Es gibt in diesem Abschnitt in meinen Augen zwei Helden ganz am Rande der Geschichte: den Schuldirektor Gerster und den Gefängnisdirektor. Wir brauchen mehr solche Menschen, die im Kleinen wirken, indem sie Fanatikern wie Hillel und Böhni mit ganz einfachen Mitteln und klug den Wind aus den Segeln nehmen und sie von selbst zu neuen Einsichten kommen lassen. Viel effektiver und nachhaltiger als jede Strafpredigt!
Dass Ruben und seine Familie am Rande bleiben und ihr Schicksal nicht im Detail ausgeführt wird, gefällt mir. Wir haben genug über den Holocaust gelesen, um das Furchtbare klar vor Augen zu haben. Lewinsky bleibt bei seiner Schweizer Perspektive und das ist gut so. Die Auswirkungen auf Zalman und Hinda sagen alles.
Für Arthur und Rosa gibt es ein versöhnliches Ende. Kaum jemandem hätte ich es mehr gegönnt.
Warum es Onkel Melnitz braucht, kommt auf Seite 908 gut zur Geltung: "Sie hatten ihn nicht gefragt, weil sie seine Antworten fürchteten." Melnitz spricht aus, was keiner aus der Familie Meijer gesagt hätte. Insofern ist er für den Roman wichtig. Würden die Familienmitglieder diese Gedanken aussprechen, es wären andere Figuren und eine andere Geschichte.