denke, es waren auch Gewissensbisse und Schuldgefühle dabei. Sie gaben sich eine Mitschuld an Klaus‘ Suizid und wollten sich daher nicht der Beerdigung aussetzen. Trotzdem auch für mich ein starkes Stück, dass sie der Beisetzung einfach ferngeblieben sind.
 

milkysilvermoon

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Mir gefällt es, dass der Roman am Ende wieder zurück zur erzählenden Mutter kehrt. Ein schöner Abschluss.

Mir war ebenfalls nicht mehr präsent, dass Felix Krull so lange in der Schublade lag. Ich habe nur die ganze Zeit darauf gewartet, dass sie sich zum Umzug in die Schweiz entschließen. Interessant, dass sie so lange überlegt und gezögert haben. Etwas unfair aber, den Wegzug aus Kalifornien Erika gegenüber so zu erklären, es habe nur an ihr gelegen.

Michaels Brief enthält harte Worte. Und natürlich hat er recht: Die Eltern haben sich zu wenig gekümmert. Allerdings kommt dieser Hinweis viel zu spät. Warum hat sich Michael nicht nach dem ersten Selbstmordversuch schon für den Bruder eingesetzt? Jetzt nachzutreten, das macht Klaus nicht mehr lebendig und verletzt nur den Vater.