Und auch das Verhältnis zum vergangenen und zu einem möglichen neuen Deutschland steht weiter prominent auf dem Spannungsbogen des Romans und fesselt meine AufmerksamkeitIch bin mir sicher, dass die Welt Dir für die ungeteilte Aufmerksamkeit dankbar ist, die du stets deinen Büchern geschenkt hast, aber wir Deine Kinder, bringen Dir keinerlei Dankbarkeit entgegen - noch übrigens unserer Mutter, die an Deiner Seite saß.....
Am meisten verblüfften Thomas die Artikel, die ihn dafür kritisierten, dass er nicht, wie andere es getan hatten, während der schweren Zeit in Deutschland geblieben war
Klare Ansage.Auch als amerikanischer Staatsbürger bleibe ich ein deutscher Schriftsteller und treu der deutschen Sprache, die meine eigentliche Heimat ist. 514
Ich fand gerade den Zwiespalt gegenüber der alten Heimat Deutschland im Hinblick auf das, was in diesen Jahren geschehen ist, diese Überlegungen, wünscht man den totalen Untergang dieses Landes und seiner Menschen, oder doch nicht, diese innerliche Zerrissenheit besonders von Thomas Mann wird in diesem Roman hier sehr gut immer wieder beschrieben. Dass er Amerika verlassen hat, ist für mich schlüssig, besonders nach Kriegsende war er hier plötzlich nicht nur der berühmte Nobelpreisträger, sondern auch Deutscher. Der kalte Krieg, die Teilung Europas, die Kontrolle während seiner Deutschlandreise, konnte er sich in Amerika weiterhin zu Hause fühlen? Dann auch die Sprache, in der Schweiz lebte er wieder im deutschen Sprachraum. Natürlich könnte man argumentieren, dass die Manns damit genau in jenes Land zurückgingen, das ihnen 1933 zwar die Niederlassung bewiligte, nicht aber 1936 eine vorgezogene Staatsbürgerschaft. Ich vermute, Thomas Mann hat sich damals auf Grund der Nähe zu Deutschland trotz der Neutralität der Schweiz nicht mehr sicher gefühlt, deshalb dann Amerika, wohl eine Vernunftlösug.Sie verscherzen es sich mit ihrer Wahlheimat Amerika, der sie nie die Chance gaben, richtige Heimat zu werden. Das nehme ich übel. Sie sind undankbar.
Dann wohnen sie in der Schweiz. Gut, das wäre ich auch hingegangen.
Auch wenn Eltern resigniert haben und schon länger mit dem Tod des Kindes gerechnet haben, so schmerzt es doch sehr, wenn das Befürchtete eintrifft. Das zeigt sich hier besonders an Katias Reaktion. Das spätere Verhalten ist nicht nachvollziehbar, aber die Manns sind hier schon speziell.Der Tod von Klaus scheint niemanden richtig überrascht zu haben. Man hat es kommen sehen. Die Reaktion der Eltern wirkt sehr distinguiert. Katia schiebt es von sich weg, sie will allein sein und gar nicht darüber sprechen. Es wirkt unglaublich auf mich, dass sie nicht zur Trauerfeier nach Frankreich fahren, dass sie Michael die Beerdigung organisieren lassen. Es wirkt wie selbstverständlich, als seien nicht die Eltern als nächste Verwandte dafür verantwortlich.
Klaus hat seinen Eltern stets Kummer gemacht, sie hatten ihn aufgegeben. Trotzdem kan
O doch. Das ist eine typische Verdrängungshaltung. Wenn du nicht zur Beerdigung gehst, ist es für dich mehr oder weniger als ob der Betreffende noch lebt, eben nicht anwesend ist. So wie vorher auch.Das spätere Verhalten ist nicht nachvollziehbar
Ja gut, so kann man es auch sehen und um Konventionen kümmern sich die Mitglieder der Familie Mann eh nicht.O doch. Das ist eine typische Verdrängungshaltung. Wenn du nicht zur Beerdigung gehst, ist es für dich mehr oder weniger als ob der Betreffende noch lebt, eben nicht anwesend ist. So wie vorher auch.
Ja, aber so drücken sie ihrem Sohn die Konventionen auf. Irgendwer muss sich um das Begräbnis kümmern...Ja gut, so kann man es auch sehen und um Konventionen kümmern sich die Mitglieder der Familie Mann eh nicht.
Hahaha, das kommt auf alle Fälle immer wieder ans Tageslicht: Die Manns sind very special. Das ist das Gute an dem Roman. Der im Prinzip alle Aspekte abdeckt.Komische Familie.
Ein schwerer Vorwurf, dennoch lässt der Autor mich glauben, dass es nicht ganz so war. Kurz nach der Nachricht geht Thomas Mann in sich, und macht sich Vorwürfe, dass er nicht mehr getan hat. Er wolle die Zeit zurückdrehen, so drückte er sich aus, um Klaus mitzunehmen, in der Hoffnung es würde dann nicht geschehen. Eine sehr glaubhafte Vorstellung, aber nun mal nur die Fiktion des Autors.Aber der Brief, den Michael schreibt, sagt noch etwas anderes: Die Eltern haben Klaus nicht geschätzt. Und das ist schlimm. Aber wer sind wir, dass. Wir können nicht in ihre Herzen sehen.
Gut, dass Michael sich gekümmert hat. Ich sehe es auch so wie du, es wäre die Pflicht der Eltern gewesen. Was wäre geschehen, wenn auch er sich geweigert hätte?Ja, aber so drücken sie ihrem Sohn die Konventionen auf. Irgendwer muss sich um das Begräbnis kümmern...
Sie sind damit erfolgreich, aber Michael kann sich nicht wegdrücken. Manche Dinge muss man erledigen, auch wenn sie schmerzlich sind. Komische Familie.
Meinst du? Ich halte die Manns eigentlich für abgeklärt genug. Allerdings ist dies auch eine extreme Situation, da reagiert man vielleicht nicht wie erwartet. Auch dies kann wieder jeder für sich werten, wie einiges andere auch……O doch. Das ist eine typische Verdrängungshaltung. Wenn du nicht zur Beerdigung gehst, ist es für dich mehr oder weniger als ob der Betreffende noch lebt, eben nicht anwesend ist. So wie vorher auch.
Herrlich .Das war nicht mehr das München der feinfühligen Seelen und der exklusiven gesellschaftlichen Verbindungen - hier zeigte sich die krachlederne Seele des bayrischen Dorfes auf Stadtgang. (S. 521)
Guckstu hier: Höheres und HöchstesWeiß jemand, wie das Gedicht von Goethe heißt, dass auf S. 525 rezitiert wird?