Ah, ich auch.Ich bin gespannt, ob mich das Nachwort mit ihm versöhnt.
Geht mir genauso. Hinzu kommt, dass einige Vorträge von Melnitz sehr eklig waren, so dass ich drauf und dran war, das Buch in die Ecke zu pfeffern.Dafür lauert uns Melnitz noch einmal auf, natürlich. Mit seiner Figur hadere ich ein bisschen. Er schwadroniert, stört die Handlung, ist da, mahnt, erzählt aber eigentlich nichts, was wir nicht schon wissen. Ich musste mich zwingen, ihm zuzuhören. Hätte ich das Buch ohne Leserunde gelesen, hättet ich die Passagen überblättert
Der Ruben war doch Rabbiner oder so etwas Ähnliches. Zumindest hatte er eine Gemeinde. Wahrscheinlich stand sein Gewissen und seine moralische Verpflichtung seinem Fluchtgedanken im Weg. Wie war das mit dem Kapitän und dem sinkenden Schiff?Der Ruben war aber auch ein Dummer.
Wir wissen zu wenig von ihm und seiner Situation. Hat er seinen Leuten zum Aufbruch geraten oder hat er einfach nur vor sich hin gehofft? Keine Ahnung. Dabei wäre Rubens Los von meinem Standpunkt her eines der interessanteren gewesen. Aber wahrschl wollte Charlie das Ganze in der Schweiz halten. Keine Ahnung. Bei so vielen Seiten wären es da auf weitere 100 auch nicht angekommen.Der Ruben war doch Rabbiner oder so etwas Ähnliches. Zumindest hatte er eine Gemeinde. Wahrscheinlich stand sein Gewissen und seine moralische Verpflichtung seinem Fluchtgedanken im Weg. Wie war das mit dem Kapitän und dem sinkenden Schiff?
Ich hatte befürchtet, dass wir in diesem LA mindestens ein Konzentrationslager von Innen zu sehen bekommen. Diesen Weg geht Lewinsky aber nicht.
Mit Melnitz auch. Tut mir leid, aber für mich macht er keinen Unterschied. Also ich hab nix gegen ihn, mir sind Geister in der Regel egal, manchmal sind sie lustig, manchmal gruselig, manchmal überflüssig ... ich habs einfach nicht richtig kapiert. Erklär es mir, Emsi.Ohne Melnitz wäre es
Melnitz kennt die großen Zeiträume, er kennt die Geschichte, er mahnt. Er erinnert die Familienmitglieder und uns Leser daran, dass sie den Ernst der Lage nicht vollumfänglich erfasst haben. Er sitzt als geschichtliches Wissen und spöttisch, jüdisches GEwissen dabei und ist die Garantie dafür, dass auch der Leser es nicht vergisst.Erklär es mir, Emsi.
Natürlich tut er das und das ist von der Idee her großartig. Ich finde nur, dass er es nicht besonders gut macht. Er hat zu wenige Auftritte, um nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen und er faselt. Ich hatte Schwierigkeiten ihm zuzuhören, weil ich bei dieser Art von Redenschwingerei direkt auf Durchzug schalte und das ist, mit Verlaub, nicht mein Fehler, sondern der des Redners.Melnitz kennt die großen Zeiträume, er kennt die Geschichte, er mahnt. Er erinnert die Familienmitglieder und uns Leser daran, dass sie den Ernst der Lage nicht vollumfänglich erfasst haben.
Er faselt nicht, sondern ironisiert das, was der Gegenüber meint/ macht. Dadurch zeigt er auf, welchen Trugschlüssen oder Beruhigungsmechanismen derjenige aufsitzt. Für mich sind seine Auftritte genug, oft im entscheidenden Moment und passend.Natürlich tut er das und das ist von der Idee her großartig. Ich finde nur, dass er es nicht besonders gut macht. Er hat zu wenige Auftritte, um nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen und er faselt. Ich hatte Schwierigkeiten ihm zuzuhören, weil ich bei dieser Art von Redenschwingerei direkt auf Durchzug schalte und das ist, mit Verlaub, nicht mein Fehler, sondern der des Redners.
Echt ist sie sicher nicht. Nur warum spricht der eine oder andere Meijer mit dem Melnitz?Also ich glaube keinen Moment, an Erscheinungen, die die Meijers wirklich hatten. Sie ist nur für die Leser da.
Weil Lewinsky es zulässt!Echt ist sie sicher nicht. Nur warum spricht der eine oder andere Meijer mit dem Melnitz?
Ja, da ist was dran. Mit ein paar Tagen Abstand zum Buch erkenne ich die Figur des Melnitz auch als die Zutat an, die diesen Roman zum einem "Gegen das Vergessen-Buch" macht. Ohne ihn hätten wir "nur" einen Roman einer jüdischen Familie über mehrere Generationen, der die Sorgen und Nöte der einzelnen Familienmitglieder beschreibt, und das in großen Teilen auch noch komisch. Dennoch mag ich Onkel Melnitz nicht. Mir gefällt einfach nicht, dass er Juden als ewige Opfer darstellt. Die Vergangenheit hat leider gezeigt, dass sie bisher ein Opfervolk waren. Onkel Melnitz prophezeit aber auch, dass sich in der Zukunft nicht viel ändern wird. Dieses pessimistische"einmal Opfer, immer Opfer"-Denken behagt einem optimistischen Menschen wie mir einfach nicht.Melnitz kennt die großen Zeiträume, er kennt die Geschichte, er mahnt. Er erinnert die Familienmitglieder und uns Leser daran, dass sie den Ernst der Lage nicht vollumfänglich erfasst haben. Er sitzt als geschichtliches Wissen und spöttisch, jüdisches GEwissen dabei und ist die Garantie dafür, dass auch der Leser es nicht vergisst.
Allein schon die Tatsache, dass Lewinski ihm den Titel seines Buches gegeben hat, zeugt doch von seiner essentiellen Wichtigkeit für den Roman.
Mir gefällt einfach nicht, dass er Juden als ewige Opfer darstellt.
Es ist ein Stilmittel, das er hier verwendet.will heißen?