Ich schließe mich zwar eurem "Geschafft-Seufzer" an, fand die zweite Hälfte des Buches aber um Klassen besser als die erste. Nachdem das Marci-Julka-Gedöns abklang, habe ich den Roman gern gelesen. Er hätte unbedingt gekürzt gehört, aber nichtsdestotrotz kann Székely einfach gut erzählen. Wie er das ganze Geschehen auf eine Nacht verengt, ist meisterhaft.
Manchmal musste ich bei den ausufernden politischen Diskussionen an Fontane denken, allerdings braucht man bei Székely kein Vorwissen.
Der Epilog ist sehr versöhnlich, was vorher kommt, folgerichtig. Der Graf hat seine platzierten Benzinkanister in Brand gesetzt. Marci kann sich nur retten, indem er zum Verräter wird. Sein Hass auf Garas ist grenzenlos, er rast vor Eifersucht, ganz der feurige Zigeuner und Wilde, der er nie sein wollte. Beschämend ist das Schicksal der Rosenfelds und Sterns, die zwischen allen Stühlen sitzen und immer und von jedem die Schuld für alles zugeschoben bekommen.
Falls jemand, so wie ich, über die Aussprache von "sz" in Székely sinniert, mein ungarischer Nachbar hat mir folgendes erklärt: "S" spricht sich ungarisch "sch". Wenn man "s" sprechen will, muss man "sz" schreiben - also kein Zungenbrecher!